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UNESCO Welterbe
03. November 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Ein Jahrzehnt „Stromerwald Lahnstein“

Ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Landesforsten

Innenminister Roger Lewentz koordiniert zusammen mit Oberbürgermeister Peter Labonte (rechts) und Forstamtsleiter Hans-Leo Cremer (2.v.r.) an der Großwippe den Kindereinsatz (Foto: privat).

Lahnstein. „Ein wunderschöner lebendiger Termin, der den Spaß der Kinder an der natürlichen Umgebung spüren lässt.“ Mit diesen Worten ehrt Staatsminister Roger Lewentz als Schirmherr gemeinsam mit Oberbürgermeister Peter Labonte das 10-jährige Bestehen des „Stromerwaldes Lahnstein“. Ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Landesforsten im Forstamtspark, das von vielen Kindern und Helfern unterstützt wird, die für das stetige Funktionieren des Stromerwaldes sorgen.

„Der  Stromerwald lebt, die Spiel- und Entdeckerfreude ist heute wieder einmal direkt spürbar“, begeistert sich Oberbürgermeister Peter Labonte an der ausgelassenen Stimmung. Erwartungsvoll gespannte Kinder aus den Kindergärten St. Barbara und St. Martin pirschten gemeinsam mit ihren Betreuerinnen auf einem kindgerecht im Unterholz angelegten Pirschpfad. Im Dickicht warten Wolf, Luchs und Fuchs sowie Wildkatze, Marder, Hase und viele einheimische Vögel, sogar der Schwarzstorch im Uferbereich eines kleinen Tümpels auf Frösche lauernd, entging den kleinen Entdeckern nicht  Mit viel Hallo und „…da ist ja… der Keiler!“ wird gesucht und gefunden. Zwischendrin unterbricht der Grünspecht mit seinem charakteristischen Ruf die suchenden Kinder. „Das war der Grünspecht, auch lachender Hans genannt, wegen seines an ein Lachen erinnernden Rufes“, erklärt Vicky Mayer, die den Pirschpfad für die Kinder vorbereitet hat und viel über die erspähten Tiere erzählen kann. Kein Wunder, die angehende aus dem Westerwald stammende Waldpädagogin ist Jagdscheininhaberin und in ihrer Freizeit oft im Wald unterwegs.

Richtig anfassen und streicheln können die Kinder alle gefundenen Tiere in der Wald-Wild-Schule der Kreisgruppe des Landesjagdverbandes, ebenfalls ein Gemeinschaftsprojekt von Landesjagdverband und Landesforsten Rheinland-Pfalz. Keine der vielen Fragen bleibt unbeantwortet. Willi Bausch-Weis, staatlich zertifizierter Waldpädagoge und Jäger, weiß immer mit kleinen Geschichten die jüngsten Besucher des Stromerwaldes zu fesseln. Damit der Spieltrieb der Kleinen nicht zu kurz kommt und die Kinder nach ihren zukünftigen Waldbesuchen nicht vergessen, sich zu Hause von Mama oder Papa unter der Dusche nach Zecken untersuchen zu lassen, wird noch schnell das Zeckenspiel gespielt. Hierbei versuchen die Kinder sich untereinander unbemerkt Wäscheklammern (= Zecken) an die Jacken zu heften. Das macht viel Spaß und nachher werden die „Zecken“ gezählt.

Auf der Großwippe unter der mächtigen Blutbuche wurde für alle spielerisch erlebbar, wie die Natur ihr Gleichgewicht sucht und findet und dass dies gar nicht so einfach ist. Aber mit Begeisterung und Ausdauer sowie Unterstützung durch die prominente Hilfe wurde auch diese Aufgabe gemeistert.
Ein immer gut besuchtes Highlight ist zudem der Kletterbaum im Forstamtspark. Hier wurden aufgrund des äußerst großen Interesses, wie schon so oft, Folgetermine vereinbart.

Warum Stromerwald? Wer sind die „Stromer“?
Das Forstamt liegt direkt an der Lahn und fast in Sichtweite zum Rhein im „Welterbe Oberes Mittelrheintal“. Der Name spielt also auch auf die Lage des Geländes an den Strömen Lahn und Rhein an, welche Landschaft, Klima und Kultur prägen.
Andererseits "stromern" in diesem Alter Kinder sehr gerne. Sie wollen am liebsten entdecken, möglichst abenteuerlich, fremdes unheimliches Gelände erforschen.  Stadtkindern, die kaum noch Möglichkeiten zum kindgerechten „Stromern“ haben, bietet der Forstamtspark durch seine "wilde" Form diese Möglichkeiten. Alte Waldbäume, Waldsträucher und -kräuter sowie nistende Turmfalken und Rabenkrähen, junge Grünspechte, jagende Fledermäuse am Abend, Füchse sowie manchmal ein Dachs in der Nacht prägen das Gelände. „Und das soll so bleiben; wir wollen zwar einen gepflegten, aber keinen kultivierten und stilisierten Park.“ Es soll so viel wie möglich zum Stromern bleiben. Daher ist der Begriff "Stromerwald" auch aus dem Gelände und den für die Kinder daraus entstehenden Möglichkeiten zum "Stromern" zu verstehen.
Wald und Umwelt mit allen Sinnen erleben, war und ist seit 10 Jahren das Ziel des „Stromerwaldes“ im Bereich des Forstamtes Lahnstein.
Neben dem bereits bestehenden „Schulwald“ soll auch den Kleinsten Gelegenheit gegeben werden, spielerisch die Natur entdecken zu können. „Der Wald soll nicht über den Verstand, sondern über Erlebnisse erfahren werden“, so Forstamtsleiter Hans-Leo Cremer.

An wen richtet sich der Stromerwald – wer ist die Zielgruppe?
Die Zielgruppe sind Kinder der sogenannten Vorschulgruppen der Kindergärten und der ersten beiden Grundschuljahre. Schulnah und schon so früh wie möglich soll der „Stromerwald“ die Kinder auf den Schulwald im Staatswald des Forstamtes und den Höhepunkt für die Grundschüler, die Waldjugendspiele, vorbereiten. „Und das gelingt seit 10 Jahren und hoffentlich das nächste Jahrzehnt auch noch“, zieht Oberbürgermeister Peter Labonte das Resümee.   
Über 10.000 Kinder haben den Stromer- und Schulwald bisher besucht; eine Zahl, die für sich spricht. Unmittelbar betreut wird die Anlage von Christoph Ferdinand und Dieter Bielicki, der seit 2014 die Kindergruppen begleitet.