Öffnungszeiten

Montag
08:30 – 11:30 Uhr

Dienstag
08:30 – 11:30 Uhr

Mittwoch
08:30 – 11:30 Uhr

Donnerstag
08:30 – 11:30 Uhr & 14:00 - 17:30 Uhr

Freitag
08:30 – 11:30 Uhr

Hiervon ausgenommen sind die Öffnungszeiten des Service-Centers, der Touristinformation, der Stadtbücherei, des Stadtarchivs, des Jugendkulturzentrums, der Stadthallenverwaltung und der Städtischen Bühne Lahnstein im Nassau-Sporkenburger Hof.

Telefonische Terminvereinbarung

Sie können weitere Termine außerhalb dieser Öffnungszeiten mit Ihren Sachbearbeitern absprechen.

 

 

UNESCO Welterbe
19. Dezember 2020 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 100 Jahren starb der Oberlahnsteiner Stadtbaumeister a. D. Johann Zell

Lahnstein hat Geschichte, Folge 627

Johann Zell (vorne links) und weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung Oberlahnstein. (Foto: Peter Adler, 1898 / Stadtarchiv Lahnstein)

Zeichnung Neubau Gymnasium 1896 (Schillerparkseite, wurde auch so realisiert, allerdings nach Teilzerstörung im Zweiten Weltkrieg verändert wiederaufgebaut.) (Bild: Stadtarchiv Lahnstein)

28 Jahre lang stand er in städtischen Diensten und „hat in dieser langen Zeit im Verein mit dem Herrn Bürgermeister Eduard Reusch viel zur Verschönerung unserer Stadt beigetragen“. So beginnt der Nachruf auf Stadtbaumeister Johann Zell, der am 10. Dezember 1920 im Alter von 64 Jahren verstorben ist.

Zell war Stadtbaumeister, damals noch „städtischer Techniker“ genannt, und für alle Hochbauten in Oberlahnstein zuständig. Als solcher  gehörte er neben den beiden Stadtsekretären und dem Stadtassistenten zu den engsten fünf Mitarbeitern der Stadtverwaltung um Bürgermeister Eduard Reusch bzw. dessen Nachfolger Bürgermeister Anton Schütz.
Sämtliche Bauten, auch privater Bauherren, wurden von ihm genehmigt. Er war zugleich Vorsitzender der Schätzungskommission, die das Brandkataster führte, in dem alle Maße sowie die Beschaffenheit der Neu- und Umbauten aufgenommen wurden, um die Versicherungssumme für die Brandversicherung zu ermitteln.

Bei städtischen Gebäuden griff er selbst zur Feder. So tragen beispielsweise die Pläne für den Bau des Gymnasiums in der Gymnasialstraße (heutige Freiherr-vom-Stein-Förderschule) von 1896 bzw. deren Anbauten von 1904 Zells Signatur. In der Wilhelmstraße 34 hat er als Wohnhaus einen Klinkerbau mit barockisierender Stuck- bzw. Werksteingliederung entworfen, der heute zu den schönsten der Straße zählt.

Johann Zell wurde am 27. Mai 1856 als Sohn von Schieferdecker Johann Zell und Katharina geb. Heimbach in Oberlahnstein geboren. 1885 heiratete er Anna Maria Schickel, Tochter des Lahnsteiner Zeitungsverlegers Eduard Schickel.
Als Vorsitzender der katholischen Kirchengemeindevertretung hatte er sich auch um die Pfarrei große Dienste erworben.
Außerdem bekleidete er das Amt des Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr, war Vorstandsmitglied des Bezirksverbandes der nassauischen Feuerwehren sowie des Kreis-Kriegerverbands und wurde hierfür mit dem Feuerwehrverdienstabzeichen geehrt.  

Weitere Nachrufe  stammten vom Katholischen Gesellenverein und dem Kriegerverein Kameradschaft. Sogar die Beamten und Angestellten der Stadt sowie der Magistrat Oberlahnstein dankten dem Verstorbenen in einem Nachruf, dass er „mit nie ermüdendem Eifer seine ganze Arbeitskraft in den Dienst der Stadtgemeinde gestellt und Treffliches geleistet hat.“

Im Amt des Stadtbaumeisters folgten ihm (nacheinander) Balthasar Höfer, Karl Hoppe, Paul Herbst und Karl-Heinz Schnatz sowie Jürgen Becker als derzeitiger Fachbereichsleiter Technik.