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UNESCO Welterbe
12. Juni 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Eines der ältesten Wohnhäuser Deutschlands: Vor über 825 Jahren wurde der Dietkirchener Hof erbaut


Das schwarz-weiß Bild zeigt das Heimbachhaus bei Hochwasser in den 1920er Jahren (Foto: Slg. F. Felgenheier).

Lahnstein. Niederlahnstein besaß im Mittelalter eine stattliche Anzahl wehrhafter Höfe im Besitz von Freien, später Adligen, oder geistlichen Orden. Mit dem Besitz dieser Hofanlagen waren bestimmte Rechte an Allmende und Mark verknüpft, weshalb sie Märkerhöfe genannt wurden. Die Besitzer dieser Höfe waren in der Märkerschaft zusammengeschlossen und stellten den Ritter- oder Märkerbürgermeister. In Kriegszeiten verteidigten sie als Burgmannen im Dienste der Kurfürsten von Trier den Ort Niederlahnstein sowie Burg Stolzenfels.

In der Heimbachgasse steht am Lahnufer ein Märkerhof des St. Lubentius - Stiftes Dietkirchen / Lahn. Seit 1697 befand er sich durch Tausch im Besitz des von der Leyen`schen Kammerrats Johann Heimbach. Seine Erben verkauften das Anwesen 1760 an den Freiherrn Matthias von Eyss. Später ging es zurück in den Besitz der Familie Heimbach, die es bis 1919 besaßen.

Die Mauern des heutigen Wohnhauses stammen fast in voller Höhe noch aus romanischer Zeit um 1170 bis 1190. In gotischer Zeit erhielt der ursprünglich flach gedeckte Keller ein Tonnengewölbe. In den Jahren 1642 und 1703 erfolgten größere, einschneidende Umbauten: Das flach geneigte Satteldach wurde zum heutigen Zwergwalmdach erhöht, das romanische Traufgesims wurde dabei entfernt. Der größte Teil der romanischen Bogenfenster wurde durch Rechteckfenster ersetzt. Statt der romanischen Mauertreppe wurde im Innern eine barocke Wendeltreppe aus Holz eingesetzt. Der zweigeschossige Rechteckbau wurde aus Schieferbruchstein und Grauwacke errichtet, die Eckquaderung mit ungleichen Blöcken, Fenstergewände und -bögen aus Tuffstein.

Im Jahr 1972 erfolgte die Erneuerung des Außenputzes und ein Neuanstrich im Wesentlichen in der Farbigkeit des 17. Jahrhunderts. Die Gebäudeecken wurden durch die festgestellte barocke Verzahnung betont, alle barocken Rechteckfenster rot gerahmt, die romanischen Keller- und Rundbogenfenster rot mit weißen Fugenstrichen gefasst, die Säulchen und Kapitelle dabei schwarz und gelb abgesetzt. Ein vermauertes romanisches Fenster in der östlichen Giebelwand wurde freigelegt und rekonstruiert.

Der Dietkirchener Hof, auch Heimbachhaus genannt, steht heute mit fünf anderen Lahnsteiner Gebäuden (Johanniskirche, Martinschloss, Burg Lahneck, Salhof und Altes Rathaus Oberlahnstein) unter internationalem Denkmalschutz nach Artikel 1 der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut vom 14.05.1954.