Öffnungszeiten

Montag
08:30 – 11:30 Uhr

Dienstag
08:30 – 11:30 Uhr

Mittwoch
08:30 – 11:30 Uhr

Donnerstag
08:30 – 11:30 Uhr & 14:00 - 17:30 Uhr

Freitag
08:30 – 11:30 Uhr

Hiervon ausgenommen sind die Öffnungszeiten des Service-Centers, der Touristinformation, der Stadtbücherei, des Stadtarchivs, des Jugendkulturzentrums, der Stadthallenverwaltung und der Städtischen Bühne Lahnstein im Nassau-Sporkenburger Hof.

Telefonische Terminvereinbarung

Sie können weitere Termine außerhalb dieser Öffnungszeiten mit Ihren Sachbearbeitern absprechen.

 

 

UNESCO Welterbe
27. Januar 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Erinnerungen an die MS Lahnstein


Die Ansicht der MS Lahnstein stammt von einer Postkarte, die der Lahnsteiner Stefan Specht kürzlich von einem ehemaligen Stewart des Motorschiffs zugesendet bekam.

Lahnstein. Wir schreiben das Jahr 1951. Der Zweite Weltkrieg liegt sechs Jahre zurück. Der Niederlahnsteiner Bürgermeister liest in der Rhein-Zeitung, dass der Norddeutsche Lloyd (NDL) ein Motorschiff mit dem Namen „Lahnstein“ in Dienst gestellt hat, das mit tausend Tonnen Eisen und Stückgut zu seiner Jungfernfahrt vom Bremer Überseehafen angetreten ist. Erfreut erkundigt er sich nach den Hintergründen für die Namenswahl und sendet einige Prospekte von Niederlahnstein. Die Besatzung grüßt dankend zurück und teilt mit, dass der Name „Lahnstein“ für einen der Neubauten der Roland-Linie gewählt worden ist, weil die Reederei eine ganze Schiffsklasse baut, deren Namen die Endsilbe „stein“ erhalten sollen. Sie schreibt: „Wir sind überzeugt, dass das Schiff diesem Namen auch immer Ehre tragen wird.“

Insgesamt stellte Norddeutscher Lloyd Bremen sechs baugleiche Stückgutfrachter in Dienst, die monatsweise auf dem Bremer Vulkan vom Stapel liefen. Nach der MS RHEINSTEIN Mitte März 1951 folgten am 17. April 1951 die MS LAHNSTEIN, im Mai die MS SAARSTEIN, im Juni die MS INNSTEIN, im Juli die MS EMSSTEIN und im August die MS RUHRSTEIN.
Die MS Lahnstein fuhr mit einer Geschwindigkeit von 14 Seemeilen und 35 Mann-Besatzung über die Weltmeere. Ihr Einsatzgebiet lag zwischen Brasilien, Kanarische Inseln, Panama, Costa Rica, Nicaragua, San Salvador, Honduras, Guatemala, Mexico.

Es gibt erstklassige Berichte über die Eröffnung des St. Lorenz-Seeweg, als die MS "Lahnstein" am 27. April 1959 den Hafen von Toronto erreichte. Auf Vorschlag des Kapitäns wurde dem anwesenden deutschen Konsul eine Plakette überreicht. Der Kapitän übergab den Vertretern der Stadt eine Lloydflagge und ein Exemplar des Jubiläumsbuches "Norddeutscher Lloyd von 1857- 1957." Die Besatzungsmitglieder wurden von der Torontoer Bevölkerung zu Rundfahrten, Tanzveranstaltungen und anderen Feierlichkeiten eingeladen.

1963 wurde abermals Kontakt aufgenommen. Helmut Berger aus Niederlahnstein sandte ein Bild der Stadt für die Kapitänsmesse. Der Kapitän bedankte sich mit einem Bild der “Lahnstein” und einer Zusammenstellung der Schiffsdaten. „Das Schiff ist 119 Meter lang und bis zu 15,3 m breit. Die Masthöhe über Kiel beträgt 37 Meter. Die Lahnstein ist 2.693 Bruttoregistertonnen groß. Sie ist mit einem Kreiselkompass, Selbststeuerer, Radar und Atlas-Echolot ausgerüstet. Ihr Aktionsradius beträgt 12.525 Seemeilen, also rund 20.000 Kilometer.“
Der Berichterstatter machte in der Rhein-Zeitung den Vorschlag, dass die beiden Städte Nieder- und Oberlahnstein die Patenschaft für das Schiff übernehmen, um ihre Weltoffenheit unterstreichen zu können. Dazu kam es zwar nicht, aber die Verbindung wurde aufrechterhalten. So sandte die Stadtverwaltung Oberlahnstein Weihnachtsgrüße an Bord, zusammen mit einem Band der Stadtgeschichte.
1971 wurden die MS Lahnstein, wie auch die anderen Schiffe, die 1970 durch die Fusion mit der Hapag in die Hapag-Lloyd AG übernommen wurden, ausgemustert und im Juli 1971 verkauft.

Die MS Lahnstein erhielt den neuen Namen KONRAD, wurde 1973 abermals umbenannt in CLARKIA und nach dem Weiterverkauf 1974 in VICTORIA. Im April 1980 wurde das Schiff in La Spezia abgewrackt.