Stillen ist die natürlichste Form der Ernährung für ein Baby. Doch obwohl die Vorteile des Stillens unbestritten sind, erleben viele Mütter kritische Blicke, Unsicherheit oder sogar offene Ablehnung in der Öffentlichkeit.
Aus diesem Grund möchte Lahnstein ein Zeichen für mehr Akzeptanz und Unterstützung stillender Mütter setzen. In Zusammenarbeit mit der Stillberaterin Ramona Noll wurde das Projekt „Stillfreundliche Kommune Lahnstein“ von der Stadtverwaltung unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Lennart Siefert ins Leben gerufen. Ziel ist es, Müttern in der gesamten Stadt sichere, geschützte und vor allem willkommene Orte zum Stillen zu bieten.

Ramona Noll, die das Projekt initiiert hat, bringt neben ihrer Erfahrung als Stillberaterin auch fundiertes Wissen aus der systemischen Beratung und Familientherapie mit. Mit ihrem ganzheitlichen Blick möchte sie nicht nur praktische Unterstützung bieten, sondern vor allem Verständnis schaffen. „Stillen braucht Raum – nicht nur körperlich, sondern auch gesellschaftlich. Mit diesem Projekt zeigen wir: Stillende dürfen sichtbar sein“, so Noll.
Dazu werden gut sichtbare Aufkleber an Eingängen öffentlicher Einrichtungen wie Restaurants, Schwimmbädern, der Stadtbücherei oder im Jugendkulturzentrum angebracht. Sie stellen Signale dar, die stillenden Müttern zeigen, dass sie sich an diesen Orten sicher und respektiert fühlen können.
Bereits über 50 Einrichtungen wurden angeschrieben und gebeten, sich der Initiative anzuschließen. Die Resonanz ist erfreulich positiv, einige Betriebe haben die Aufkleber bereits angebracht, darunter Dogan Kebap Pizza Haus, Neubert’s Café am Rhein, die Restaurants Ariston und Al Trullo sowie die Burg-Apotheke. Zahlreiche weitere Einrichtungen bekundeten ihr Interesse, ebenfalls Teil der stillfreundlichen Bewegung in Lahnstein zu werden. „Stillen darf kein Grund zur Verunsicherung sein“, betont Oberbürgermeister Siefert. „Ich freue mich sehr über die positive Resonanz aus der Lahnsteiner Stadtgesellschaft. Das große Interesse zeigt, wie wichtig vielen Menschen ein respektvoller und unterstützender Umgang mit Familien ist. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für mehr Offenheit und Miteinander.“