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UNESCO Welterbe
18. August 2023 Category: Pressemitteilungen

Vor 500 Jahren wurde der Arnsteiner Hof in Niederlahnstein errichtet

Seit über 150 Jahren Sitz der Forstverwaltung - Lahnstein hat Geschichte, Folge 765

Arnsteiner Hof in den 1930er Jahren (Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)

Der Arnsteiner Hof heute (Foto: Eva Dreiser / Stadtverwaltung Lahnstein)

Am Ortsrand von Niederlahnstein in der Emser Landstraße steht nahe der heutigen Hochbrücke in einem Park ein zweigeschossiges Steinhaus mit hohem gotischen Satteldach. Es handelt sich hierbei um einen Märkerhof des ehemaligen Prämonstratenserklosters Arnstein, dessen Klosterkirche 30 Kilometer lahnaufwärts steht.

Ursprünglicher Besitzer des 1139 erstmals erwähnten Hofes waren die Grafen von Arnstein. Im Jahre 1139 wandelte Ludwig III. Graf von Arnstein seine Burg in ein Kloster um, in das er auch den Arnsteiner Hof und die dazugehörigen Mühlen miteinbrachte. Nach seinem Tod gelangte der Hof in den Besitz der Grafen von Nassau, welche ihn im Jahre 1247 zum freien Märkerhof freisprachen. Er wurde somit von allen Steuern, Frondiensten, Schatzungen und Vogteirechten befreit.

Spätestens seit dem 14. Jahrhundert diente der Hof als Kelterei für die vom Grafen von Nassau im 13. und 14. Jahrhundert erweiterten Weingüter des Klosters Arnstein.

Das heutige Gebäude wurde in den Jahren 1518 bis 1523 im Auftrag des Abtes des Klosters Arnstein, Adam von Montabaur, errichtet. Im Südteil des Haues befindet sich die ehemalige Hauskapelle des Abts. Kreuzkratgewölbe und gotische Fenster sind erhalten, die Kapelle hingegen zu Büroräumen umgebaut.

Die alte Eingangstür ist über der Kellertür angeordnet und durch eine Freitreppe erreichbar. Sie besitzt ein Gewände aus Basaltlava. Die Außenwände im Erdgeschoss zeigen große Rundbogennischen. Das Innere des Hauses war dreischiffig angelegt.

Der Keller selbst ist ein mit schweren Bruchsteinen überdecktem Tonnengewölbe versehener Raum, durch dessen Wendeltreppe man direkt in den oberen Raum gelangt. Das ganze Haus liegt fast in einer Fluchtlinie mit der Burg Lahneck gegenüber. Daher stammt vermutlich die Sage, dass ein alter Gang unter der Lahn beide verbindet.

Zum Grundbesitz des Klosters kamen durch Vermächtnisse, Schenkungen und Kauf im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Grundstücke. Auch erwarb das Kloster 1644 die Güter des Florinstiftes Koblenz in Niederlahnstein hinzu. Die Grundstücke oberhalb der Straße „Zur Ruppertsklamm“ heißen in den Katasterplänen „Oberm Arnsteiner Hof“ und wurden als Weinberge genutzt. Der gesamte Besitz des Klosters Arnstein in Niederlahnstein betrug im Jahre 1784 noch neun Morgen eigener Weinberge, drei Morgen 152 Ruthen Ackerland sowie zwei Morgen 131 Ruthen Wiesen – 400 Ruthen sind vier Morgen, was einem Hektar entspricht.

1801 mit dem Frieden von Lunéville ging der Hof im Zuge der Säkularisation in das Eigentum der Nassauischen Domänenverwaltung über. Sie verpachteten den Hof zwei Jahre später an den Hofrat und Amtsverweser Peter von Lassaulx in Erbpacht. Dieser erwarb noch einen Teil der Güter des Klosters Dietkirchen, des St.-Kastor-Stiftes sowie die Ruine (Burg) Lahneck hinzu. Nach seinem Tod verkauften die Erben den Arnsteiner Hof an die Herzoglich-Nassauische Regierung bzw. das herzogliche Finanzkollegium.

1866 eröffnete der Engländer Henry Taplin hierin ein Knabenpensionat mit zuletzt 37 Schülern, das er 1869 nach Oberlahnstein verlegte (späteres Krankenhaus Oberlahnstein).

1869 wurde das Hofhaus Dienstwohnung des damaligen Oberförsters. Seit nunmehr 154 Jahren hat die Forstverwaltung ihren Sitz in dem 500 Jahre alten Gebäude.

1989 ergaben Bauuntersuchungen, dass bei vergangenen Umbauten gravierende Fehler gemacht wurden, die zur Einsturzgefahr geführt hätten. Für 1,8 Millionen DM wurde damals das inzwischen denkmalgeschützte Gebäude unter Federführung des Staatsbauamtes Diez umfangreich saniert, um es weiterhin für das staatliche Forstamt nutzen zu können.