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Lahnstein. Die Bundeswehrstrukturreform ist verkündet, die Bundeswehr schrumpft, Standorte werden geschlossen oder drastisch verkleinert. Für die betroffenen Städte und Gemeinden stellt sich die Frage: Was wird aus den frei werdenden Kasernen und Liegenschaften?
Mit dieser Fragestellung befassen sich die betroffenen Standortkommunen bundesweit. Auf Einladung des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz nahmen sich die rheinland-pfälzischen Kommunen bei einer Tagung in Boppard diesen Themen an.
In Fachbeiträgen informierten Bürgermeister über „leidvolle Erfahrungen“ und positive Erfahrungen mit derartigen Konversionsprojekten. Für die Stadt Lahnstein, die ebenfalls bereits Erfahrungen mit Konversionsprojekten gemacht hat, informierte sich Reinhard Theisen von der Wirtschaftsförderung vor Ort.
Der Standort Lahnstein ist von der Reform signifikant betroffen. Die Zahl der Dienstposten in der Deines-Bruchmüller-Kaserne wird von 1.190 um 680 auf 510 reduziert. Noch ist nicht bekannt, wie sich das auf die Situation in der Kaserne auswirkt, zum Beispiel ob ggf. Teile der Kaserne von ihrer bisherigen Nutzung frei werden. „Allerdings halte ich es für unabdingbar, dass die betroffenen Kommunen frühzeitig in Kenntnis gesetzt werden, um rechtzeitig andere Nutzungsüberlegungen in Gang zu bringen,“ betont Oberbürgermeister Peter Labonte.
Mit Blick auf weitere „Großbaustellen“ in Lahnstein, so Anschlussnutzung bereits aufgegebener Liegenschaften, wie das Gelände des ehemaligen Verpflegungsamtes in der Didierstraße (dort wurde der städtische Bauhof konzentriert und die Feuerwache Nord neu gebaut) oder das rund 17 Hektar große Areal im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs Oberlahnstein, hält Labonte angesichts der ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Lage der Stadt Lahnstein eine Hilfestellung, vorrangig vom Bund, der die Standortentscheidung getroffen hat und ergänzend auch durch das Land Rheinland-Pfalz im Falle einer eventuell anstehenden Nachfolgenutzung solcher Liegenschaften für unerlässlich.
Eine Betroffenheit für die Stadt wird sich aber losgelöst von dieser Fragestellung einer Nachfolgenutzung von Liegenschaften unweigerlich ergeben, weil ein weniger an Soldaten vor Ort auch ein weniger an Konsumausgaben u. a. für Freizeit zur Folge haben wird.