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Am 19.September 1821 wurde der Historien- und Porträtmaler Peter Joseph Molitor als Sohn eines angesehenen Bäckers und Stadtratsmitglieds in Koblenz geboren.
Molitor war nach privaten Unterweisungen in Koblenz bereits mit 16 Jahren zum Kunststudium nach Düsseldorf gegangen. Nach ersten Studiensemestern, unter anderem auch in München, war er um 1850 einem Ruf seines Düsseldorfer Lehrers Ernst Deger nach Koblenz gefolgt, um an der Ausgestaltung der Kapelle von Schloss Stolzenfels mitzuwirken.
Am 2. Mai 1854 heiratete er in Koblenz Amalia Schneider, mit der er 1857 nach Stolzenfels zog. In Koblenz wurde am 1855 Tochter Anna Maria Antonia und in Stolzenfels 1857 Sohn Franz geboren. 1859 waren die Molitors wieder nach Düsseldorf gezogen, wo Franz später – wie einst der Vater – an der Kunstakademie studierte.
Bekannt wurde Peter Molitor vor allem durch seine Sakralkunst. Er schuf unter anderem Wandbilder für die Maximilianskirche in Düsseldorf und die Pfarrkirche St. Maxim in Klotten. Sein bekanntestes Werk sind die Wandfresken im Hauptschiff der Wallfahrtskirche St. Nikolaus in Koblenz-Arenberg.
Um seinen Stil kunstgeschichtlich einordnen zu können, muss man sowohl seine künstlerische Herkunft als auch die damalige Zeit berücksichtigen. Der Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie, Friedrich Wilhelm von Schadow, war eine der Leitfiguren der Nazarener, einer romantisch-religiösen Kunstrichtung deutscher, mehrheitlich katholischer Künstler zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Hinzu kommt, dass nach 1870 in Preußen der Kulturkampf wütete, in dem alles betont christliche – speziell katholische – von der Regierung bekämpft wurde.
Eben diese betont katholische Haltung verschaffte Peter Molitor den Auftrag der Arenberger Schwestern. Im Mittelschiff der Arenberger Wallfahrtskirche porträtierte er sich in der Figur des kreuztragenden Simon von Cyrene als bekennender Christ. Fünf Vorzeichnungen für Arenberg und ein Selbstporträt des damals 56 Jahre alten Künstlers gelangten 1991 als Geschenk in das Mittelrhein-Museum in Koblenz. Sohn Franz hatte diese Arbeiten seinem Lahnsteiner Schüler Wilhelm Zilz geschenkt, dessen Enkelin sie dem Koblenzer Museum vermachte.
Im August 1897 hatte Familie Molitor in Oberlahnstein in der Wilhelmstraße 2 ein neuerbautes Haus bezogen. Dort verstarb Peter Molitor bereits nach neun Monaten, am 15. Mai 1898, an den Folgen eines Schlaganfalls. Seine Witwe Amalia wohnte bis zu ihrem Tod im Januar 1923 in Oberlahnstein. Sohn Franz erbte das Haus.
Auch Franz Molitor blieb der Sakralkunst verbunden. Neben Altarbildern und Vorlagen für Andachtsbilder, etwa für Gebetbücher, schuf er Porträts, Stillleben, Genreszenen und Landschaftsbilder, für die er Motive aus der heimischen Landschaft wählte, darunter die Wenzelskapelle und der Spießborn. Als treuer Helfer von Dr. Robert Bodewig, Reichlimeskommissar und Vorsitzender des Lahnsteiner Altertumsvereins, zeichnete er ehrenamtlich die vor- und frühgeschichtlichen Funde für dessen wissenschaftliche Veröffentlichungen.