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15. November 2019 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 40 Jahren: Zusammenschluss der Verkehrsvereine von Ober- und Niederlahnstein zum Kur- und Verkehrsverein


Ernst Wagner erhält von seinem Nachfolger als Vorsitzender des KVL 1985 den Hexenkrug überreicht. Im Hintergrund Eberhard Schreiner und Rhein-Lahn-Nixe Stephanie (Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)

Der derzeitige KVL-Vorstand: v.l. Günter Groß, Saskia Laros, Klaus Wagner, Markus Hebgen und Sebastian Seifert. Es fehlen Sabine Steffens, Alexander Groß und Andreas Korn (Foto: KVL)

Lahnstein. Die Stadt Lahnstein feiert bekanntlich in diesem Jahr ihre Goldene Hochzeit. Zehn Jahre jünger ist der Kur- und Verkehrsverein (KVL), der Ende November 1979 durch Zusammenschluss der beiden Verkehrsvereine aus Nieder- und Oberlahnstein entstand – und damit Rubinhochzeit  begehen kann.

Beide Fremdenverkehrsvereine gab es schon zu Anfang des Jahrhunderts, insbesondere zur Förderung des Fremdenverkehrs und zur Stärkung des lokalen Gewerbes. Der Niederlahnsteiner Verkehrsverein intensivierte z.B. die Werbung für den Besuch der Ruppertsklamm und den Ausbau des Wegenetzes mit Ruhebänken. Er veranstaltete zusammen mit dem städtischen Verkehrsamt von 1934 bis 1962 das Erdbeerfest mit Königin und Umzug. Seit 1963 gab dieses Fest immer mehr von seinen traditionellen Elementen auf. Erhalten blieb bis heute lediglich die Schlauchbootregatta auf der Lahn, mit der eine neue Tradition begründet wurde, die auf die Lehner Kirmes überging. Anstelle der Erdbeerkönigin wurde eine „Kirmesmaid“ (1967-1969) zur Repräsentantin gekürt, später eine „Lahnnixe“ (1970-1979) und schließlich eine „Rhein-Lahn-Nixe“ (seit 1980). Bereits zum 36. Mal fand in diesem Jahr in Lahnstein das Repräsentanten- und Repräsentantinnentreffen mit über 50 Hoheiten statt, das der KVL organisiert hat.

Zur Lehner Kirmes verleiht der KVL alljährlich den Lehner Anker an eine Person oder Institution, die sich um Lahnstein und das Brauchtum verdient gemacht hat. Den ersten Lehner Anker erhielt 1980 Heinrich Staudt, der ehemalige Vorsitzende des Niederlahnsteiner Verkehrsvereins. Weitere Größen im Niederlahnsteiner Verkehrsverein waren Ludwig Kuhlmann, Hans Holl und Josef Jöntgen.  Kuhlmann, Hotelier vom Straßburger Hof, wurde für seine unermüdliche Arbeit im Dienste des Fremdenverkehrs zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt.  Holl war von 1963 bis 1973 Geschäftsführer des Niederlahnsteiner Verkehrsvereins, seine Aufgaben entsprachen in Oberlahnstein dem Verkehrsamt. Jöntgen war von 1967 bis 1973 Vorsitzender. In seine Amtszeit fällt die Neugestaltung der „Lehner Kirmes“ an der Lahn und die Veranstaltung einer Niederlahnsteiner Weihnachtslotterie, die stets mit der Auslosung der Gewinne in der Rhein-Lahn-Halle ihren festlichen Abschluss fand.

Auch Wolfgang Hopstein war im Verkehrsverein Niederlahnstein sehr aktiv und brachte über ihn Ende der 1950er das Anzeigenblatt „Der Gabentisch“ heraus, woraus sich 1961 der „Rhein-Lahn-Kurier“ entwickelte. Letzter Vorsitzender in Niederlahnstein war Ulrich Thiel.

Das Oberlahnsteiner Pendant nannte sich bereits 1905 „Verkehrs- und Verschönerungsverein Oberlahnstein“.  Der Verein sorgte damals z.B. für eine bessere Beleuchtung der Rheinfront, für die Instandsetzung der Wenzelskapelle oder die Errichtung eines Flaggenmastes auf dem Hexenturm. Auch hatte er die Befugnis zur Verpachtung des Weinbrunnens am Alten Rathaus  von 1950 bis 1972, ließ die Nischen unter dem Alten Rathaus ausmalen und veranstaltete ab 1965 das Heimatfest auf dem Salhofplatz. Im Verein gab es auch eine Laienschauspielgruppe, die zum Heimatfest Theaterstücke aufführte. Von 1968 bis 1973 fanden Internationale Lahneck-Volksläufe statt, wobei dem Verkehrsverein die Geschäftsführung oblag. Letzter Vorsitzender war Ernst Wagner.

Im November 1979 schlossen sich der Oberlahnsteiner Verkehrsverein mit dem Niederlahnsteiner Verkehrsverein (seit 1975 Verkehrsverein Lahnstein e. V.) zum Kur- und Verkehrsverein Lahnstein e. V. zusammen.

Der KVL ist zu einem untrennbaren Lahnsteiner Kulturträger geworden. Zu Jahresbeginn lädt er zusammen mit der Stadt zum Neujahrsempfang in die Stadthalle ein und richtet am ersten Septemberwochenende die Lehner Kirmes aus. Viele Jahre organisierte der KVL auch Internationale Volkswandertage sowie den Lahnsteiner Weihnachtsmarkt.

In Anlehnung an den Hexenturm  wird seit 1977 der Hexenkrug an eine Person, einen Verein oder eine Institution verliehen. Damit ehrt der KVL ehrenamtliches und gesellschaftliches Engagement in der Stadt Lahnstein. Den 43. Hexenkrug erhielt in diesem Jahr die Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V. 

Zu den beliebten Heimatfesten, die bis 2002 vom KVL veranstaltet wurden, gab der Verein Erinnerungsmedaillen aus Kupfer und Silber heraus. Von 1976 bis 1991 fand unter seiner Federführung die Werbeveranstaltung „Lahnsteiner Schaufenster“ in der Stadthalle Lahnstein statt, bei dem sich das lokale Gewerbe präsentierte. 1992 verschmolz die Werbegemeinschaft des KVL mit dem „Lahnsteiner Schaufenster“ zum Gewerbeverein „Lahnstein aktiv“, der heute ein „Netzwerk der Gemeinschaft für Handel, Handwerk, Gewerbe, Dienstleistungen und Freie Berufe in Lahnstein“ (Zitat Homepage) bietet und zum Beispiel den Lahnsteiner Hexenmarkt organisiert.

Gründungsvorsitzender des Kur- und Verkehrsvereins war Ernst Wagner. Seine Nachfolger als 1. Vorsitzender waren Winfried Gulde und Eberhard Schreiner, seit 1999 steht Günter Groß dem Verein vor. Aktuelles rund um den KVL gibt es auf der Homepage und der Facebookseite.