Die Stadt Lahnstein setzt seit vielen Jahren auf eine vorausschauende und systematische Überwachung sowie Sanierung ihres Kanalnetzes. Grundlage ist unter anderem die Landesverordnung über die Selbstüberwachung von Abwasseranlagen (SÜVOA), die eine wiederkehrende Kontrolle aller relevanten Einrichtungen vorschreibt.
Im Fokus stehen dabei die rund 152 Kilometer öffentlichen Kanäle der Stadt, zu denen Hausanschlüsse, Misch-, Schmutz- und Regenwasserkanäle ebenso gehören wie über 3.000 Schachtbauwerke. Die Daten zum Zustand der Anlagen werden systematisch im Geoinformationssystem (GIS) erfasst und ausgewertet.
Zur Bewertung des baulichen Zustands wird ein bundesweit anerkanntes Klassensystem von 0 (sofortige Schadensbehebung erforderlich) bis 4 (kein Handlungsbedarf) genutzt. Der aktuelle Stand von Juni 2025 zeigt, dass 57 % des Lahnsteiner Kanalnetzes in die beste Kategorie (Zustandsklasse 4) fallen – ein im Bundesvergleich überdurchschnittlicher Wert. Nur 4 % der Leitungen sind in einem Zustand, der umgehende Maßnahmen erfordert. Auch dieser Anteil ist gegenüber den Vorjahren rückläufig.
Seit 2008 wurden in Lahnstein Reparaturmaßnahmen auf über 19.650 Metern und Renovationen auf über 10.000 Metern Kanalnetz durchgeführt. Auch für das laufende Jahr sind gezielte Maßnahmen geplant: So werden unter anderem am Lahn- und Rheinufer sowie in der Mark- und Frühmesserstraße rund 1.600 Meter Kanäle saniert und instandgesetzt. Die Auftragsvergabe erfolgt an spezialisierte Fachfirmen.
Ziel der Stadt ist es, nicht nur auf Schäden zu reagieren, sondern das Kanalnetz durch regelmäßige Bewertungen und gezielte Investitionen dauerhaft leistungsfähig zu halten. Auf diese Weise bleibt die Infrastruktur auch zukünftigen Herausforderungen gewachsen.
„Ein modernes Abwassermanagement ist keine einmalige Maßnahme, sondern eine Daueraufgabe“, betont Oberbürgermeister Lennart Siefert. „Daher investieren wir im Sinne der Bürgerinnen und Bürger gezielt und vorausschauend in unsere Infrastruktur.“