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UNESCO Welterbe
08. August 2017 Kategorie: Pressemitteilungen

Ausrangierte Straßenbahnen wurden in Friedrichssegen verschrottet

Firma Baer entsorgte 15 Triebwagen

Ausrangierte Straßenbahn Nr. 41 mit Norbert Fischer, dahinter Arbeitstriebwagen Nr. 7, am 10.08.1967 in Friedrichssegen (Foto: Karl-Hans Fischer)

Lahnstein. Kürzlich wurde in der Presse ausführlich über die Stilllegung der Koblenzer Straßenbahn am 19. Juli 1967 bzw. die Umstellung auf Omnibusse berichtet. Weniger bekannt ist allerdings das Schicksal der ausrangierten Triebwagen. Der Großteil fand nämlich seinen Weg nach Lahnstein.

Fünfzehn Wagen kaufte die „Eisen- und Schrottgroßhandlung Emil Baer Nachfolger GmbH“, ansässig in Friedrichssegen, zu einem Stückpreis von 750 DM. Mit einem Straßentieflader wurden sie am 3./4. August 1967 dorthin gebracht.
 
Die Triebwagen trugen die Betriebsnummern 32 bis 36 (dreifenstrige Serie von 1912/14), 37 bis 42 (vierfenstrige Serie von 1903), 43 bis 45 (vierfenstrige Serie von 1904) und 46 (vierfenstrige Serie von 1907). Außerdem wurden ein Schienenreinigungswagen (Nr. 3 von 1928) und  ein Arbeitstriebwagen (Nr. 7, ein früherer Gütertriebwagen) zum Verschrotten nach Friedrichsegen gebracht.
Die Triebwagen hatten je nach Serie 18 bis 20 Sitzplätze im Fahrgastraum und bis zu 20 Stehplätze auf der jeweils hinteren Plattform und im Gang. Außen warben sie im letzten Bauzustand an der Seite für die Kaufhalle, das Bekleidungsgeschäft Dienz, Optiker Junkers oder Damenmoden Hillebrand. Am Dachrand war Reklame für Jägermeister und Pepsi zu lesen, am Seitenfenster des Fahrgastraumes für Jägermeister und Doornkaat.

Die Untergestelle der Triebwagen wurden verschrottet, die Wagenkästen aus blechummantelten Fachwerk sehr zeitnah - vermutlich noch im August 1967 - verbrannt. Ausgenommen wurde davon nur der Wagenkasten des Triebwagens 33 - angeblich, weil dieser Wagen den "Abschiedskonvoi" am 19. Juli 1967 mit der Inschrift "Meine letzte Fahrt" angeführt hatte. In der Ausgabe vom 12./13. September 1970 berichtete die Rhein-Zeitung darüber, dass ein Schüler aus Lahnstein den Wagenkasten entdeckt und erfolglos versucht habe, diesen der Firma abzukaufen.

Die beiden Fotos zeigen die in Friedrichssegen abgestellten Straßenbahnen, bereits ohne Untergestelle, am 10. August 1967 auf dem Betriebsgelände der Firma Baer. Fotograf war Karl-Hans Fischer, der dort mit Bruder Norbert und einem Freund zu Besuch war.
1976 wurde die Schrottfirma in den Rheinhafen Koblenz verlagert. Auf dem Gelände im Ahlerhof befinden sich heute unter anderem ein Bauunternehmen und eine Metallschlosserei.