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UNESCO Welterbe
05. Juni 2021 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 40 Jahren wurde auf dem Lichterkopf ein Aussichtsturm errichtet

Lahnstein hat Geschichte, Folge 652

Lichterkopf im Aufbau, 1981.

Der fertig gestellte Turm im Jahr 1981. (Fotos: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)

Als 1981 ein Aussichtsturm auf dem Lichterkopf errichtet wurde, war das bereits der zweite Turm auf dieser Anhöhe. Ihm erging ein ähnliches Schicksal wie seinem hölzernen Vorgänger.

Die Stadt Niederlahnstein hatte sich 1926 um die Errichtung eines national ausgeschriebenen Reichsehrenmals für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen beworben. Auf dem Hochplateau zwischen Schöne Aussicht und Lichterkopf in 319 m Höhe über NN wollte sie das Ehrenmal errichtet sehen. Ein solches Denkmal am Lichterkopf hätte die Fremdenverkehrszahlen in die Höhe schnellen lassen. Um dem Auswahlkomitee die Entscheidung schmackhaft zu machen und allen Einheimischen und Gästen zu verdeutlichen, wo der gewünschte Standort ist, nahm die Stadt ein Kapital von 4.000 Reichsmark auf und errichtete 1928 einen Aussichtsturm. Doch die Reichsregierung entschied sich bezüglich des Ehrenmals für einen Standort in Thüringen. 1930 wurden in unmittelbarer Nähe des Aussichtsturms eine Waldschenke errichtet. Nach Aussagen Einheimischer wurden Turm und Schenke nach dem Zweiten Weltkrieg von Polen demontiert und als Brennholz genutzt. 

Die Idee der Neuerrichtung des Turmes war jedoch nie aus der Welt, als Dr. Willi Schwank aus Lahnstein und Fredy Schäfer aus Koblenz-Horchheim die Initiative ergriffen und einen Neubau anregten. Der Bau des neuen Aussichtsturmes wurde ausgeschrieben, doch kein Betrieb aus Lahnstein und Umgebung nahm diese große Herausforderung an. Den Turm am Sechsseenblick zum Vorbild, welcher 1966 von Koblenzer Pionieren errichtet wurde, erklärte sich schließlich das Pionierbataillon 5 bereit, einen neuen Aussichtsturm am Lichterkopf zu erbauen.

Die Vorarbeiten auf dem 319 Meter hohen Gipfel begannen im Herbst 1980. Unter der Leitung von Hauptmann Kullak und Oberleutnant Neubert stand die schwierigste Aufgabe für die Soldaten jedoch noch bevor, die Errichtung des Grundgerippes. Dazu wurden vier Holzstämme mit je 24 Meter Länge und einem Durchmesser von 40 cm von einem 13-Tonnen-Kran aufgerichtet und mit Stahlseilen verspannt. Während der Wintermonate 1980/81 wurden durch Eis, Schnee und orkanartige Windböen hohe Anforderungen an die Pioniere gestellt. Mit dem eisernen Willen, den Turm bis zu ihrer Beendigung der Wehrpflicht fertig zu stellen, opferten die Pioniere viel Freizeit. Doch die Mühen hatten sich gelohnt, am 23. März 1981 konnte Richtfest gefeiert werden. Die Einweihung des 90.000 DM teuren Turmes, Bauherren waren die Stadt Lahnstein und Koblenz, wurde am 30. Mai 1981 mit einem Festakt durch die Oberbürgermeister der Städte Lahnstein und Koblenz vollzogen. Von oben hatte man einen imposanten Ausblick auf Koblenz und das Umland bis zur Weißenthurmer Brücke. 

1997 wurde der Turm für 84.000 DM instandgesetzt. Doch Wind und Wetter setzten dem Holz weiterhin mächtig zu, so dass er 2008 gesperrt und 2010 abgerissen wurde.