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UNESCO Welterbe
25. August 2016 Kategorie: Pressemitteilungen

Gedenkstein für Turnvater Jahn ist seit fast vierzig Jahren nackt


(Foto: Stadtarchiv Lahnstein)

Lahnstein. Mancher Zeitgenosse wird sich gefragt haben, warum ein überdimensionaler Stein aus Basalt nahe dem Spielplatz am Johanniskloster steht. Dies war nicht immer so, denn 1977 wurde er seiner Bronzetafeln beraubt. Es handelt sich um einen Gedenkstein, den der Turnverein Niederlahnstein am 11. August 1928 zu Ehren des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) errichten ließ. Hierauf befanden sich zwei Bronzetafeln mit dem Brustbild des Turnvaters und mit seinen Lebensdaten. Von Jahn, der 1811 in Berlin eine Turnschule gründete, stammt der Wahlspruch aller Turner „Frisch, fromm, fröhlich, frei.“ Die von ihm geweckte patriotische Begeisterung der Turner wurde vom preußischen Staat 1819 als staatsgefährdend eingestuft. Jahn wurde gefangengesetzt, später freigesprochen, aber bis 1840 unter Polizeiaufsicht gestellt. Die Deutsche Turnerschaft sah in ihm den Gründer und Vorkämpfer des Turnwesens und verehrte ihn im ganzen Deutschen Reich und auch noch in der Nachkriegszeit, wie ein ähnliches Denkmal in den Oberlahnsteiner Rheinanlagen beweist.

Zum 150. Geburtstag setzte ihm der Turnverein Niederlahnstein (TVN) diesen Gedenkstein an einem freien Platz an der Ecke Langgasse/ Im Flürchen. Zugleich wurde eine Jahneiche gepflanzt. Die Stadt Niederlahnstein taufte den Platz offiziell in „Jahnplatz“, wie in den Akten des Stadtarchivs nachzulesen ist. Die Einweihungsfeier fand mit großem Festprogramm unter Beteiligung zahlreicher Vereine statt. Das Foto zeigt den Gedenkstein in den frühen 1940er Jahren. 1951 wurde der Stein auf Antrag des TVN an den heutigen Standort nahe dem Sportplatz Kränchen versetzt. Dort grüßte er viele Jahre die Lahnsteiner und ihre Gäste. 1977 wurden die Bronzereliefs über Nacht gestohlen. Eine Anzeige der Turngemeinde bei der Polizei verlief ergebnislos.

Oberbürgermeister Peter Labonte und sicherlich auch viele Lahnsteiner würden sich freuen, wenn das Denkmal wiederhergestellt werden könnte. Spender können sich im Stadtarchiv Lahnstein melden. So ist der Stein sicherlich keine Werbung für den Grundgedanken von Turnvater Jahn und die beiden Lahnsteiner Turnvereine.