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UNESCO Welterbe
13. Dezember 2018 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 80 Jahren erhielt Niederlahnstein eine neue katholische Pfarrkirche


Das Foto zeigt die Kirche am Tag der Einweihung außen und innen (Stadtarchiv Lahnstein)

Lahnstein. Am 18. Dezember 1938 wurde die neue St. Barbara-Kirche in Niederlahnstein durch Bischof Dr. Antonius Hilfrich von Limburg feierlich geweiht. Damit war für die katholische Pfarrei ein Ziel erreicht, das sie viele Jahrzehnte im Auge gehabt hatte. Eine Kirche, die groß genug war für die wachsende Gemeinde. Die Umgestaltung und Erweiterung der alten Barbarakirche am heutigen Kirchplatz erfolgte 1888/89 und hatte nur den Charakter einer Zwischenlösung. Der Erste Weltkrieg und die Inflation verzögerten die Erstellung eines Neubaus. Jedoch wurde bereits 1926 am „Schlangenweg“ (heutige Johann- Baptist- Ludwig- Straße) ein Grundstück gekauft, das ursprünglich zum Park der Villa Tusculum (heute Deutsche Bank) gehört hatte. 1928 wurde ein Kirchbauverein gegründet. Durch Mitgliedsbeiträge, Kulturveranstaltungen und Stiftungen sowie Verkauf von pfarreigenem Land kam die finanzielle Basis für einen Neubau zusammen. Ende 1937 begannen die Bauarbeiten nach den Plänen von Martin Weber aus Frankfurt. Gleichzeitig erfolgte der Abbruch der alten Kirche auf dem Kirchplatz, von der man viel Material, besonders den roten Sandstein der Säulen, Gewölberippen etc. für den neuen Bau verwandte. Während der Bauphase diente das Gesellenhaus in der Emser Straße als Notkirche.

Der Grundstein wurde am 23. Januar 1938 gelegt. Am Weihetag, gerade mal elf Monate später, standen die Menschen dichtgedrängt im weiten Schiff der neuen Kirche, das noch ohne Bänke war. Girlanden und Fahnen schmückten die kahlen Wände. Der moderne Kirchenbau mit seiner Abkehr von alten Bauformen und seiner Nüchternheit ließ die Meinung der Gläubigen auseinander gehen, aber allgemein freute man sich über das vollendete Werk und über die gute Sicht auf den erhöht über der Krypta aufgestellten mächtigen Altar aus Lahnmarmor. Das Einleben in die neue Kirche wurde durch die Tatsache erleichtert, dass man fast die gesamte Inneneinrichtung aus der alten Barbarakirche übernommen hatte. Sie wurde 1942 durch ein großes Gemälde im Chor und durch die Kreuzwegbilder von Waldemar Kolb ergänzt.

Bei dem schweren Angriff auf den Niederlahnsteiner Bahnhof am zweiten Weihnachtstag 1944 gab es durch eine Luftmine schwere Verwüstungen im Kircheninnern. Wenige Wochen später, am 29. Januar 1945, vollendete eine Sprengbombe das Zerstörungswerk. Sie warf im Kirchenschiff einen tiefen Krater, der mittlere Teil des Dachstuhls und der Flachdecke stürzte ein. Nach dem durch Materialmangel erschwerten Wiederaufbau in den ersten Nachkriegsjahren traten in den 1950er Jahren neue Probleme auf, denn es zeigten sich Spätfolgen der Bombardierung. Ein Stück der östlichen Außenwand musste abgetragen und von den Fundamenten her erneuert werden. Die Fensterfolge im Chorraum wurde beim Wiederaufbau verändert, ebenso die Holzdecke. Die Glasmalereien stammen von Waldemar Kolb. Die 1944 zerstörte erste Orgel wurde 1951 durch die heutige ersetzt. Mit den Jahren führte man zahlreiche Verbesserungen durch, z. B. wurde am Haupteingang ein Windfang vorgebaut (1959), der das Aussehen der Fassade gegenüber dem ursprünglichen Zustand stark veränderte. Er erhielt 1964 ein bronzenes Doppelportal, ein Marien- und Christustor, vom Koblenzer Künstler Evert Hofacker. Von ihm stammt auch das freistehende Sakramentshaus, das in den Jahren 1968/69 bei der Neugestaltung des Chorraumes aufgestellt wurde. Dabei wurde der Altar im Sinne der liturgischen Reformen in der Katholischen Kirche vorgezogen.

In der neuen Barbarakirche wurden 1938 drei Glocken aufgehängt, die seit 1929 in der alten Barbarakirche hingen. 1939 kam eine neue Glocke hinzu. Alle Glocken wurden jedoch 1942 für Kriegszwecke abgeliefert und vermutlich eingeschmolzen. 1951 wurden zwei neue Glocken und 1964 zwei weitere angeschafft, es sind dies die St. Josefs-, St Barbara-, St. Georgs- und St. Petrusglocke. Eine Turmuhr war bereits 1938 vorgesehen, aber erst 1981 eingebaut.
Als Seelsorger wirkten: Jakob Menges (1932-1950), Josef Behr (1950-1958), Otto Fröhlich (1958-1961), Karl Schwarz (1961-1973), Heribert Blumenröther (1973-1983) und Wilfried Bandel (1984-1995). Von 1995 bis 2011 wurde die Seelsorge von den Arnsteiner Patres übernommen, zunächst von Pater Superior Ernst Schmitt, seit 2004 von Pater Wolfgang Jungheim. Durch die Neuorganisation im Bistum Limburg ist für die Seelsorge im pastoralen Raum Lahnstein seit 2011 Pfarrer Armin Sturm und sein Team für ganz Lahnstein und Braubach zuständig.