Öffnungszeiten

Montag
08:30 – 11:30 Uhr

Dienstag
08:30 – 11:30 Uhr

Mittwoch
08:30 – 11:30 Uhr

Donnerstag
08:30 – 11:30 Uhr & 14:00 - 17:30 Uhr

Freitag
08:30 – 11:30 Uhr

Hiervon ausgenommen sind die Öffnungszeiten des Service-Centers, der Touristinformation, der Stadtbücherei, des Stadtarchivs, des Jugendkulturzentrums, der Stadthallenverwaltung und der Städtischen Bühne Lahnstein im Nassau-Sporkenburger Hof.

Telefonische Terminvereinbarung

Sie können weitere Termine außerhalb dieser Öffnungszeiten mit Ihren Sachbearbeitern absprechen.

 

 

UNESCO Welterbe
16. Januar 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Thomas Douqué erwarb als Hotelier und Stadtrat hohes Ansehen in Lahnstein

Zuwandererfamilie trug zu wirtschaftlicher Entwicklung bei

Das Foto zeigt das Hotel Douqué in Niederlahnstein um das Jahr 1890 (Foto: Stadtarchiv Lahnstein).

Lahnstein. Die Niederlahnsteiner Familie Douqué gehört zu jenen Zuwanderern aus dem Raum Lüttich, die im 17. Jahrhundert als Unternehmer und Facharbeiter maßgeblich zur Entwicklung der Eisenindustrie an der unteren Lahn beitrugen. In Niederlahnstein sind sie seit 1698 nachweisbar. Thomas Douque, Nachfahre der fünften Generation, wurde am 24. Juli 1817 in Niederlahnstein geboren. Er heiratete Wilhelmine Christine Kathrein aus Nastätten. Das Ehepaar erwarb den ehemaligen Hof der Fürsten von der Leyen in der Lahnstraße und gestaltete den alten Bau zu einer hochwasserfrei gelegenen Gaststätte mit prächtigem Saal um. Das "Hotel Douqué" zog vor allem Gäste von auswärts an.

Thomas Douqué begleitete mehrere Ehrenämter. So war er fast vierzig Jahre Mitglied des Stadtrates, davon dreißig Jahre als stellvertretender Bürgermeister. Als er am 10. Januar 1890 starb, lobte die Presse ihn „für seine strenge Rechtschaffenheit“ und „seinen graden offenen Charakter“, der als stellvertretender Bürgermeister stets bemüht gewesen sei, „das Interesse der Gemeinde in jeder Beziehung zu wahren“. Zudem war er Schulvorstandsmitglied und Feldgerichtsschöffe. Laut Totenzettel starb er „in Folge der allgemein herrschenden Grippe nach kurzem Krankenlager“. Die Influenza trat damals so heftig in Lahnstein auf, dass sogar die Schule geschlossen wurde, weil mehr als die Hälfte der Schüler an der Grippe erkrankt waren.

Der Hotelbetrieb wurde von zwei seiner Töchter, Agnes (1862-1950) und Maria (1867-1933), fortgeführt, während Douqués ältester Sohn Valentin (1854-1932), der sich ebenfalls als Stadtrat betätigte, mit seiner Frau Christine eine Pension in der Rheinstraße führte.
Weitere der zehn Kinder starben früh oder verließen die Stadt. Sohn Johann (1860-1943) betrieb in den Niederlanden erfolgreich Kaffeehandel. Noch heute besitzen Nachkommen in Amsterdam die In- und Exportfirma „J. Th. Douqué`s Koffie“ (www.douque.com).

Das Hotelgebäude in der Lahnstraße wurde in späteren Jahren an einen Gastwirt vermietet, der dazugehörige Saal 1932 separat als Kino. Douqués Erben verkauften schließlich das gesamte Anwesen in den 1970er Jahren an eine Baufirma, die alle vorhandenen Gebäude niederlegen ließ und an ihrer Stelle eine große Wohnanlage errichtete.

Thomas` Bruder Daniel Douqué (1806-1891) und seine Frau Agnes, die an der Ecke Emser Straße/Fahrgasse wohnten, waren wohlhabende Schifferleute und galten als große Wohltäter im Ort. Sie vermachten der katholischen Kirchengemeinde Teile ihres Immobilienbesitzes, z. B. das Grundstück an der Bergstraße, auf dem das Krankenhaus errichtet wurde (abgebrochen 2003). Außerdem finanzierten sie den Bau einer Kapelle am oberen Ende der Holzgasse (abgebrochen 1964). Als Grabstätte für sich und ihre Nachkommen ließen Daniel und Agnes D. auf dem Friedhof rechts oben eine neugotische Gruftkapelle aus Tuff errichten, die sie testamentarisch der Pfarrgemeinde übereigneten. Sie diente viele Jahre als Leichenhalle.

Onkel Anton Douqué (1804-1872) war ebenfalls als Gastwirt tätig: Er erwarb den alten Helfensteiner Hof in der heutigen Johannesstraße und eröffnete in diesem Haus eine Gaststätte (später "Zum Schwanen"). Antons Sohn Wilhelm, also ein Cousin von Thomas Douqué, wurde als Kaufmann in St. Petersburg ansässig. Er ließ 1890 für seine verstorbene Frau die Gruftkapelle errichten, die beim Betreten des Friedhofs oben links zu sehen ist.

Heute leben keine Familienmitglieder mit dem Namen „Douqué“ mehr in Lahnstein.