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UNESCO Welterbe
10. Juli 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

140 Jahre besteht die Evangelische Kirche Oberlahnstein


Die Außenansicht wurde 1875 zur Einweihung der Kirche aufgenommen (Foto: Slg. Stadtarchiv Lahnstein).

Lahnstein. Am 11. Juli 2015 wird das Gotteshaus der Evangelischen Kirchengemeinde Oberlahnstein 140 Jahre alt.

Ausgangspunkt war die rasant steigende Einwohnerzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und mit ihr auch das Ansteigen der evangelischen Gemeindemitglieder, die 1871 bereits 600 Seelen zählte. Die Stadt Oberlahnstein hatte damals 4200 Einwohner, Niederlahnstein 2500.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Oberlahnstein noch  keine eigene Kirche und hielt seit 1861 regelmäßig Gottesdienst in der früheren Kapelle des Martinsschlosses ab. 1863 durfte die Gemeinde einen eigenen Kirchenvorstand stellen, der sich für einen Kirchenbau stark machte. Mit Einverständnis der herzoglich-nassauischen Landesregierung wurden die Kirchensteuern der evangelischen Einwohner von Nieder- und Oberlahnstein in einen Fonds für den Bau einer neuen Kirche überwiesen. 1869 wurde ein Bauplatz erworben. Neben der Hauskollekte und den Spenden prominenter Glaubensgenossen wie der preußischen Königin leisteten vor allem die Gustav-Adolf-Vereine Unterstützung. Auf eine staatliche Zuwendung verzichtete die Gemeinde, weil das zuständige Ministerium die Baupläne für zu luxuriös hielt und mit Rücksicht auf die geringe Leistungsfähigkeit der Gemeinde anstelle des Glockenturmes nur einen kleinen Dachreiter genehmigen wollte. Das Gotteshaus der emporblühenden evangelischen Gemeinde sollte inmitten einer katholischen Umgebung keinen allzu ärmlichen Eindruck machen. Misstrauen und Anfeindungen zwischen beiden Konfessionen waren noch stark vertreten.

1871 berief Landesbischof Wilhelmi als neuen Pfarrer Hermann Rocholl aus Elberfeld nach Oberlahnstein. Unter ihm wurde in dreijähriger Bauzeit die evangelische Kirche an der Nordallee errichtet. Die Steine stellte Gustav Goede, damaliger Besitzer von Burg Lahneck, aus seinem unterhalb der Burg gelegenen alten Steinbruch zur Verfügung, die Eichenstämme stiftete die Stadt Oberlahnstein und der Orgelfonds wurde von einem Londoner Kaufmann begründet. Durch kaiserliche Verfügung wurden der Gemeinde zwei große französische Kanonenrohre für den Glockenguss übergeben und in einer Glockengießerei bei Herborn gegossen. Die Planung lag in den Händen des Wiesbadener Baurats Eduard Zais.

Am 9. Oktober 1872 wurde der Grundstein gelegt. Bereits am 3. Juni 1875 konnte die Kirche eingeweiht werden. Ein Jahr zuvor wurde Oberlahnstein als Kind der evangelischen Muttergemeinde Braubach kirchlich selbständig.

Im Ersten Weltkrieg und Zweiten Weltkrieg mussten die Glocken zum Einschmelzen für Kanonen abgegeben werden. In beiden Fällen kehrten sie nicht zurück. Das Gotteshaus wurde im Zweiten Weltkrieg durch Artilleriebeschuss stark in Mitleidenschaft gezogen. 1948 begann der Wiederaufbau, 1955 wurden neue Glocken gegossen und aufgehangen. 1959/60 begann eine umfassende Renovierung. Bei der jüngsten Renovierung 1995 wurde einiges rückgängig gemacht, die Kirche durch Farbe freundlicher gestaltet und in Anklängen der ursprüngliche Zustand wieder hergerichtet.

Als Pfarrer waren in Oberlahnstein tätig: Hermann Rocholl (1871-1897), Oskar Mencke (1897-19235), Hermann Haaß (1935-1949), Ernst Fey (1949-1970), Herbert Krähe (1970-1979) und Horst Bleeck (1979-2000). Seit 2001 ist Detlef Wienecke Pfarrer und wird seit 2006 von seiner Kollegin Yvonne Fischer unterstützt.

Das Stadtarchiv Lahnstein beteiligt sich zum Jubiläum am 11./12. Juli mit einer kleinen Ausstellung in der Evangelischen Kirche Oberlahnstein.