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Lahnstein. Johannes Schemmer gehörte im politischen Leben Lahnseins zu den Männern der ersten Stunde, die sich im Nachkriegsdeutschland an die Aufbauarbeit machten. In Niederlahnstein begründete er den CDU-Ortsverband mit. Bei den Kommunalwahlen 1948, 1952, 1956 und 1960 wurde er in den Stadtrat der ehemaligen Stadt Niederlahnstein gewählt und gehörte außerdem verschiedenen städtischen Ausschüssen an. Während der Legislaturperiode 1948 bis 1952 war Schemmer erstmals als 2. Beigeordneter tätig. Aufgrund seiner reichen kommunalpolitischen Erfahrung wurde ihm sodann in der Zeit von 1956 bis 1968 wiederum das Amt eines Beigeordneten übertragen, davon zehn Jahre als 1. Beigeordneter. Marksteine dieser Zeit waren die Bebauung im Lag, der Bau der Friedhofshalle, die Errichtung des Rasensportplatzes, der Schillerschule, der Rhein-Lahn-Halle, der Kläranlage und dem Hochbehälter zur Wasserversorgung. Nach 20-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück. Beigeordneter Julius Böckling würdigte Schemmer, dass er „zwanzig Jahre das Schiff dieser Stadt durch manch gefährliche Klippe mitgeleitet“ habe.
Geboren wurde er als Johann Wilhelm Schemmer am 27. Januar 1893 in Niederwerth. Mit seiner Frau Maria hatte er zwei Kinder und arbeitete hauptberuflich als Justiz-Oberinspektor. Seit 1936 lebten sie in Niederlahnstein in der Becherhöllstraße.
Darüber hinaus war Schemmer im kirchlichen Leben aktiv. Über 25 Jahre lang war er Vorsitzender des Kirchenvorstands der katholischen Kirchengemeinde St. Barbara. Auch saß er viele Jahre im Vorstand der Niederlahnsteiner Volksbank.
Für seine Verdienste hat Johannes Schemmer 1963 das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. 1984 wurde ihm die Verdienstplakette der Stadt Lahnstein verliehen. Am 16.10.1985 verstarb er in Lahnstein. Oberbürgermeister Karl-Heinz Groß würdigte in einem Nachruf Schemmers jahrzehntelange kommunalpolitische Arbeit als „Beispiel echten Bürgersinns“.