Öffnungszeiten

Montag
08:30 – 11:30 Uhr

Dienstag
08:30 – 11:30 Uhr

Mittwoch
08:30 – 11:30 Uhr

Donnerstag
08:30 – 11:30 Uhr & 14:00 - 17:30 Uhr

Freitag
08:30 – 11:30 Uhr

Hiervon ausgenommen sind die Öffnungszeiten des Service-Centers, der Touristinformation, der Stadtbücherei, des Stadtarchivs, des Jugendkulturzentrums, der Stadthallenverwaltung und der Städtischen Bühne Lahnstein im Nassau-Sporkenburger Hof.

Telefonische Terminvereinbarung

Sie können weitere Termine außerhalb dieser Öffnungszeiten mit Ihren Sachbearbeitern absprechen.

 

 

UNESCO Welterbe
24. Mai 2018 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 40 Jahren starb der evangelische Pfarrer i.R. Ernst Fey


Foto 1: Pfarrer Ernst Fey mit Frau und Kindern vor der ev. Kirche Oberlahnstein 1965 , Foto 2: Pfarrer Ernst Fey inmitten seiner Konfirmanden in den 1950er Jahren (Slg. Silke Lechner)

Lahnstein. Von 1949 bis 1970 leitete Pfarrer Ernst Fey die evangelische Kirchengemeinde Oberlahnstein.
Geboren wurde Ernst Fey am 21. September 1912 in Sorga/ Bad Hersfeld. Seine Eltern starben früh, sodass er mit seiner Schwester Charlotte bei der Stiefmutter in Frankfurt aufwuchs. Konfirmiert wurde er von Pfarrer Rudolf Wintermann, der zu seinem väterlichen Wegbegleiter wurde. In Frankfurt war Fey in der Jugendarbeit (u.a. Theatergruppe) sehr aktiv. Von 1931 bis 1938 studierte er evangelische Theologie in Marburg, Berlin und Dorpart (heutiges Tartu) in Estland. Nach dem Studium wurde er Gemeindepfarrer in Lipke (Landsberg/Warthe) im heutigen Polen. Als Pfarrer und einziger Sohn wurde er recht spät, 1943, in die Wehrmacht einberufen und war als Teil des 72. Armeekorps in Rumänien im Einsatz. Nach der Kapitulation geriet er in der Tschechoslowakei in Gefangenschaft und wurde den Russen übergeben. Über seine vierjährige russische Kriegsgefangenschaft sind viele Briefe erhalten, die zwei seiner Enkelinnen kürzlich transkribiert und als Buch veröffentlicht haben.
Ernst Fey hatte 1938 Gertrud Trautvetter aus Gotha geheiratet. Während der ersten Kriegsjahre wurden Sohn Karlernst und Tochter Ursula in Landsberg/Warthe geboren, 1951 kam Tochter Ulrike hinzu.
Am 24. April 1949 kehrte Ernst Fey aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Dem Wiedersehen mit der Familie in Eisenach folgte die direkte Weiterfahrt nach Frankfurt/Main, weil sie sich nicht in der von der Sowjetunion besetzten Zone aufhalten wollten. Pfarrer Fey wurde Oberlahnstein zugewiesen, wo die Familie am 3. Juni 1949 ankam. Bevor er zum 1. September die Oberlahnsteiner Pfarrstelle von Hermann Haaß übernahm, nahm er in Göttingen an der Bundestagung des Bundes Christdeutscher Jugend teil und wurde am 23. Juli mit Rudolf Wintermann zu einem der Bundesleiter gewählt.
In Oberlahnstein widmete er sich in den ersten Jahren besonders der Jugendarbeit. Hinter dem wiederhergestellten evangelischen Gemeindehaus in der Wilhelmstraße ließ er ein Jugendheim errichten. Am Gotteshaus an der Nordallee, das durch Artilleriebeschuss im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft geraten war, erfolgte unter seiner Leitung der Wiederaufbau und 1959/60 eine umfassende Kirchenrenovierung. 1955 wurden neue Glocken angeschafft, weil ihre Vorgänger im Krieg für Kanonen eingeschmolzen worden waren. In Feys Amtszeit fällt auch die Loslösung der evangelischen Gemeinde Niederlahnstein, die 1956 selbstständig und 1961 einen eigenen Kirchenneubau an der Allerheiligenbergstraße beziehen konnte. Fey beteiligte sich auch maßgeblich an dem Aufbau der Siedlung Friedland, die 1973 selbstständig wurde.

Zum 30. Juni 1970 trat Pfarrer Fey aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Herbert Krähe. Fey verstarb nach langer Krankheit am 23. Mai 1978 in Lahnstein und wurde hier beerdigt. Seine Witwe Gertrud verstarb 2007 in Lahnstein.
Sohn Karlernst, langjähriger Leiter der Verwaltungsschule der Bundesagentur für Arbeit in Daun, lebt heute in Koblenz. Tochter Ursula übernahm im Alter von 14 Jahren das Orgelspiel in der Kirche in Oberlahnstein, später studierte sie Kirchenmusik in Frankfurt/Main und wurde Kirchenmusikerin in Ingelheim. Tochter Ulrike studierte Pädagogik und war Referentin für Tageseinrichtungen für Kinder im Diakonischen Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.