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UNESCO Welterbe
21. Juni 2011 Kategorie: Pressemitteilungen

Heilquelle wurde im Mittelalter heilende Wirkung nachgesagt

An der Heilig-Geist-Kapelle im Rheinhöhenweg sprudelt frisches Quellwasser

Lahnstein.  Wer den Rheinhöhenweg in Lahnstein empor wandert, erblickt am nördlichen Zugangsweg zur Heilig-Geist-Kapelle nahe dem Bürgersteig frisches Quellwasser, das aus einem schmiedeeisernen Wasserspeier in ein naturbelassenes Granitbecken fließt. Daneben erläutert eine Tafel, dass man dieser Quelle im Mittelalter Heilkräfte gegen den Aussatz zuschrieb.

Die 1332 erstmals erwähnte Heilig-Geist-Kapelle auf dem Martinsberg gehörte zu einem Hospital für Aussätzige, die wegen vermeintlicher Ansteckungsgefahr aus der Gemeinschaft ausgeschlossen waren. Eine „reiche Jungfrau“ Regina Waibelung soll dieses Gotteshaus gestiftet haben. Sie selbst hatte, so schreibt der „Rheinische Antiquarius“ (1854 erschienen), bei der Pflege der Aussätzigen geholfen und sich angesteckt. In der Quelle bei der Heilig-Geist-Kapelle soll sie Heilung gefunden haben. Daraufhin soll sie alle Kranken zum Baden in der Quelle wie auch zum Gebet ermutigt haben.

Nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen handelt es sich bei der Heilig-Geist-Kapelle um eine romanische Kleinbasilika ohne Querschiff aus dem 12. Jahrhundert. Das heutige Erscheinungsbild erhielt sie um 1708. Damals bewilligte Papst Clemens XI. den Besuchern der Heilig-Geist-Kapelle einen vollkommenen Ablass. 1898 erhielt sie den heute noch erhaltenen Dachreiter. Da die Kapelle im letzten Krieg gelitten hatte, sollte sie abgerissen werden, was aber verhindert werden konnte. Mitte der 1950er Jahre wurde sie renoviert und restauriert und seither regelmäßig für Gottesdienste genutzt. Derzeit ist sie allerdings wegen Bauschäden geschlossen.

Bei der Anlage des Parkplatzes zwischen Kapelle und heutigem Brunnen wurden die Tonrohre der ehemaligen Wasserleitung des Heilig-Geist Spitals gefunden, die heute im Museum der Stadt Lahnstein im Hexenturm ausgestellt sind.

1976 wurde die „Heilquelle“ neu gefasst. Der Städtische Bauhof errichtete die Stützmauer, das Auslaufmaul wurde von Willi Eisenbarth, der Trogstein von Johannes Meuser gestaltet. Zirka 30 Meter straßenaufwärts und etwa vier Meter oberhalb der Straße befindet sich eine gemauerte Brunnenkammer, von der eine ehemalige Wasserleitung zum Haus „Alte Heilquelle“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite führte. Diese Leitung wurde bei Straßenbauarbeiten unterbrochen und wird seither als Zulauf für die Heilquelle genutzt.

Die Heilig-Geist-Kapelle wird heute von der Pfarrgemeinde St. Martin und dem „Förderverein zur Erhaltung und Renovierung der katholische Kirchen und Kapellen der Kirchengemeinde St. Martin“ betreut.