Öffnungszeiten

Montag
08:30 – 11:30 Uhr

Dienstag
08:30 – 11:30 Uhr

Mittwoch
08:30 – 11:30 Uhr

Donnerstag
08:30 – 11:30 Uhr & 14:00 - 17:30 Uhr

Freitag
08:30 – 11:30 Uhr

Hiervon ausgenommen sind die Öffnungszeiten des Service-Centers, der Touristinformation, der Stadtbücherei, des Stadtarchivs, des Jugendkulturzentrums, der Stadthallenverwaltung und der Städtischen Bühne Lahnstein im Nassau-Sporkenburger Hof.

Telefonische Terminvereinbarung

Sie können weitere Termine außerhalb dieser Öffnungszeiten mit Ihren Sachbearbeitern absprechen.

 

 

UNESCO Welterbe
04. April 2016 Kategorie: Pressemitteilungen

Mittelalterliches Tympanon findet Platz in der Stadtmauer

900-jähriges Kulturdenkmal mit bewegter Geschichte

(Foto: Slg. Stadtarchiv Lahnstein)

Lahnstein. 12. Jahrhundert, 2,4 Meter lang, 1,3 Meter hoch – so die Eckdaten des Tympanons aus weißem Kalkstein, dass im April 1966 neben dem Hexenturm am Salhofplatz in die Stadtmauer eingelassen wurde.

Es handelt sich dabei um die ehemalige Türbogenfüllung der romanischen Martinuskirche. Als Krönung des Westportals mahnte die als Flachrelief gearbeitete Skulptur rund fünfhundert Jahre lang die Kirchenbesucher zur Andacht. Für das Alter sprechen die strenge Gliederung und der aufgelockerte Faltenwurf der Kleidung. Mehrere in flachem Relief hervortretende Personen sind dargestellt: Christus als Weltenrichter, ist auf einem von Säulchen getragenen Thron von vier Heiligen umgeben, darunter vermutlich Maria Muttergottes und Maria Magdalena. An beiden Enden sind die uns heute unbekannten Stifter als kleinere Gestalten kniend und betend dargestellt. Links und rechts über Christus schweben zwei Engel.

Bis 1770 war das Tympanon am Hauptportal der romanischen Kirche angebracht. Beim Umbau des Gotteshauses in barockem Stil wurde es ausgebaut und gegenüber in die Friedhofsmauer eingepasst. Dort war es den Wettereinflüssen ungeschützt ausgesetzt, weshalb es fast bis zur Unkenntlichkeit verwittert ist. 1914 siedelte es ins Bodewigmuseum um, wo es im Treppenhaus Platz fand. Als das städtische Museum zum Kriegsende geschlossen und die Exponate auf der Festung Ehrenbreitstein ausgelagert wurden, musste auch das Tympanon die Reise nach Koblenz antreten und war dort im Mittelrhein-Museum ausgestellt.

Im Zuge der Renovierung des Hexenturms und seiner Nutzung als Museum für die zurückgekehrten Exponate der Vor- und Frühgeschichte und des Mittelalters, entschloss man sich 1965 das Tympanon in die tiefen Bogennischen am Salhofplatz einzumauern. Seit 1979 steht die Skulptur offiziell unter Denkmalschutz, weil sie Zeugnis insbesondere über das geistige, künstlerische und handwerkliche Schaffen ihrer Entstehungszeit ablegt.