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UNESCO Welterbe
23. November 2021 Kategorie: Pressemitteilungen

Zeitzeugen berichteten von den Luftangriffen auf Lahnstein im Zweiten Weltkrieg

Ausstellung ist noch bis zum 30. November zu sehen

(Foto: Stadtverwaltung Lahnstein)

Mit vollem Haus wurde die Ausstellung des Stadtarchivs Lahnstein zum Zweiten Weltkrieg in der Hospitalkapelle Lahnstein eröffnet. Oberbürgermeister Peter Labonte  wies in seiner Begrüßung auf die lange Friedenszeit seit 1945 hin. Immer weniger von uns haben noch eine unmittelbare Erinnerung an den Krieg, immer weniger mussten seine Erbarmungslosigkeit selbst erleben. Daher dankte er insbesondere den Zeitzeugen, dass sie sich bereit erklärt haben, sowohl bei der Eröffnung als auch bei den angemeldeten Schulklassen von ihren Erlebnissen vor 77 Jahren zu berichten und Fragen zu beantworten. Auch wies Labonte auf den Erfolg der vorangegangenen Ausstellungen zum 60. und 70. Jahrestag hin und wünschte der Ausstellung viele Besucher aus allen Generationen.

Rhein-Lahn-Nixe Sira I. freute sich in ihrem dritten Amtsjahr endlich die im März 2020 kurzfristig wegen Corona abgesagte Ausstellung eröffnen zu dürfen. Auch sie wies darauf hin, dass Gedenkveranstaltungen wie diese uns auffordern sollen, aus dem Schicksal der Toten eine Lehre für die Zukunft zu ziehen, damit sich so etwas nicht wiederholen möge.

Stadtarchivar Bernd Geil stellte in einer Powerpoint-Präsentation den Verlauf der Kriegsjahre in Lahnstein dar. Sodann berichteten Friedrich Felgenheier, Rudolf Kring und Werner Valler, wie sie das letzte Kriegsjahr in Lahnstein erlebt haben. Tief beeindruckt lauschten die rund 60 Zuhörer den drei Zeitzeugen.

Der 83–jährige Rudolf Kring, vielen als Buchverlagsinhaber bekannt, machte den Anfang. Er war damals 6 Jahre alt und erlebte den Luftangriff auf Oberlahnstein am 11.11.1944 hautnah mit. Kurze Zeit später wurden seine Mutter, seine beiden Geschwister und er nach Dienethal evakuiert, während der Vater als Soldat an der Front stand und die Familie erst nach seiner Kriegsgefangenschaft wiedersah.

Werner Valler, vielen als ehemaliger Rektor der Schillerschule bekannt, war 1944 vierzehn Jahre alt. Er musste wie seine Klassenkameraden einige Wochen am Bau des Westwalls mithelfen. Kurz nach dem 11. November 1944 kehrte er zurück und erfuhr vom Tod seines besten Freundes und weiterer Mitschüler bei dem schweren Luftangriff auf Oberlahnstein. Hier erlebte er weitere Angriffe und das Kriegsende, auch eine Überfahrt auf die linke Rheinseite. 

Friedrich Felgenheier, mit 90 Jahren ein halbes Jahr jünger als Valler, berichtete, dass sein Schuljahrgang nicht mehr zum Bau des Westwalls eingesetzt wurde. Er erlebte den 11. November im Gymnasium Oberlahnstein, von wo er nach dem Voralarm rechtzeitig zum Elternhaus in die Emser Landstraße lief. Den 2. Weihnachtstag 1944 verbrachte er im Keller des Forstamtes und hatte wie seine Nachbarschaft großes Glück. Frei erzählte er von den Vorgängen am schwer getroffenen Bahnhof Niederlahnstein, die er sich nach dem Luftangriff ansah, sowie den weiteren Wochen bis zum Kriegsende in Niederlahnstein. Anschließend erläuterte Stadtarchivar Bernd Geil den Aufbau der Ausstellung,  dankte allen, die mit Exponaten, Fotos oder Dokumenten die Ausstellung ergänzt haben oder in der Organisation mithalfen. Insbesondere dankte er dem heute 93-jährigen Josef Meffert, der auf einer der Tafeln seine Erlebnisse als junger Soldat schildert. Meffert, der seit 1947 in Lahnstein lebt, musste von Juni 1944 bis Mai 1945 an der Front kämpfen. 

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. November 2021 zu sehen. Es gilt Modell 2G+ mit Kontakterfassung, Impf-/Testnachweis und Maskenpflicht. Insbesondere für Schulklassen ist die Ausstellung unter Teilnahme eines Zeitzeugen zu empfehlen. Es liegen auch Exponate zum Anfassen und zahlreiche Zeitzeugenberichte zum Nachlesen aus.