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UNESCO Welterbe
20. Januar 2022 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 50 Jahren starb Margarethe Hoffmann-van Hauth alias Grit Hegesa

Vor 100 Jahren gefeierte Tänzerin und Stummfilmstar in Berlin – Lahnstein hat Geschichte, Folge 685

Die Abbildung zeigt Grit Hegesa, gezeichnet von ihrem Mann Emil van Hauth. (Sammlung Rolandy Schmidt)

„Grit von Hauth, Tänzerin und Filmschauspielerin. Geboren am 23. Dezember 1897 zu Niederlahnstein am Rhein“ ist im Filmlexikon von 1926 zu lesen. Beschrieben werden Lebenslauf, Filme, Filmpartner und Filmreisen der Künstlerin, die schon in jungen Jahren eine ungeahnte und für damalige Zeiten beeindruckende Karriere gemacht hatte. Neuere Forschungen ergaben, dass es sich um die am 23. Dezember 1891 (!) geborene Caroline Margaretha Schmidt handelt, Tochter des Unternehmers Kommerzienrat Christian Sebastian Schmidt und seiner Ehefrau Catharina Schmidt geb. Dedering.

Nach dem Besuch des Ursulinenklosters nahm sie Sprach- und Tanzunterricht in Brighton (England). Sie trat am Deutschen Theater in Köln und am Palast-Theater in Berlin auf. Im Kleinen Schauspielhaus Reinhard an der Berliner Sezession gab sie eigene Tanzabende und 1919 ihr Filmdebut. Als Hauptdarstellerin wirkte sie unter dem Künstlernamen Grit Hegesa im Film „Wahnsinn“ der Firma Gussy Holl-Veidt-Film und in mindestens weiteren 15 Filmen innerhalb von drei Jahren mit. Sie arbeitete mit einer ganzen Reihe von Regisseuren sowie Filmproduzenten und
-konzernen zusammen, unter anderem für Gloria-Film, die 1921 von der UFA übernommen wurde. Ihre eigene künstlerische Karriere beendete Grit Hegesa recht frühzeitig.

Nachdem ihre erste Ehe mit dem Rhenser Kaufmann Johann Nikolaus Meyer nur acht Jahre währte, heiratete sie 1925 in zweiter Ehe den 1899 in Mayen geborenen Maler Emil Hoffmann, besser bekannt als Emil van Hauth, der in Koblenz lebte und Gründungsmitglied der Koblenzer Künstlergruppe „Das Boot“ war. Nach der Heirat zogen sie nach Berlin, wo man sich mit den bekanntesten Künstlern, Malern und Bildhauern traf. Ihre Karriere als Tänzerin und Schauspielerin hing sie an den Nagel. Ihren letzten bekannten Auftritt hatte sie 1928/29 in dem Stummfilm von Karl Grune „Fräulein Else“, in dem auch bekannte Stars wie Adele Sandrock, Carl Goetz und Albert Bassermann mitspielten.

Nach dem frühen Ende ihrer eigenen künstlerischen Karriere widmete sich Grit Hegesa fast gänzlich den Arbeiten ihres Mannes, der im Stil der Neuen Sachlichkeit, später im Stil des „expressiven Realismus“ zeichnete bzw. malte. Nach dem kriegsbedingten Verlust seines Berliner Ateliers zog das kinderlose Ehepaar 1943 nach Mayen, Bollendorf/Sauer und Zell/Mosel, wo man das Kriegsende erlebte. Später wohnten beide in Neuwied, dann im Frankfurter Raum. Ab 1952 zogen sie nach München, wo Grit Hegesa als Margarethe Hoffmann-van Hauth am 17. Januar 1972 verstarb. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der Familiengruft C. S. Schmidt auf dem Friedhof Niederlahnstein an der Allerheiligenbergstraße. Das Lebenswerk des Künstlers Emil van Hauth, mit dem sie über 46 Jahre zusammenlebte, wurde zuletzt 2010 von der Stadt Mayen mit einer Ausstellung gewürdigt.