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UNESCO Welterbe
30. September 2011 Kategorie: Pressemitteilungen

Sanierung der Flotationssandhalde in Friedrichssegen hat begonnen

Kompromiss stellt alle Beteiligten zufrieden

Lahnstein. Seit mehr als fünfzig Jahren liegt sie im Erzbachtal südlich des Stadtteiles Friedrichssegen – die Flotationssandhalde. Zur Aufbereitung von Abraumhalden naheliegender Gruben des Blei- und Zinkbergbaus wurde sie bis zum Jahr 1957 betrieben, als mit ihrer Schließung das Kapitel des Bergbaues in Friedrichssegen endgültig zu Ende ging. Mit einer Länge von rund 250 m und einer Breite von bis zu 160 m umfasst sie insgesamt eine Fläche von ca. 25.000 m². Das darin liegende Volumen eingelagerter Flotationsschlämme wird auf etwa 130.000 m³ geschätzt.

Seit den Neunzigerjahren haben sich orientierende Untersuchungen der damaligen Bezirksregierung (heute Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord) mit dieser Thematik befasst. Durch den schwermetallhaltigen Sand blieb die Fläche über Jahrzehnte nahezu unbewachsen, mit der Gefahr, dass Regen und Wind Feinteile in die nähere Umgebung verfrachten. Behördlicherseits wurden seit dem Sanierungskonzepte entwickelt, die das Problem der Verwehungen durch eine hohe Überschüttung der Halde mit Erdaushubmassen vorsah. Die dabei anfallenden Kosten sollten durch ersparte Entsorgungsaufwendungen für eben jenen dorthin zu verfrachtenden Erdaushub aufgebracht werden.

Dieses „Finanzierungsmodell“ war in Lahnstein von Anfang an auf Wiederstand gestoßen, war es doch mit prognostizierten 27.000 Lkw-Fahrten durch die Ortslage durch Friedrichssegen verbunden, um etwa 270.000 m³ Erdmassen zur Halde zu bringen und sie dort zehn Meter hoch aufzuschütten.
Die Belastung der Bürger in der Erzbachstraße durch diesen Lkw-Verkehr, die Beeinträchtigung durch Lärm und Staub bis hin zur Gefährdung der Anwohner, war von Anfang an Ausschlag gebendes Kriterium, eine solche Lösung abzulehnen. Die Sanierung der Flotationshalde war und ist notwendig, aber sie sollte nicht zu Lasten der Anwohner gegenfinanziert werden oder gar zu einer Gewinnmaximierung der Beteiligten führen.

Verschiedene Sanierungskonzepte der Aufsichtsbehörden haben die Notwendigkeit der zu erbringenden Massen immer weiter verringert. Letztendlich war es „nur noch“ eine Größenordnung von knapp 15.000 m³ die durch die Erzbachstraße zur Halde hin verbracht werden sollten. Mit mehrheitlicher Beschlusslage des Stadtrates wurde diesem Ansinnen nach Abwägung aller Vor- und Nachteile bis zum Jahr 2009 gegen gehalten.

Erst zu Anfang dieses Jahres legte die SGD ein neues Sanierungskonzept vor, das sich wesentlich von allen vorhergehenden Versionen unterschied. Es erkannte, dass eine geringstmögliche Abdeckung der Halde ausreichend ist und dass die für diese Abdeckung benötigten Massen bereits vor Ort gewonnen werden können. Mit einer solchen Lösung konnte sich der Stadtrat zu Anfang dieses Jahres einverstanden erklären.

Nun hat sich in kürzester Zeit ergeben, dass die Arbeiten bereits vor zwei Wochen aufgenommen werden konnten. Nachdem schwere Gerätschaften und einige Lkw-Fuhren mit festigender Steinschüttung über die Erzbachstraße zur Halde gebracht wurden, wird dort in den nächsten drei Monaten unermüdlich gearbeitet. Ein spezielles Fahrzeug trägt den Mutterboden auf der einen Seite des Geländes ab und bringt ihn nach kurzer Fahrstrecke zum Böschungsfuß, wo der Boden wieder angesetzt wird. Wenn es die Witterung zulässt, wird diese Raupe in den kommenden Wochen die gesamte Menge an Abdeckboden für die Böschung gewinnen und zur Einbaustelle transportiert haben. Anschließend übernimmt eine Verdichtungswalze die Befestigung.

„Wir wollen Verkehrsbelastung für die Anwohner auf ein absolut notwendiges Minimum beschränken“, führt Oberbürgermeister Peter Labonte aus. Rosemarie Müller von der Bürgergemeinschaft Friedrichssegen erklärt: „Wir leben schon Jahrzehnte mit der Halde, und bisher wurden keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen festgestellt, mit dem jetzt gefunden Kompromiss können wir jedoch leben.“

Weitere Arbeiten im Oktober führen zur Einsaat des Geländes und schließen mit den Restarbeiten für die Entwässerung ab. Mit größter Vorsicht werden dabei die geschützten Pflanzen – eine Reihe von Wildorchideen – umgangen. Ihre Standorte bleiben bei allen Baumaßnahmen unberührt.