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UNESCO Welterbe
28. August 2021 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 50 Jahren brannte die Maschinenfabrik „Otto Kaiser“

Lahnstein hat Geschichte, Folge 663

Löscharbeiten von der Brückenstraße aus fotografiert (Foto: Dieter Bröder, THW)

(Foto: Wolfgang Bersch, FFW Lahnstein)

Das Luftbild von 1958 zeigt das gesamte Firmengelände zwischen Brückenstraße und Auf Brühl (Foto: Stadtarchiv Lahnstein)

Vor 50 Jahren, im Jahr 1971 hatte die Freiwillige Feuerwehr Lahnstein in Lahnstein mehrere Brände zu bekämpfen, darunter einen Zimmerbrand am 14. Januar im Johanneskloster und den Brand der Sprühtrocknungsanlage der Firma Zschimmer & Schwarz am gleichen Tag, ein Dachstuhlbrand bei der Firma Schröder & Stadelmann am 6. Mai und der sturmbedingte Brand der beiden Müllkippen in Ober- und Niederlahnstein am 3. August. 

Dies war jedoch kein Vergleich zu dem Feuer, das am 22. August 1971 gegen 18.00 Uhr in der Maschinenfabrik Otto Kaiser an der Brückenstraße ausbrach: Hier entwickelte sich ein Großbrand – der größte der vergangenen fünf Jahrzehnte in Lahnstein. Dabei brannten die Schreinerei mit Holzvorrat und das Modell-Lager der Firma bis auf die Grundmauern nieder. Außerdem gefährdete der Funkenflug das Papierlager der benachbarten Papierfabrik Feldmühle und einen auf dem Gelände der Maschinenfabrik befindlichen 7.000-Liter-Öltank. Magazin und Motorenlager, in dem sich Werte von über 2,5 Millionen DM befanden, konnten bis auf ein Gebäude geschützt werden. Doch alle Maschinen in den betroffenen Hallen wurden durch die riesige Hitze verzogen bis total zerstört. Glücklicherweise gab es keinen Personenschaden. 
Wolfgang Bersch, der heute zu den Alterskameraden der Wache Nord gehört, erinnert sich, dass er damals beim Einstürzen einer Wand von einem Stein getroffen wurde. Sein Stahlhelm verhinderte Schlimmeres.

Im Einsatz waren die beiden Wachen der Freiwilligen Feuerwehr Lahnstein, die Freiwillige Feuerwehr Braubach, die Berufsfeuerwehr Koblenz sowie die Werksfeuerwehren der Unternehmen Zschimmer und Schwarz, Schroeder und Stadelmann, Philippine und Feldmühle. Nach dem Löschen musste die Lahnsteiner Feuerwehr noch bis zum übernächsten Tag Brandwache halten. Die Helfer des THW-Ortsverbandes halfen beim Auslegen und Abbau der Schlauchleitungen und bei den Aufräumungsarbeiten. Auch das DRK war im Einsatz. 

Die Maschinenfabrik Otto Kaiser KG St. Ingbert/Saar befand sich auf dem Gelände des heutigen Globus-Warenhauses an der Brückenstraße. Die Lahnsteiner Zweigniederlassung entwickelte und verkaufte erfolgreich große Turmdrehkräne und Baumaschinen aller Art. Während die Eisengießerei 1956 aufgegeben wurde, wurde das Werk in den 1960er Jahren durch den Bau neuer Hallen vergrößert. Durch die Lage an der Lahn wurde das Werk mehrmals von Hochwasser überspült, im Februar 1970 standen etwa die höheren Abteilungen ca. 30 cm unter Wasser. Drei Jahre nach dem verheerenden Brand von 1971 wurde das Werk, das zuletzt 120 Arbeiter und Angestellte beschäftigte, durch Beschluss des Vorstandes endgültig stillgelegt. Die Fabrikhallen wurden abgerissen. 1976 öffnete dort der Globus.