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UNESCO Welterbe
24. November 2020 Kategorie: Pressemitteilungen

Hans Hamm und sein Beitrag zur Stadtgeschichte

Lahnstein hat Geschichte, Folge 623

Hans Hamm als Schützenbruder. (Foto: privat)

Hans Hamm (rechts) bei der Ausstellungsvorbereitung im Stadtarchiv mit Bernd Geil (links) und Willi Eisenbarth (Foto: Stadtarchiv Lahnstein)

Am 02. November 2020 verstarb Heimatforscher Hans Hamm im Alter von 94 Jahren. Seit Jahrzehnten war er leidenschaftlicher Sammler von Postkarten aus Lahnstein und Umgebung. An diesem Hobby ließ er die Lahnsteiner teilhaben, stellte er diese doch dem Stadtarchiv für Ausstellungen, Bildbände, Kalender und Presseberichte zur Verfügung.

Geboren wurde Hamm in Oberlahnstein als Sohn des städtischen Friedhofswärters Lorenz Hamm. Seine Kindheit verbrachte er daher beim Friedhof an der Sebastianusstraße, wo im ehemaligen Friedhofswärterhaus heute seine Verwandten leben.
Nach der Volksschule machte er von 1941 bis 1943 eine Ausbildung zum Eisenschiffbauer bei der Nassauischen Eisenschmiede der Geschwister Helbach. Diese betrieben die Helling Niederlahnstein.
Im September 1943 musste Hans Hamm zum Reichsarbeitsdienst, wo er bis Dezember 1943 eingesetzt wurde. Im Mai 1944 wurde er zur Marine eingezogen.

Am 31. Juli 1945 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft in Dänemark heim. Bereits sechs Wochen später fing er bei der Deutschen Reichbahn an, zunächst bei der Bahnmeisterei als Schlosser und Schweißer. Hier half er bei der Wiedererrichtung der kriegszerstörten Eisenbahnbrücke, die Ende Januar 1946 gehoben werden konnte.
In der Werkstatt des Bahnbetriebswerks absolvierte er eine zweijährige Ausbildung als Heizer und wurde im Fahrdienst eingesetzt. Nach der Lokführerprüfung 1950 war er bis zur Pensionierung als Lokführer tätig.

Seit 1983 widmete sich Hans Hamm, der über fünfzig Jahre mit seiner 2011 verstorbenen Frau Margot verheiratet war, wieder ganz seinen Hobbys: der Heimatgeschichte und dem Schießen. Schon mit 16 Jahren wurde er Mitglied in der Oberlahnsteiner Schützengesellschaft, der er rekordverdächtige 78 Jahre angehörte. Für seine Treue wurde er mit der Ehrennadel des Deutschen und Rheinischen Schützenbundes ausgezeichnet. 1967 war er Schützenkönig.

Hamm war auch langjähriges Vorstandsmitglied des 1984 Lahnsteiner Altertumsvereins. Mit Dr. Fritz Nohr organisierte er in den Achtziger Jahren stadtgeschichtliche Ausstellungen, die vor allem in den Kurthermen zu sehen waren.

In den 1990er Jahren veröffentlichte er zusammen mit seinem Freund Joe Juhnke wöchentlich über mehrere Jahre im Rhein-Lahn-Kurier Interessantes zur Stadtgeschichte, beispielsweise über Lahnsteiner Gaststätten, Gewerbe und Handel. Zu jeder Folge konnte er die passenden Ansichtskarten beisteuern.

Zudem half er Stadtarchivar Bernd Geil die letzten 18 Jahre bei der Erstellung von Ausstellungen zur Stadtgeschichte, wie etwa den Kriegs- und Eisenbahnausstellungen. Dabei konnte er auch mit entsprechenden Relikten dienen, wie Munitionsüberbleibseln aus dem Zweiten Weltkrieg, die er beim Ausschachten für sein Wohnhaus im Oberheckerweg aufgespürt hatte, oder Notgeld aus der Inflationszeit nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.

Mit Hans Hamm ist ein Kenner seiner Heimat gestorben, der jede hier stattgefundene Veränderung seit zirka dem Jahr 1880 mit seinen Lithographien und Karten belegen konnte.

"Es fällt uns nicht leicht, nunmehr für immer Abschied nehmen zu müssen, aber in unserer Erinnerung lebt Hans Hamm weiter", so Oberbürgermeister Peter Labonte, der die Nachricht des Todes von Hans Hamm mit Betroffenheit vernommen hat und der Familie sowie allen Angehörigen im Namen der Stadt Lahnstein, aber auch persönlich, sein Beileid ausgesprochen hat. "Ich hoffe, dass die dankbare Erinnerung der Familie in ihrer Trauer hilft, die Zeit des Begreifens und Loslassens durchzustehen. Mögen viele mitfühlende Menschen sie dabei mit Trost begleiten. Auch ich fühle mit der Familie und wünsche ihr viel Kraft in dieser schweren Zeit", drückt Labonte seine Verbundenheit aus.