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UNESCO Welterbe
26. April 2019 Kategorie: Pressemitteilungen

Mit den Neunzigern kamen Technik und Jahrhundert-hochwasser nach Lahnstein

Kinderbetreuung wurde ausgebaut

Ende 1996: Der Verkehr wird von der alten auf die neue Lahnbrücke umgeleitet, die nebenan errichtet worden war. Rechts im Bild ist zu erkennen, dass das erste Haus der Johannesstraße dazu zuvor abgerissen worden war. Offiziell wurde die Brücke 1997 eingeweiht. (Foto: Willi Eisenbarth)

Lahnstein. Im Jahrzehnt, das mit der deutschen Wiedervereinigung begann, fiel zugleich auch der Startschuss für eine neue Städtepartnerschaft mit Hermsdorf in Thüringen. Mit vereinten Kräften sollte der Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung dort gefördert werden und beiderseitige Partnerschaftskomitees das Miteinander auf den verschiedensten Ebenen aufbauen. Die Öffnung des Eisernen Vorhangs sorgte auch für einen großen Zustrom von Asylbewerbern und Flüchtlingen, die untergebracht und sozialhilferechtlich betreut werden mussten.

Ab 1990 fand die Elektronische Datenverarbeitung (EDV) Einzug in der Verwaltung. 76 PC-Arbeitsplätze wurden bis 1996 geschaffen und man begann in der Stadtverwaltung ein zentrales Netzwerk aufzubauen. 1990 wurde auch die Stelle eines Umweltbeauftragten geschaffen. 1992 begannen Patenschaften für Bäume und Grünflächen, auch wurde ein Umweltschutzpreis der Stadt Lahnstein ausgelobt.
Das bundeseigene Bürogebäude Bahnhofstraße 49a wurde 1994 von der Stadt für den Einzug von Ordnungsamt, Sozialamt und Standesamt erworben und damit angemietete Räumlichkeiten in Nordallee und Brückenstraße aufgegeben. Die städtischen Bäder, Bauhof, Stadthalle und auch das Bestattungswesen wurden in kaufmännisch geführte Einrichtungen überführt (1997/98).
Erhebliche Einbrüche bei den Steuereinahmen einerseits und die wachsende Aufgabenvielfalt andererseits vergrößerten das Haushaltsdefizit.

Mit Rudolf Scharping wurde ein Lahnsteiner 1991 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und legte nach 17 Jahren das Stadtratsmandat nieder. Rudi Geil wurde 1993 Innenminister in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Altstadtsanierung wurde im Bereich Frühmesserstraße / Blankenberg / Hochstraße umgesetzt. Im November 1992 fand die Sanierung in Oberlahnstein ihren Abschluss.
Folgende Großbauprojekte wurden verwirklicht: Umgestaltung Kreuzungsbereich Kölner Straße/Hermsdorfer Straße/Industriestraße, Ausbau der Koblenzer Straße, Neubau Lahnbrücke (heutige Rudi-Geil-Brücke) und Brücke Friedrichssegen. Für den Bau der Entlastungsstraße wurden 55 Millionen DM projektiert, aber nicht verwirklicht. Das förmlich festgelegte Sanierungsgebiet in Niederlahnstein wurde erweitert. Die Schulhöfe der Grundschulen in Niederlahnstein und Friedrichssegen wurden neugestaltet. Fertiggestellt wurde der neue Festplatz auf der nördlichen Lahnuferpromenade. Aus Bronze modelliert wurde dort die Symbolfigur der Niederlahnsteiner, der Baareschesser, aufgestellt, die Ministerpräsident Rudolf Scharping 1992 am ersten Raderlebnistag „Tal total“ enthüllte.

Der neue Rechtsanspruch für Dreijährige führte zum Bau eines Kindergartens an der Allerheiligenbergstraße, der im Juni 1997 bezogen wurde. Saniert und erweitert wurde zudem die Kita Kastanienplatz (1992/93) und der Kindergarten in der Frühmesserstraße wurde für die Hortbetreuung umgebaut (1996).

Der Nassau-Sporkenburger Hof konnte nach vierjähriger Sanierung 1997 als Städtische Bühne eröffnet  werden. Bereits 1996 konnte das Kinder- und Jugendtheater, das seit 1991 bestand, zwei Stücke im Lahnsteiner Jugendkulturzentrum aufführen.

Der Rasensportplatz sollte nach einem Stadtratsbeschluss (1997) verlagert werden, damit an der Hermsdorfer Straße die Planung für einen Gewerbepark beginnen konnte.
Das erste Bürgerbegehren 1996 „gegen den Verkauf des städtischen Parkplatzes an der Adolfstraße gegenüber Aldi“ wurde vom Stadtrat als materiell unzulässig abgewiesen.

Neue Baugebiete zur Schaffung von Wohnraum wurden erschlossen, z. B. „Kleine Hohl-West“, „An der grünen Bank“ (Voruntersuchung 1995) und „Zu den Thermen“ (1997 Aufstellungsbeschluss).
Im Abwasserbereich wurden folgende Maßnahmen fertiggestellt: Bau je eines Hauptsammlers am nördlichen und südlichen Lahnufer (1995), Erweiterung der Zentralkläranlage durch den Bau der dritten Reinigungsstufe (Phosphorelimination).

Fertiggestellt wurden der Narrenbrunnen auf dem neu angelegten Jupp-Bodenstein-Platz (1997) und das Glockenspiel am Salhof, das als Spende der Bürger zum Millennium eingeweiht wurde.

In diesem Jahrzehnt gebeutelt haben Lahnstein die beiden Jahrhundert-Hochwasser 1993 und 1995, die Schließung der Didierwerke und der Lehrlingswerkstatt (1993) sowie des Güterbahnhofs (1997), dessen Gelände anschließend fast 20 Jahre brach lag.
Auch die Zahl der Übernachtungen ging Mitte der 1990er Jahre zurück.

Zu nahmen hingegen die Anzahl der Geburten (z.B. 709 in 1990) und die der Kraftfahrzeuge. Mittlerweile gab es 10.882 Kfz, mehr als doppelt so viel wie 1970.

Auch gefeiert wurde: Höhepunkte waren 1994 der 25. Geburtstag der vereinigten Stadt Lahnstein und 1999 der 675. Jahrestag der Stadtrechtsverleihung.