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UNESCO Welterbe
14. Juni 2019 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 25 Jahren starb Nora Scherer, Autorin vieler Heimatgedichte


Nora Scherer (Foto: Slg. Stadtarchiv)

Lahnstein. Sie ist Autorin unzähliger Gedichte, die regelmäßig in der Presse veröffentlicht wurden: Nora Scherer schrieb, was sie erlebt hat, was sie sah und was sie fühlte, und hatte damit manchem Lahnsteiner aus dem Herz gesprochen.

Geboren wurde Eleonore (genannt Nora) Lindenmann am 9. Juni 1910 in Frankfurt am Main. Sie wuchs in Pforzheim auf, wo sie 1941 den Buchhalter Rudolf Scherer ehelichte. Mit ihm lebte sie seit 1954 in Lahnstein. Nora Scherer ist durch ihre Gedichte und Gedanken weithin bekannt geworden. Seit 1961 erschienen ihre Gedichte monatlich im Rhein-Lahn-Kurier. Auch bei anderen Gelegenheiten wurden ihre poetischen Fähigkeiten von Vereinen und bei Familienfesten in Anspruch genommen. Im Jahr 1972 erschien ein Gedichtband im Europäischen Verlag Wien unter dem Titel „Feldblumen“. Hierin findet sich eine Auswahl ihrer schönsten Gedichte. 1985 erschien im Selbstverlag (Druck: Rudolf Kring) ihr zweiter Gedichtband „Erinnerung“, der ebenfalls eine reiche Auswahl aus ihrem vielseitigen dichterischen Schaffen enthält. Im Geleitwort heißt es: „Und wieder ist`s ein Heimatsang geworden, aus dem die Liebe spricht sowohl zu ihrer kriegsverlorenen, unvergeßlichen Heimat Pforzheim, als auch zur Wahlheimat am Rhein.“ Der damalige OB Karl-Heinz Groß dankte ihr in seinem Glückwunschreiben zum 80. Geburtstag, dass sich die Menschen immer wieder an Ihren einfühlsamen Gedichten und Versen erfreuen dürfen, „mit denen Sie auf gekonnte Weise und mit anmutiger Poesie unsere herrliche heimatliche Landschaft, insbesondere aber `Ihre´ Heimatstadt Lahnstein, ihre Bürger und ihre Feste darstellen.“

Zum Heimatfest 1965 schrieb Nora Scherer folgendes Gedicht, dessen Aneinanderreihung der Anfangsbuchstaben jeder Zeile das Wort „Oberlahnstein“ ergibt:

„Offen breitest du dich, von Lahn und Rheinstrom umgeben,
beide huldigen dir, und deine Straßen durchfluten
ewige Rhythmen der Freude, das lachende Leben,
reicher Leute denn je, in des Sommers gleißenden Gluten.

Lasten hast du getragen und Kummer ohne maßen,
als die Kriegsfackel fauchte, als oft sich ohne Hoffen,
Herz nach fernem Herzen sehnte, gnadenlos verlassen.
Nächte der Not: die fremden Vögel haben hart getroffen!

Stille hat Er dem Sturm geboten, dem Hass ein Ende.
Treue fand wieder zu Treue; es heilten die Wunden;
Es fanden sich schaffende Hände. Bald wuchsen die Wände
In die Sonne des Glücks. Heut wehn` die Wimpel, die bunten!
Nun freu dich, du Feine, im Glanz deiner festlichen Stunden!


Aus ihrem zweiten Buch stammt das folgende Gedicht „Erinnerung“:

Erinnerung wird alles werden,
was immer das Geschick herangebracht,
ob man auf dieser wechselhaften Erden
im Leid geweinet, ob im Glück gelacht.

Erinnerung; denn unversunken
verbleibt im All, was immer auch geschah:
ob einst im Lenz das Herze trunken,
im späten Herbst entsagend: es ist nah,

wenn es gerufen wird, ersehnet.
Erinnerung, du trügerischer Traum,
der lächelnd mit dem Tag versöhnet,
dem ewig gleitenden in Zeit und Raum.

Nora Scherer geb. Lindenmann starb am 12. Juni 1994 in Idar-Oberstein und wurde auf dem Friedhof des Stadtteils Weierbach beerdigt.