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UNESCO Welterbe
13. Juni 2021 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 125 Jahren starb Anton Leikert senior

Lahnstein hat Geschichte, Folge 653

Die Lahneckstraße auf einer Ansichtskarte um 1906. Alle abgebildeten Häuser wurden von der Firma Gebrüder Leikert erbaut. (Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)

Viele Bauten in Lahnstein wurden in den Jahren 1863 bis 1931 von der Baufirma Gebrüder Leikert errichtet. Seniorchef Anton Leikert wurde am 21. Februar 1835 als Sohn des Bauunternehmers und Architekten Johann Leikert senior (1808-1847) und seiner Frau Anna Maria Sutter in Horchheim geboren.

Anton Leikert erlernte das Bauhandwerk und wurde zunächst Geschäftsführer des Bauunternehmens Koch & Ody in Oberlahnstein. 1863 gründete er mit seinem Stiefbruder Johann Leikert jun. (1842-1917) das Bauunternehmen Gebrüder Leikert. Damals begann nach dem Anschluss Lahnsteins an das Schienennetz eine rege Bautätigkeit in Oberlahnstein. Zum Baugeschäft der Leikerts gehörten eine Dampfsägemühle „auf Brühl“ mit Kalkbrennerei und Ziegelei sowie zwei Steinbrüche außerhalb.  Sie haben sich auch als Architekten und Zeichenbüro betätigt. 

Die Firma nahm großen Anteil an den Arbeiten und Bauten der Lahnkanalisation und am Ausbau des Oberlahnsteiner Hafens. Hier sind unter anderem der Bau von Kammerschleuse und Schleusenwärterhaus zu nennen. Gleichzeitig wurden sie auf dem Hochbausektor führend in Lahnstein. Viele Privatbauten in der Adolfstraße (drei Häuser), Ostallee (vier), Am Schillerpark (drei), Westallee  (Nr. 4), Gymnasialstraße (Nr. 11), Frühmesserstraße (Nr. 19) und Wilhelmstraße (sieben Häuser) wurden von ihnen errichtet., insbesondere die komplette Lahneckstraße (sechs Häuser). Für die Bauten an der Lahneckstraße legten sie einen eigenen Weg an, den „Leikert‘schen Privatweg“, den sie im Mai 1900 der Stadt zur weiteren Bauunterhaltung schenkten, unter der Bedingung, dass er an die Kanalisation und Gasversorgung angeschlossen wird. Im Volksmund wurde die Lahneckstraße „Millionen-Viertel“ genannt, weil sich hier die wohlhabendsten (Neu-) Bürger ansiedelten, darunter Straßenwalzenfabrikant Reifenrath, Farbenfabrikant Stadelmann, Fell- und Häutehändler Landsberg, der niederländische Schriftsteller Leo Tepe und die Familie Lindpaintner.

An öffentlichen Gebäuden seien das 1887/88 erbaute Rathaus Kirchstraße, die Evangelische Kirche an der Nordallee (1872-1875) , das Krankenhaus Niederlahnstein in der Bergstraße (1897) , den Neubau der Wenzelskapelle (1905) die Reichbankfiliale am Ende der Brückenstraße (1910) und das ehemalige Bodewigmuseum (1912-1914) und die Volksschule Friedrichssegen (1929) genannt. Beim umfassenden Umbau der katholischen Pfarrkirche St. Martin führten sie die von Architekt Gerhard August  Fischer aus Barmen entworfene Vergrößerung um zwei im gotischen Stil gehaltene Seitenschiffe (1895 und 1899) aus.

Anton Leikert, der seit 1865 mit der Niederlahnsteinerin Louise Staas verheiratet war, gehörte ehrenamtlich dem Stadtrat von Oberlahnstein an (1871-1891), war Mitglied des Kreistages in St. Goarshausen (1886-1895) und des Bezirksausschusses für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Im Kommunallandtag setzte er sich vor allem für die Oberlahnsteiner Interessen bei der Lahnkanalisierung und den Kleinbahnbau ein.

Am 14. Juni 1896 starb Anton Leikert im Alter von 61 Jahren in Oberlahnstein. Das Baugeschäft wurde von seinem Sohn Anton Leikert junior (1866-1940) bis 1931 fortgeführt. Danach konnte sich auf dem Gelände ihres Firmensitzes die Papierfabrik Feldmühle (heute Lahnpaper) weiter ausdehnen.