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21. Dezember 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 25 Jahren: Lahnstein verbrüdert sich mit Hermsdorf / Thüringen


Besuch der Hermsdorfer 1991 in Lahnstein. (Foto: Erwin Pollak)

Lahnstein. „Es ist unser fester Wille,… im Rahmen unserer kommunalen Möglichkeiten und Kompetenzen einen umfassenden Dialog zwischen den Bürgern und ihren gesellschaftlichen und politischen Organisationen beider Städte zu fördern, uns gegenseitig bei der Entwicklung unserer Städte zu fördern, uns für ein friedliches Leben und für das Wohl der Menschen einzusetzen, gegenseitiges Vertrauen zu schaffen und freundschaftliche Beziehungen zwischen den Städten Hermsdorf und Lahnstein herzustellen“ Diesen Wortlaut hat der Vertrag über die Städtepartnerschaft zwischen den Städten Lahnstein und Hermsdorf, den die beiden Stadtoberhäupter Karl-Heinz Groß und Gerfried Manke am 17. Dezember 1990 unterzeichneten. Der feierliche Festakt fand bereits zwei Monate nach der Deutschen Einheit und ein Jahr nach dem Fall der Mauer statt.

Bemühungen des Lahnsteiner Stadtrates mit einer Stadt in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) einzugehen, reichen in das Jahr 1987 zurück, als der Lahnsteiner Stadtrat auf Antrag der CDU eine deutsch-deutsche Partnerschaft beschloss. Doch die DDR-Regierung verweigerte die für städtepartnerschaftliche Kontakte zu einer westlichen Kommune erforderliche Zustimmung. Einen Tag nach dem Mauerfall, der die politische Situation entscheidend veränderte, wurde der Antrag erneuert und die Stadtverwaltung im Dezember 1989 beauftragt, ihre Bemühungen um die Begründung einer derartigen Partnerschaft als „Zeichen der Solidarität mit den Menschen im anderen Teil Deutschlands“ fortzusetzen. Mit mehreren Städten wurden Kontakte aufgenommen, neben Hermsdorf auch mit Hildburghausen. Bürgermeister und Stadtrat von Hermsdorf bekundeten großes Interesse. Oberbürgermeister Groß reiste mit Büroleiter Josef Link im Juni 1990 nach Hermsdorf. Eine 12-köpfige Delegation besuchte daraufhin das Rhein-Lahn-Eck. Am 23.09.1990 sprach sich der Stadtrat von Hermsdorf einmütig für die Partnerschaft aus. Am darauf folgenden Tag beschloss auch der Lahnsteiner Stadtrat, die Partnerschaft mit dem thüringischen Hermsdorf eingehen zu wollen. Deren Hauptaufgabe sei es, praktische Hilfe beim Aufbau einer Arbeits- und leistungsfähigen kommunalen Selbstverwaltung zu gewähren und den von Existenzangst und Zukunftssorgen erfüllten Menschen Zuversicht und Mut zu eigenverantwortlichem Denken und Handeln zu machen. Bereits Ende November hospitierten vier Bedienstete der thüringischen Partnerstadt bei der Stadtverwaltung Lahnstein und erhielten wertvolle Anregungen für den Neuaufbau ihrer Verwaltung in den Bereichen EDV, Wirtschaftsförderung und Sozialfürsorge.

Rasch wurde die am 17. Dezember 1990 unterzeichnete Übereinkunft von den Menschen beider Städte mit Leben gefüllt. Am 30. Januar 1991 in Lahnstein und am 4. März 1991 in Hermsdorf wurden die beiden Partnerschaftsvereine gegründet, die durch organisierte Begegnungen und Kontakte mit wachsendem Erfolg verhalfen „die geistige Mauer in den Köpfen abzutragen“. Das erste Jahrzehnt wurde der Partnerschaftskreis Lahnstein-Hermsdorf von Hans-Gerd Henkel geführt, das zweite Jahrzehnt (2001-2010) von Ekkehard Miethe. Seit Dezember 2010 führt Ralf Schäfer den Partnerschaftskreis, unterstützt von Monika Korb als 2. Vorsitzenden und der Schatzmeisterin Helga Vogel. Neben der Verbindung auf kommunaler Ebene gibt es seit 1996 auch eine auf kirchlicher Ebene zwischen den Katholischen Pfarreien St. Josef Hermsdorf und St. Barbara Lahnstein.

Im Oktober 2015 feierten beide Partnerstädte mit den beiden Partnerschaftsvereinen „25 Jahre Deutsche Einheit“ und 25 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Lahnstein und Hermsdorf. Das 25-jährige Bestehen der Partnerschaftskreise wird im nächsten Jahr begangen.

In jedem Jahre finden regelmäßig Partnerschaftstreffen in beiden Städten statt, um das Zusammenwachsen zwischen Ost und West weiterhin zu fördern. Dabei besteht die Gelegenheit, Land und Leute im Thüringer Holzland und im Oberen Mittelrheintal kennen zu lernen. Dank der zahlreichen Aktivitäten der beiden Partnerschaftskreise wurde das Band der Freundschaft zwischen den Partnern immer enger. Stolz behaupten sie: „Unsere beiden Städte leben die Einheit!“ In der von Oberamtsrat a. D. Josef Link verfassten Festschrift von 2010 heißt es: „20 Jahre nach erfolgter Wiedervereinigung dürfen Hermsdorf und Lahnstein stolz darauf sein, auf der kommunalen Ebene, dort wo sich Menschen begegnen und sich die staatlichen Entscheidungen unmittelbar auswirken, einen wesentlichen Beitrag zum Zusammenwachsen unseres zuvor geteilten Volkes geleistet zu haben.“