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UNESCO Welterbe
28. Januar 2019 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 100 Jahren starb der Oberlahnsteiner Bürgermeister Anton Schütz

106 Mitbewerber um die Stadtspitze

Portrait von Anton Schütz (Slg. Stadtarchiv Lahnstein)

Lahnstein. Am 27. Januar 1919 starb der Oberlahnsteiner Bürgermeister Anton Schütz. Seit dem 15. Oktober 1904 leitete er „mit größter Treue und Aufopferung die städtischen Angelegenheiten und fand nach zwölfjähriger Tätigkeit durch seine Wiederwahl die Anerkennung der städtischen Körperschaften“, heißt es im Nachruf des Magistrats und der Stadtverordneten. Weitere Nachrufe der städtischen Beamten, des Landrats. des Vorstands der Freiwilligen Feuerwehr, des Gewerbevereins und der beiden Männergesangvereine 1863 Oberlahnstein und Frohsinn folgten. Sie verdeutlichen die Beliebtheit des Bürgermeisters, der „noch unter schwerer Erkrankung leidend, dennoch den dienstlichen Überanstrengungen Stand gehalten hat“.

Geboren wurde Anton Schütz am 20. Oktober 1860 als Sohn eines Metzgermeisters in Bad Camberg. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften war er als Assessor in Frankfurt am Main tätig. Von 1894 bis 1904 amtierte er als Bürgermeister von Eltville. In den Jahren 1901 bis 1904 gehörte er dem Kreistag sowie dem Kreisausschuss des Rheingaukreises an.
Am 11. August 1904 wurde er zum Bürgermeister von Oberlahnstein einstimmig gewählt, nachdem drei aus 106 Bewerbern in die engere Auswahl kamen. Bei der Amtseinführung im Rathaussaal in Anwesenheit des Niederlahnsteiner Kollegen, Bürgermeister Christoph Strobel, wurde von dem Oberlahnsteiner Stadtverordnetenvorsteher bei einem Toast auf die Vereinigung der beiden Schwesterstädte Ober- und Niederlahnstein hingewiesen, was mit Händeklatschen begrüßt wurde. In der Presse heißt es dazu: „Da im nächsten Jahre für Niederlahnstein eine Neuwahl in Aussicht steht, so ließe sich dieser Frage ohne große Schwierigkeiten und bei gutem Willen näher treten, zumal auch von der höheren Behörde wegen der einfachen Verwaltung die Einwilligung nicht versagt bleibt.“.. und weiter heißt es: „Dass eine Vereinigung unserer Städte einmal eintreten wird, bedarf keiner weiteren Frage, ob man aber schon im nächsten Jahre dazu greifen wird, bleibt doch abzuwarten.“ Rückblickend wissen wir heute, dass es noch 65 Jahre, bis zum Jahr 1969, gedauert hat.

Bürgermeister Schütz engagierte sich auf sozialem Gebiet und machte sich während des Ersten Weltkriegs um die Versorgung der Oberlahnsteiner Bevölkerung beliebt. Die Presse schrieb anerkennend: „Ihm haben wir es zu verdanken, wenn unsere Stadt während der Kriegszeit eine der bestversorgten Städte im Kreise war“.

Schütz gehörte auch dem Vorstand Nassauischen Städtetags an. Seit 1905 war er Kreistagsabgeordneter und Kreisdeputierter des Kreises St. Goarshausen. Im Kommunallandtag war er zwischen 1915 und 1918 Mitglied des Finanz- und Rechnungsprüfungsausschusses und wurde 1918 in den Landesausschuss gewählt.

Im Sommer 1918 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand so sehr, dass er dem Ersten Beigeordneten, Franz Fohr, und nach dessen Erkrankung dem  Beigeordneten Johann Herber die Verwaltung der Stadt Oberlahnstein überlassen musste. Schütz wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 1. Februar 1919 auf dem Friedhof Sebastianusstraße beigesetzt. Seine Grabplatte besteht noch in der Nähe des Ehrenfriedhofs.  Seine Witwe Lilly blieb bis zu ihrem Tod 1955 in Oberlahnstein wohnen und engagierte sich im Vorstand des DRK.