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05. September 2017 Kategorie: Pressemitteilungen

Die Geschichte der Oberlahnsteiner Kirmes

Stadtarchiv zeigt Ausstellung

Foto 1948: Aufhängen der Eierkrone; Foto 1951: Jupp Bodenstein verliest den Kirmesspruch (Fotos: Slg. Stadtarchiv Lahnstein)

Lahnstein. Vom 8. bis 11. September 2017 findet die Oberlahnsteiner Kirmes in den Rheinanlagen statt. Das Stadtarchiv Lahnstein zeigt dazu in dieser Zeit eine kleine Ausstellung zum Kirmesgeschehen früherer Jahre. Je nach Wetterlage werden die Stellwände im Eingangsbereich der Pfarrkirche oder draußen im Pfarrgarten aufgestellt.

Die Geschichte der Kirmes
Die Kirmes ist ein kirchliches Fest („Kirchweihe“), das schon seit Jahrhunderten Einheimische und Fremde anzog, weil an diesem Wochenende Tanzveranstaltungen gestattet waren, die an anderen Wochenenden nicht erlaubt waren. Kirmestermin und Dauer legten in früheren Zeiten die Erzbischöfe und Kaiser in Edikten oder Erlassen fest.
Oberlahnstein feiert traditionsgemäß am zweiten Sonntag im September, der 9. September ist offizieller Kirchweihtag. Rheinische Fröhlichkeit und das Bewusstsein an eine uralte Tradition verbinden sich zu einem großen Volksfest.

Wie auf einer 1908 erschienenen Postkarte zu sehen, gab es schon Anfang des 20. Jahrhunderts neben den Tanzveranstaltungen in den Lokalen allerhand Fahrgeschäfte wie Karussell, Schießbuden und Verlosungshallen auf dem Marktplatz, dem heutigen Salhofplatz, in früheren Jahren in der Hochstraße.

Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs war der 1903 gegründete Gesellschaftliche Verein „Fidelio“ der Ausrichter, seit 1948 die „Gesellschaftliche Vereinigung 1924“. Der erste Baum nach dem Krieg stand bereits 1947, als der Schuljahrgang 1927/28 unter Führung von Heinrich Weinem beschloss, einen Baum zu schlagen und auf dem damaligen Marktplatz aufzustellen.

Der Kirmesbaum wurde nach dem Krieg jahrelang auf dem Salhofplatz aufgestellt, in den 1970ern am Rheinufer, in den 1980ern wieder auf dem Salhofplatz. Von 1986 bis 2001stand er an der Pfarrkirche St. Martin, von Hand durch Mitglieder der 24er aufgestellt, seit 2003 wird er wieder in den Rheinanlagen errichtet.

Erhalten hat sich neben dem feierlichen Kirmeshochamt unter anderem das Aufhängen einer Eierkrone am Kirmesbaum. Die Oberlahnsteiner Kirmeskrone besteht heute aus einer Tannenkrone mit 24 Eierketten, da die Krone von der Gesellschaft der 24er angefertigt wird. Früher waren es weniger Ketten und die Eier nicht aus Kunststoff. Die 24er gingen zu den Konditoren und baten die Eier auszublasen, aber auch zuhause mussten alle mitsammeln. Mittwoch vor Kirmes wurden die Eier im städtischen Bauhof von den 24ern zur Krone verknüpft. Am Sonntag wurde die Krone nach dem Festumzug aufgehängt und Vorsitzender Jupp Bodenstein verlas den Kirmesspruch, entweder von einer Leiter oder vom Kirmeswagen „Weck, Worscht, Wein“.

Frühschoppen, Tanz und Unterhaltung in allen Lokalen waren Kirmessamstag bis –montag angesagt, auch am darauf folgenden Sonntag, der sogenannten „Nachkirmes“. Ziel vieler Kirmesgäste war auch der zum Weinstand umfunktionierte alte Marktbrunnen vor dem Alten Rathaus. Zum 50-jährigen Bestehen errichteten die 24er ein Festzelt am Martinsschloss, ab 1980 ein Weindorf auf dem Turmplatz (seit 1985 mit Kirmeszelt) und seit 2003 auf dem Parkplatz am Rhein.

Um die Attraktivität weiter zu steigern, wurde 1986 auch ein Kram- und Trödelmarkt eingeführt. In den 1990ern kam die „Lohnschdener Quetschekooche-Strooß“ vor dem Rathaus dazu und seit 1999 ein Oldtimertreffen mit -rallye am Sonntag, das dieses Jahr zum 19. Mal stattfindet.
Ein vielfältiges modernes Programmangebot verbindet sich mit traditionellen Elementen, deren Herkunft und Verwurzelung in altem Brauchtum zu finden sind.


Abschließend ein Kirmesspruch von Jupp Bodenstein (1951):

„Ihr leewe Läit on Kärmesgäst,
Wat fir Braubach ess dat Winzerfest,
Onn dat Erdbeerfest fir ons Nohbeerstadt driwwe,
Ess fir uns onser Kirmes gebliwwe!
Die feiere mer schon seit hunnerte Johr.
Onn jeder der dobei moh wor,
dämm hot et emmer good gefalle!
Die ahle Sitte huh mer halle
En Ehre stets, datt ihr et wesst –
En Oberlohnschde, dömm „gemietliche Nest“.