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UNESCO Welterbe
03. April 2019 Kategorie: Pressemitteilungen

Ein Fest der Liebe, Freundschaft und Solidarität

Persisches Nouruz-Fest wurde im Jugendkulturzentrum der Stadt Lahnstein gefeiert

Mit orientalischen Klängen begeisterten die beiden Musiker aus dem Iran. Schnell wurde der Freude durch den Tanz Ausdruck verliehen. (Foto: Thomas Schneider/Stadtverwaltung Lahnstein)

Lahnstein. Eine Italienerin, die gemeinsam mit einer Iranerin, einem Afghanen und einer Deutschen zur kurdischen Musik tanzt: Völkerverständigung auf kultureller Ebene gab es zu erleben beim Nouruz-Fest im Lahnsteiner Jugendkulturzentrum. Nouruz, das heißt übersetzt „Neuer Tag“. Es ist der Tag, an dem im persischen Kulturraum das neue Jahr gefeiert wird, der Frühling beginnt. Die UNESCO zählt den Internationalen Nouruz-Tag seit 2010 zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit.
Es wuselte nur so von Kindern und freundlichen Gesichtern, über 12 Nationalitäten waren vertreten. Nasstaran (Nasti) Houshmand vom Jukz hatte ganze Arbeit geleistet und alle Hände voll zu tun. Tischweise sorgte sie mit ihren Helferinnen für die Essensausgabe. Es duftete exotisch, das Buffet mit Reis, Gemüse, Hackbällchen und anderen wohlriechenden Leckerein hatten die Frauen aus dem interkulturellen Frauencafé der Einrichtung zusammengestellt. Zum Nachtisch gab es selbstgemachte Backwaren, die vorzüglich schmeckten.
 
Houshmand hatte auch die Festtafel, „Haft Sin“, dekoriert, einen Tisch mit den sieben Elementen, symbolträchtigen Gegenständen, die alle mit dem Buchstaben „S“ anfangen. „Sabzeh“ (Weizen-, Gersten- und Linsensprossen symbolisiert die Munterkeit, „Sir“ (Knoblauch) steht für den Schutz vor Krankheiten, „Senjed“ (Mehlbeeren) stehen für die Saat des Lebens, „Serkeh“ (Essig) für die Fröhlichkeit, „Sib“ (Apfel) für die Gesundheit und „Sonbol“ (Hyazinthen) für die Freundschaft. Das persische Gewürz „Somagh“ soll den Geschmack des Lebens verdeutlichen. Gefärbte Eier bedeuten Fruchtbarkeit und ein Spiegel zeigt Reinheit und Ehrlichkeit. Zu den symbolträchtigen Gegenständen gehörte auch ein Heiliges Buch wie die Avesta mit den heiligen Texten der Parsen oder der Koran.

 „Wir feiern Nouruz, so wie ihr das Weihnachtsfest“, meinte der 23-jährige afghanische Flüchtling Hussein Mosawi, der in Lahnstein die Berufsbildende Schule besucht und extra eine rote Krawatte und ein feines Jackett für das Fest angelegt hatte. „Nach unserer Zeitrechnung gehen wir in das Jahr 1398. Das Nouruz-Fest ist eine gute Gelegenheit, private Streitigkeiten zu beenden und sich freundlich zu begegnen.“ Grundlage für die Zählung ist das Jahr 622, als Mohamed von Mekka nach Medina gezogen ist.
Das Fest wurde übrigens ganz ohne Alkohol gefeiert, die Feiernden aus dem Iran, Syrien oder Afghanistan kamen in Schwung durch die Musiker Syavash Yazdanifard und Jamshid Aryana, die extra aus Belgien und Aachen angereist waren. So wurde ein Tamburin mit etwa einem Meter Durchmesser angeschlagen, Geige und Sitar gespielt. Es müssen persische Gassenhauer gewesen sein, die zu orientalischen Klängen angestimmt wurden, denn schnell wurde lautstark mitgesungen und es füllte sich die Tanzfläche. Viele Lahnsteiner waren einfach aus Solidarität gekommen, um mitzufeiern. So mischten sich Mitglieder des Runden Tisches für Flüchtlinge „Willkommen in Lahnstein“ ebenso unter die Gäste, wie Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer oder die Nachbarn von Flüchtlingen. „So voll wie diesmal war es noch nie“, meinte eine Teilnehmerin, die schon öfter das Nouruz-Fest im Jukz besucht hat. Neujahr einmal anders: Ohne Böller und Feuerwerk, dafür aber mit lautem Gesang, feurigen Tanzschritten und Hüftschwüngen.