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UNESCO Welterbe
31. März 2023 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 100 Jahren wurde der Bildhauer Johannes Meuser geboren

Lahnstein hat Geschichte, Folge 746

Portrait von Johannes Meuser

Pieta (Fotos: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)

Mit seinen Händen hat er Spuren hinterlassen, einige Plastiken, vor allem aber Grabmäler auf den Friedhöfen in Lahnstein und Braubach – der Lahnsteiner Bildhauer Johannes Meuser wäre am 31. März 100 Jahre alt geworden.

Seine Vorfahren stammen aus der Lahnmarmorstadt Villmar. Von dort kam der Großvater Peter Meuser (1869-1933) nach Oberlahnstein und ließ sich als Steinmetzmeister am Rheinhöhenweg nieder, ebenso sein Vater Peter Josef Meuser, der allerdings kriegsversehrt bereits 1937 starb.

Nach dem Schulabschluss begann Johannes die Lehre im väterlichen Betrieb. Geprägt haben ihn auch der frühe Tod von Mutter und Schwester sowie der Einsatz im Zweiten Weltkrieg, aus dem er verletzt, aber ohne in Gefangenschaft zu geraten, heimfand.

Die Verarbeitung des Kriegsgrauens und der persönlichen Verluste prägten drei Dimensionen seines Lebens: eine ästhetische, eine religiöse und diejenige des kräftezehrenden Abarbeitens am Stein. Diese Arbeit am Stein wurde für ihn zur Therapie. Er arbeitete im elterlichen Betrieb und ging für zwei Jahre an die Kunstschule für Bildhauer nach Wunsiedel, machte in Bamberg seine Meisterprüfung und entfaltete seine Meisterschaft in Lahnstein.

Er arbeitete gern mit Granit und legte Wert darauf, dass seine Plastiken das Leben derjenigen Menschen abbilden, für die sie stehen. Auf dem Friedhof Braubacher Straße unweit der Leichenhalle steht heute die Vollplastik einer Pieta, die Johannes Meuser 1973 als Ersatz für die abgebrochene Ölbergkapelle geschaffen hat und die zunächst vier Jahrzehnte auf dem alten Friedhof im Verborgenen hing. Die Darstellung Marias mit dem Leichnam ihres Sohnes Jesus ist ein Sinnbild der Trauer und des Leides.

Bereits 1962 schuf Johannes Meuser das Relief des Heiligen Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehrleute. Es wurde zur Einweihung des Feuerwehrgerätehauses Oberlahnstein (Wache Süd) an der Außenwand als Kunst am Bau angebracht.
Weitere Skulpturen von ihm stehen auf seinem Grundstück an der Ecke Wilhelmstraße / Nordallee bzw. hängen dort an seinem Wohnhaus.

Die meisten von Johannes Meusers plastischen Arbeiten waren Grabmale. Er ließ sich auf den Menschen ein, an den er erinnern sollte und entwickelte eine ganz eigene Methode der Gestaltung. Diese zeigte sich in den plastischen Elementen, den Schriftzügen und den Symbolen und Bildern, die er in den Stein hineinmeißelte.

Weitere Werke sind der Umbau des Altars in der Martinskirche Oberlahnstein (1954), der neue Altar in der Herz-Jesu-Kirche Friedrichssegen (1969), die beiden Kragsteine (1981) in der Hospitalkapelle St. Jakobus als Ersatz für zwei fehlende, die Hausköpfe an den fünf Häusern auf der Westseite des Schillerparks und in der Stauffenbergstraße 11 (1950er Jahre) sowie eine formschöne Sitzgruppe aus grobem Stein im Innenhof des Martinsschlosses (1980er Jahre). Auch der sogenannte „Lahnstein“ im Foyer der Stadthalle Lahnstein, ein Obelisk aus Lahnmarmor, wurde von ihm geschaffen (1973) und symbolisiert die Verbundenheit zur Region.

Am 23. September 2017 verstarb Johannes Meuser und wurde auf dem Friedhof an der Braubacher Straße bestattet. Auch auf seinem Grab erinnert eine Skulptur an einen großartigen Lahnsteiner Steinmetz und Steinbildhauer.