Projektverlauf des Kur- und Heilwalds

Vorbereitung des Projektes: Vertreter der Politik, der Gesundheitswirtschaft und der Verwaltung haben bereits im Sommer 2018 eine Informationsreise nach Heringsdorf/Insel Usedom unternommen, bei der vor Ort eine Besichtigung des dortigen Heilwalds, dem ersten Projekt dieser Art in Deutschland, erfolgte. Dabei wurde zwischen der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf und der Stadt Lahnstein eine enge thematische Zusammenarbeit, Kooperation und gegenseitige Unterstützung rund um die Themenstellungen Kur-, Heil- und Gesundheitswald mit dem Ziel eines kontinuierlichen Informationsaustausches vereinbart.

Anfang September 2018 war eine kleine Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern unter der Leitung von Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, sowie des damaligen Heringsdorfer Bürgermeisters Lars Petersen zu Gast in Lahnstein. Dabei waren auch die stellvertretende Kurdirektorin Dr. Karin Lehmann sowie Prof. Dr. med. Dr. h.c. (mult) Horst Klinkmann, der den Gedanken einer therapeutischen Nutzung des Waldes in Mecklenburg-Vorpommern mit großem Engagement und Erfolg vorangebracht hat.

Besichtigt wurde dabei eine Waldfläche im Lahnsteiner Wald, die aus städtischer Sicht für die bestehenden Überlegungen besonders geeignet erscheint. Anlässlich des Besuchs in Lahnstein haben die Fachleute aus Mecklenburg-Vorpommern das Potential der hierfür in Aussicht genommenen Fläche zur Umsetzung eines derartigen Vorhabens bestätigt und die Vertreter der Stadt ausdrücklich ermuntert, die angestellten Überlegungen umzusetzen.

Stadtratsbeschluss – der offizielle Startschuss

Aufgrund der Vorarbeiten und der Empfehlungen der hinzugezogenen Experten hat der Rat der Stadt Lahnstein in seiner Sitzung vom 23. Oktober 2018 einen entsprechenden Grundsatzbeschluss zur Schaffung eines Kur- und Heilwaldes gefasst.

Da eine erfolgreiche Umsetzung der Projektidee nur gemeinsam mit dem Land, insbesondere mit fachlicher Unterstützung und Begleitung von Landesforsten gelingen kann, fand im Januar 2019 ein weiterer Ortstermin mit Staatssekretär Dr. Thomas Griese, Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, sowie Staatsminister Roger Lewentz statt. Anlässlich dieses Termins hat Staatssekretär Dr. Griese für den Forstbereich öffentlich erklärt, das Vorhaben vorbehaltlos zu unterstützen.

Änderung des Landeswaldgesetzes

In der Folge hat sich das Land Rheinland-Pfalz bereit erklärt, das Landeswaldgesetz zu ändern und im Gesetz die erforderliche Rechtsgrundlage für eine Anerkennung von Waldflächen (LWaldG) als Kur- und Heilwald zu schaffen. Dies erfolgte in der Sitzung des Landtages vom 27. März 2020. Nach der vorgenommenen Modifizierung des § 20 LWaldG kann Wald auf Antrag der Waldbesitzenden künftig als Kur- und Heilwald ausgewiesen werden, wenn es das Wohl der Allgemeinheit erfordert, Waldflächen für Zwecke der Gesundheitsvorsorge oder zu Heilzwecken zu schützen, zu pflegen und zu gestalten. Aktuell wird das Inkrafttreten der Rechtsverordnung abgewartet, um die nächsten öffentlichkeitswirksamen Schritte wie eine Beschilderung einleiten zu können.

Antrag bei der Landesregierung

Auch die erforderlichen Antragsunterlagen für die Anerkennung bei der Landesregierung wurden mit dem Ziel vorgelegt, als erste Kommune in Rheinland-Pfalz das Prädikat Kur- und Heilwald zu erhalten.

Schirmherrschaft & Patenschaft

Die Schirmherrschaft für dieses partnerschaftliche Projekt haben der rheinland-pfälzische Minister des Innern und für Sport, Roger Lewentz, sowie Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, übernommen.

Die damalige Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner besuchte den Kur- und Heilwald im September 2020, um sich über den aktuellen Stand der Entwicklung und die Planungen zu informieren. Sie übernahm gerne die Patenschaft für den Kinderheilwald.

Baufortschritt und erste Angebote

Angestrebt wird, eine Grundausstattung und Nutzbarkeit des gemeinsamen Weges des Kur- und Heilwaldes, dem „Common Trunk“, bis Anfang des Jahres 2022 zu gewährleisten. Im Anschluss sollen der Ausbau und die Ausstattung der einzelnen Therapie-Cluster wie Psychotherapiepfad, Lungen-Cluster erfolgen.

Es gibt Führungen und Waldtherapie-Kurse, die über die Touristinformation gebucht werden können. Damit soll auch der wachsenden Nachfrage der Bevölkerung begegnet werden.

Ihr Kontakt

Touristinformation Lahnstein

+49 (0)2621 914-171

touristinformation(at)lahnstein.de

 

Stadtumbau, Buga, Heilwald

Astrid Haderlein

+49 (0)2621 914-133

a.haderlein(at)lahnstein.de