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UNESCO Welterbe
22. Mai 2020 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 800 Jahren vergab Kaiser Friedrich II. Bergrechte im heutigen Friedrichssegen

Lahnstein hat Geschichte Folge 598

Die Ansichtskarte zeigt den Friedrichssegener Ortsteil Kölsch Loch um 1900 (Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)

Die Geschichte des Ortes Friedrichssegen ist untrennbar mit der Geschichte des Bergbaus im Erzbachtal verbunden. Funde altrömischer Münzen in Schürfgruben (Pingen) im Bereich der Kölschen Löcher und Schlackenhalden an deren Rande deuten darauf hin, dass hier bereits in römischer Zeit Erzgewinnung und Erzverarbeitung erfolgten. Erstmalige Erwähnung fand der Erzbergbau im Jahr 1209, als in einer Urkunde von der Grube Diefendal berichtet wird. Jene Grube wird beim heutigen Kölsch Loch vermutet. Spätestens seit dem Mittelalter schürften die Menschen hier nach den kostbaren Erzen.

Vor 800 Jahren, am 25. Mai 1220, schenkte der Stauferkaiser Friedrich II. (1194-1250) dem Erzbischof Siegfried II. von Mainz den Berg Diefendal bei Lahnstein („montem diefendal prope Logenstein“) für Grabungen nach Silber. Die Schürfrechte für die im Tal gelegene Grube verband er mit der Bitte an Gott, die gleichnamige Grube zu schützen. Diese Urkunde, die in Speyer gefertigt wurde, ist im Original nicht mehr erhalten. Überliefert sind  Abschriften des Privilegs in den ältesten Kopialbüchern des Erzstiftes Mainz, die heute im Staatsarchiv Würzburg verwahrt werden. Vollständig abgedruckt ist der Text im Nassauischen Urkundenbuch.
Vermutlich wurde während des gesamtes Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im Erzbachtal Bergbau betrieben, ohne dass hiervon Zeugnisse vorliegen. In einer handgemalten Karte des Oberlahnsteiner Stadtwaldes von 1739 taucht für das spätere Friedrichssegen die Bezeichnung „Im Hüttental“ auf.

Der Name Friedrichssegen kann heute auf das Jahr 1848 datiert werden. In diesem Jahr haben die Eigner der damaligen Grube „in dem Kölschen Loch“ in einem Antrag an die Herzoglich Nassauische Oberförsterei gebeten, die Haldenplätze im Friedrichssegener Tal für die „Zeche Friedrichssegen“ erweitern zu dürfen.
Nach dem Verkauf der Grube an den Franzosen Boudon 1852 wurde in den amtlichen Unterlagen die Neugründung der Grube unter dem Namen Friedrichssegen vermerkt. Boudon führte das Werk ab 1854 als „Anonyme Aktiengesellschaft des Silber- und Bleibergwerks Friedrichssegen Oberlahnstein“ und baute es zu einem bedeutenden und erfolgreichen Unternehmen aus. Mit dem Ortsnamen „Friedrichssegen“ wird die Erinnerung an Kaiser Friedrich II. aufrechterhalten.