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UNESCO Welterbe
08. Juli 2016 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 150 Jahren wurde Anton Leikert geboren


Das Foto zeigt die Casinogesellschaft kurz vor der Auflösung 1935. Vorsitzender Anton Leikert sitzt in der vorderen Reihe als Fünfter von links. (Foto: Slg. Stadtarchiv Lahnstein)

Lahnstein. Als Anton Leikert am 02. Juli 1866 in Niederlahnstein geboren wurde, war sein Lebenslauf als Architekt schon vorgezeichnet. Sowohl sein Vater Anton Leikert (1835-1896), sein Onkel Johann Leikert (1843-1917) als auch sein Großvater Johann Leikert (1808-1847) waren als Bauunternehmer tätig. Sein Vater war zunächst Geschäftsführer des Bauunternehmens Koch & Ody in Oberlahnstein, bevor er 1863 Mitinhaber des Bauunternehmens Gebrüder Leikert wurde. Er gehörte auch dem Gemeinderat in Oberlahnstein (1871-1891) an, war Mitglied des Kreistages in St. Goarshausen (1886-1895) und des Bezirksausschusses für den Regierungsbezirk Wiesbaden.

Die Firma der Gebrüder Leikert galt damals als die bedeutendste der Baufirmen, die aufgrund der aktiven Bautätigkeit nach Entstehung der Eisenbahn, der Anlegung des Hafens und dem Beginn der Lahnkanalisation in Lahnstein gegründet wurde.

Die Gebrüder Leikert waren auch als Architekten und Zeichenbüro tätig. So wurde nach ihren Plänen 1887/88 das neue Rathaus von Oberlahnstein in der Kirchstraße erbaut; weiterhin das im Jahre 1897 eröffnete Krankenhaus Niederlahnstein, der Wiederaufbau des Chores der Wenzelskapelle 1905, das 1914 eingeweihte Museumsgebäude in der Bodewigstraße (damals noch Lahnstraße) und das 1929 neuerbaute Schulgebäude Friedrichssegen.
Beim umfangreichen Umbau der katholischen Pfarrkirche St. Martin führten sie 1895/99 die von Architekt G. A. Fischer aus Barmen entworfene Vergrößerung um zwei im gotischen Stil gehaltene Seitenschiffe aus.

Auch viele Privatbauten in der Adolfstraße, Ostallee, Am Schillerpark, Westallee, Gymnasialstraße, Frühmesserstraße, Lahneckstraße und Wilhelmstraße wurden von der Baugesellschaft Gebrüder Leikert errichtet. Für die Bauten an der Lahneckstraße (Lahneckstraße 8 bis 12) legten sie einen eigenen Weg an, den Leikert`schen Privatweg, den sie 1901 der Stadt schenkten. Er wurde später in Lahneckstraße umbenannt.

In der Umgangssprache wurde das Leikertsche Neubaugebiet in der heutigen Lahneckstraße „Millionen-Viertel“ genannt, da sich hier die wohlhabendsten Oberlahnsteiner und sogar Ausländer ansiedelten, unter anderem Straßenwalzenfabrikant Reifenrath (heutige STRABAG), Farbenfabrikant Stadelmann, Fell- und Häutehändler Landsberg und aus Holland der Schriftsteller Leo Tepe und die Familie Lindpaintner.

Die 1931 erloschene Baugesellschaft Gebrüder Leikert hatte ihren Firmensitz „Auf Brühl“ auf dem Gelände der heutigen Papierfabrik Lahnpaper GmbH.
1895 heiratete Anton Leikert Germania Paula Wilhelmine Zimmermann.
Er engagierte sich vor allem in der Casinogesellschaft, einem Kreis selbstständiger Herren zur Pflege der Geselligkeit. Nach vielen Jahren übernahm er im Jahre 1934 als zweiter Vorsitzender das Amt des ersten Vorsitzenden. Doch die Gesellschaft passte nicht mehr in den gesellschaftlichen Rahmen des Dritten Reiches und so beschloss er unter dem ständigen Druck der Belästigungen durch Nationalsozialisten im August 1935 ihre Auflösung.

Anton Leikert starb am 18. Dezember 1940, seine Witwe 1958.