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UNESCO Welterbe
16. August 2018 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 90 Jahren wurde Turnvater Jahn in Niederlahnstein ein Gedenkstein gesetzt


Foto: Einweihungsfeier Jahndenkmal Niederlahnstein 1928 (Foto: Stadtarchiv Lahnstein), Foto: 2018 mit der neuen Marmor-Plakette (Fotos: Bernd Geil, Stadtarchiv Lahnstein)

Lahnstein. „Zu der am Samstag, den 11. August des Jahres [1928] anlässlich des 150. Geburtstages von Friedrich Ludwig Jahn stattfindenden Erinnerungsfeier gestatten wir uns, Sie nebst Ihren werten Angehörigen ganz ergebenst einzuladen.“ Mit diesen Zeilen begann die Einladung des Turnverein Niederlahnstein (TVN), der für diesen Tag vor 90 Jahren ein besonderes Programm aufgestellt hatte.

Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), allgemein bekannt als Turnvater Jahn, gründete  1811 in Berlin eine Turnschule. Von ihm stammt der Wahlspruch aller Turner „Frisch, fromm, fröhlich, frei.“ Die von ihm geweckte patriotische Begeisterung der Turner wurde vom preußischen Staat 1819 als staatsgefährdend eingestuft. Jahn wurde gefangengesetzt, später freigesprochen, aber bis 1840 unter Polizeiaufsicht gestellt. Die Deutsche Turnerschaft sah in ihm den Gründer und Vorkämpfer des Turnwesens und verehrte ihn im ganzen Deutschen Reich.

Das Jahnfest 1928 in Niederlahnstein bekam durch die Einweihung eines Jahngedächtnismales und die Pflanzung einer Jahneiche an einem freien Platz an der Kreuzung  Langgasse, Im Flürchen und Sauergasse einen besonderen Charakter. Unter klingendem Spiel des Gesellenvereins bewegte sich der Festzug zu dem Standort, der nun offiziell „Jahnplatz“ hieß. Nach Musikchoral und Festrede wurde der Gedenkstein feierlich enthüllt. Hierauf befanden sich zwei Bronzetafeln mit dem Brustbild des Turnvaters und mit seinen Lebensdaten.

1951 wurde der Stein auf Antrag des TVN an den heutigen Standort nahe dem Sportplatz Kränchen (heute zwischen Spielplatz und Wohnmobilparkplatz) versetzt, weil der Jahnplatz bebaut wurde. Am neuen Standort grüßte das Brustbild Jahns viele Jahre die Lahnsteiner und ihre Gäste. 1977 wurden die Bronzeplaketten über Nacht gestohlen. Eine Anzeige der Turngemeinde bei der Polizei verlief ergebnislos.

Da der nackte Basaltstein keine gute Werbung für den Grundgedanken von Turnvater Jahn und die Turnvereine darstellte, hatte sich Oberbürgermeister Peter Labonte im vergangenen Jahr an den Vorstand des TVN gewandt. Dieser stimmte einer Kostenbeteiligung zu. Steinbildhauer Norbert Rösner ließ nach Vorlage einer im Stadtarchiv vorhandenen alten Ansichtskarte eine neue Plakette anfertigen. Sie ist aus weißem Sivic-Marmor und entspricht mit 40 cm Durchmesser in etwa der alten Plakettengröße und wurde im Januar 2018 angebracht. Unter dem Brustbild des Turnvaters hat Rösner den Namen „Fr. L. Jahn“ signiert und auf einer Schiefertafel den historischen Hintergrund angegeben: „Errichtet vom Turnverein Niederlahnstein e.V. 11.8.1928“.

Auch die Turngemeinde Oberlahnstein stellte 1953 einen solchen Gedenkstein auf, der sich noch heute in der Nähe der Köln-Düsseldorfer Anlegestelle in den Rheinanlagen von Oberlahnstein befindet. Das Relief zeigt Kopf und Namen in Kurzform „Fr. L. Jahn“ sowie den Spenderverein mit Jahreszahl der Errichtung.