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UNESCO Welterbe
02. Mai 2016 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 50 Jahren: Übergabe des Aussichtsturmes „Sechsseenblick“


Das Foto zeigt den Turm bei Errichtung 1966 (Foto Pott).

Lahnstein. Im Oberlahnsteiner Distrikt Ahlwegskopf nahe des Hof Aspich gibt es eine Stelle, an der man den Rhein, bedingt durch die Windungen des Tales, sechsmal sehen kann. Der Lauf des Stromes scheint durch die vorstehenden Höhen mehrfach unterbrochen zu sein, so als befänden sich sechs Seen auf der Strecke von Lahnstein bis Osterspai. An dieser Stelle, die daher „Sechsseenblick“ genannt wird, ließ die Stadt Oberlahnstein 1966 zur Förderung des Fremdenverkehrs einen hölzernen Aussichtsturm errichten.

Der Fremdenverkehrsverein Oberlahnstein erinnerte sich an einen früheren Aussichtsturm, der 1914 von Pionieren an gleicher Stelle erbaut worden war. Treibende Kraft war in den 1960er Jahren der damalige Bürgermeister Fritz Berlin. Keiner wusste mehr so genau, wo der Turm einst stand und der beste Aussichtspunkt war. Die Freiwillige Feuerwehr Oberlahnstein rückte mit der Drehleiter an. Diese wurde im ausgefahrenen Zustand hin und her geschoben, um die beste Stelle zu erfassen. Anschließend nahm der Oberlahnsteiner Bürgermeister Berlin Kontakt mit den Pionieren auf und erhielt von dem in Koblenz stationierten schweren Pionierbataillon 310 die Zusage, im Rahmen der Ausbildung den Aussichtsturm zu errichten. Die Stadt Lahnstein verpflichtete sich die statischen und konstruktiven Unterlagen zu erstellen, die baupolizeilichen Prüfungen und Abnahmen durch die Stadtverwaltung zu veranlassen, das Baumaterial zu stellen und die vorgeschriebenen Verträge mit der zuständigen Wehrbereichsverwaltung abzuschließen. Die Stadt musste zudem bescheinigen, dass für die Durchführung der Maßnahmen kein Interesse von zivilen Firmen vorliegt. Zudem übernahm die Stadt die Treibstoffkosten und legte der Bundeswehr die nötigen Unbedenklichkeitsbescheinigungen von der Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft und dem Arbeitsamt vor, dass der Turm von den Soldaten gebaut werden darf.

Im Sommer 1965 wurde mit den Arbeiten begonnen. Der Turm wurde bei einer Gesamthöhe von 17,50 m mehr als doppelt so groß wie der Vorgänger. Nach Abschluss der Planierungsarbeiten und dem Ausbau der Wege und gärtnerischen Anlagen wurde der Turm am 15. Mai 1966 feierlich der Bevölkerung übergeben. Zur Übergabe traf man sich am Bahnhof Oberlahnstein und zog mit Spielmannszug, Fanfarenzug und zwei geschmückten Wagen durch die Altstadt über den Rheinhöhenweg zum Sechsseenplatz. Nach Böllerschüssen der Schützengesellschaft und Jagdhornblasen der Jäger las Leni Gerntke ein Gedicht der Heimatdichterin Nora Scherer vor. Ansprachen hielten Bürgermeister Berlin und Oberst Stephani vom 3. Korps. Das Organisationskomitee vom Verkehrsverein Oberlahnstein als Mitveranstalter sorgte für das äußere Rahmenprogramm. Ein Pendelverkehr von der Altstadt zum Turm war eingerichtet. Es gab Eintopfessen aus der Gulaschkanone und die Gesellschaftliche Vereinigung 1924 veranstaltete eine Kinderbelustigung. Über 1000 Lahnsteiner nahmen an dem Fest der Übergabe teil, wanderten durch den Stadtwald oder besichtigten anschließend Burg Lahneck, Hexenturm oder das Frühlingsfest auf dem Salhofplatz.

Im Folgejahr wurde auf Initiative des Verkehrsvereins Oberlahnstein mit Zuschüssen der Stadt von 75 Freiwilligen aus verschiedenen Vereinen ein „Schulgarten“ (Pflanzenlehrgarten) beim Sechsseenturm angelegt. Zudem haben Oberförster Weyer und seine Waldarbeiter einen Kinderspielplatz mit rustikalen Geräten aus Eichenholz geschaffen.

Im Lauf der Jahre setzten dem Turm Wind und Wetter derart zu, dass er baufällig wurde und im Jahre 2000 gesprengt werden musste.