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UNESCO Welterbe
30. Oktober 2014 Kategorie: Pressemitteilungen

Vortrag und Ausstellung zum Gedenken an den Zweiten Weltkrieg in Lahnstein


Aushebung des Splittergrabens auf dem Marktplatz in Niederlahnstein,1944

Mit einem Vortrag von Dr. Hubertus Seibert aus Lahnstein wird die Ausstellung am Donnerstag, den 6. November, um 19.00 Uhr in der Stadthalle Lahnstein eröffnet. Dr. Seibert ist seit Jahren als Dozent an der Universität München (LMU) tätig. Den Lahnsteinern ist er als 2. Vorsitzender des Altertumsvereins sowie als Herausgeber der Stadtgeschichte „Die Geschichte Lahnsteins im 19. und 20. Jahrhundert“ (1999) bekannt. In einem Powerpoint-Vortrag „Als die Steine Feuer fingen...Der Alltag der Lahnsteiner Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg“ wird er den Kriegsalltag in den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellen. Er wird insbesondere auf die Vorkehrungen eingehen, die im Vorfeld der Bombardierung getroffen wurden, wie sich der Alltag 1944/45 im Leben der Bewohner abspielte und welche dramatischen Folgen die Angriffe hatten. Berichte der Zeitzeugen Hans Müller (Oberlahnstein) und Friedrich Felgenheier (damals Niederlahnstein) schließen sich an, bevor Stadtarchivar Bernd Geil in die Ausstellung einführt. Anschließend kann die Ausstellung in der Hospitalkapelle besichtigt werden.
 
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt zu einem Drittel zerstört. 320 Bürger und 172 Soldaten fanden in ihren Mauern den Tod. Über 500 Soldaten aus Lahnstein fielen im Felde. Das städtische Verzeichnis der Gefallenen enthält 288 Wehrmachtsangehörige aus Oberlahnstein (einschließlich Friedrichssegen) und 225 aus Niederlahnstein. Hinzu kommt eine dreistellige Anzahl vermisster Soldaten.

Fünf Großangriffe trafen die Stadt, sie galten dem Güterbahnhof Oberlahnstein am 11. November 1944, am 2. und 28. Dezember 1944, sowie dem Bahnhof Niederlahnstein am 2. Weihnachtstag 1944 und 29. Januar 1945. Alleine an diesen fünf Tagen kamen 250 zivile Opfer in Oberlahnstein und 41 zivile Opfer in Niederlahnstein ums Leben, sowie 119 Wehrmachtsangehörige in einem Lazarettzug, der gerade im Bahnhof Niederlahnstein stand. Noch am letzten Kriegstag, dem 26. März 1945, kamen durch Artilleriebeschuss vor dem Eingang eines Stollenbunkers in der Allerheiligenbergstraße Niederlahnstein sechs spielende Kinder ums Leben. Mit der Besetzung von Ober- und Niederlahnstein durch amerikanische Truppen endeten am 27. März 1945 sämtliche Kampfhandlungen im Raum Lahnstein/Braubach.

Das Stadtarchiv Lahnstein möchte mit einer Dokumentation an die furchtbare Zeit erinnern. Gleichzeitig soll es Botschaft an die Generationen von heute sein, dass sich so etwas nicht wiederholen möge.

Die Ausstellung ist vom 7. bis 23. November täglich von 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr in der Hospitalkapelle St. Jakobus in der Hochstraße/Ecke Rödergasse zu besichtigen. Vormittags ist nach Vereinbarung (Tel. 02621/914-296) geöffnet. Auch die junge Generation soll angesprochen werden. Daher wird insbesondere Schulklassen empfohlen, die Ausstellung zu besuchen. Neben Stadtarchivar Bernd Geil stehen auch Zeitzeugen wie Hans Müller, Friedrich Felgenheier und Willi Eisenbarth zur Verfügung.

Das weitere Programm sieht Stadtführungen auf den Spuren des Zweiten Weltkriegs durch Oberlahnstein sowie eine Zeitzeugenführung in den Stollen Allerheiligenbergstraße (s. eigener Bericht) vor. In der Ausstellung wird auch ein Film der Gedenkveranstaltung von 1994 zu sehen sein. Diese wurde damals von Herrn Walter Premm auf Video aufgenommen und mit Bildern der damaligen Ausstellung am Europaplatz hinterlegt.

Am 11. November werden zum Gedenken an den Angriff vom 11.11.1944 alle Lahnsteiner Kirchenglocken ab 11.44 Uhr läuten. Ein Gottesdienst zum Gedenken an die Verstorbenen der Luftangriffe in Lahnstein wird am Mittwoch, den 12. November, um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin gehalten. Die alljährliche Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag wird am Sonntag, den 16. November, um 11.00 Uhr am Mahnmal für die ermordeten Juden, Erzbachstraße, beginnen und am Ehrenmal Friedrichssegen enden.

Weitere Infos im Stadtarchiv Lahnstein (Tel. 02621/914-296).