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UNESCO Welterbe
14. Juni 2018 Kategorie: Pressemitteilungen

Wenn Kleiderbügel erzählen

Ottmar Gies präsentierte einen Teil seiner Sammlung im Stadtmauerhäuschen

Die Fotos zeigen: 1) die Akteure mit einem Teil der Kleiderbügel-Sammlung vor dem Stadtmauerhäuschen, 2) Nachfahrin der letzten Bewohner Dorothea Renate Aulenbacher in der guten Stube. (Fotos: Bernd Geil)

Lahnstein. Über 200 verschiedene Kleiderbügel waren am Lahneck-Live-Wochenende im Stadtmauerhäuschen innen und außen zu bestaunen. Nationale und internationale Holzkleiderbügel von Hotels von Baden-Baden (Hotel „Bühler Höhe“) bis Tahiti („Maeva“), von Rotterdam („De Macator“) bis Hawaii („Sheraton“) – das war nur eines der Sammelgebiete des Lahnsteiner Bürgers Ottmar Gies, der zugleich versicherte, dass er in jedem Hotel, indem er einen Kleiderhalter mitnahm, einen Ersatzbügel zurückgelassen hat. Viele der Aufhänger bekam er auch von anderen Reisenden geschenkt, die durch einen Bericht in der Rhein-Zeitung 1994 auf Gies` ungewöhnliches Hobby aufmerksam wurden.

Für das Stadtarchiv besonders interessant sind die Kleiderbügel mit den Namen der Lahnsteiner Geschäftswelt. Die meisten von ihnen sind längst Geschichte wie das Bekleidungshaus Hermann Lang, A.C. de Kunder, Schneidermeister Max Battenfeld, Tuch- und Maßgeschäft Gottfried Pfennig, Maß- und Schneidergeschäft Johann Didian, chemische Reinigung Otto Müller, Josef Becker (alle Oberlahnstein) sowie die chemische Rienigung Eduard Baum (Niederlahnstein). Von den ausgestellten Bügeln existiert nur noch das Schuh- und Bekleidungshaus Fischer in der Bahnhofstraße. Stadtarchivar Bernd Geil hatte dazu alte Werbeanzeigen dieser Geschäfte kopiert und beigehangen. Auch von Koblenz hatte Ottmar Gies viele Bügel zusammengetragen, von denen nur noch die wenigsten existieren, wie C & A, wo er bis zu seiner Pensionierung beschäftigt war.

„Für unseren Liebling“ oder „Dem braven Kinde“ waren beispielweise auf den Bügelchen zu lesen, die im Kinderzimmer ausgestellt waren.

Raritäten der Sammlung sind sicherlich die Offiziersbügel vor dem 1. Weltkrieg sowie die ganz alten Reisebügel, die noch aus der Zeit Napoleons stammen. Sie
unterscheiden sich durch ihre Form und die Möglichkeit des Zusammenklappens.

Natürlich war auch wieder das gesamte Häuschen zu besichtigen. Diese Gelegenheit nutzte auch eine Nachfahrin der letzten Bewohner, die das Haus noch durch ihren inzwischen verstorbenen Vater Toni Hohl aus eigener Anschauung kannte. Toni Hohl, den Lahnsteinern als Wirt des Gasthauses „Bürgerstube“ bekannt, lebte in den 1960er Jahren hier einige Jahre bei seinem Stiefvater Otto Kurtz. Dorothea Renate Aulenbacher war sehr angetan von der Erhaltung des Häuschens, wenn auch die Einrichtung nicht mehr der von ihren Ahnen gleicht. Diese wurde bekanntlich durch die Lahnsteiner Bürger nach und nach gestiftet und dokumentiert heute das Lahnsteiner Alltagsleben der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der nächste Aktionstag steigt zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 9. September 2018. Einen Teil seiner Sammlung hat Ottmar Gies übrigens dem Museum geschenkt. Sie werden dann auch zu sehen sein.