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UNESCO Welterbe
30. Mai 2016 Kategorie: Pressemitteilungen

Straße wurde nach Oberlahnsteiner Ehrenbürger Dr. Walter Weber benannt


Verleihung der Ehrenbürgerurkunde an Dr. Weber 1962, rechts: Johannes Schoofs, Bürgermeister von Oberlahnstein. (Foto: Slg. Stadtarchiv Lahnstein)

Lahnstein. Zum 50. Todestag erinnert das Stadtarchiv Lahnstein an den Oberlahnsteiner Ehrenbürger Dr. Walter Weber, dem zu Ehren eine Straße im Stadtgebiet benannt wurde.
 
Der parteilose Weber war in der Zeit vom 07.06.1920 bis 28.02.1934 Bürgermeister der Stadt Oberlahnstein. Nach Ablauf der Amtsperiode wurde er in Anerkennung seiner Tätigkeit im Jahre 1932 gegen die Stimmen der NSDAP für weitere zwölf Jahre Amtszeit gewählt: Seine aufrechte, demokratische Gesinnung führte dazu, dass er am 28. Februar 1934, aufgrund rechtswidriger Maßnahmen, von den damaligen Machthabern in Ruhestand versetzt wurde. So wurde ihm unter anderem vorgeworfen, dass er im Jahr 1932 der KPD dazu die Genehmigung erteilt habe, dass sie ein Transparent, auf dem … Adolf Hitler „in schändlichster Weise dargestellt war, durch die Straßen tragen durfte“. Auch habe er „eine fanatisch katholische Lehrerin als Rektorin einer Volksschule in Oberlahnstein eingesetzt… und sogar den Ratsherren unrichtige Angaben gemacht, um seinen Schützling in diese Stellung zu bringen.“ Dies genügte, um das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, anzuwenden. Am 15. November 1933 versetzte ihn der Regierungspräsident in Wiesbaden auf Weisung des preußischen Ministers des Innern in den Ruhestand.

Dr. Walter Weber hat in der Zeit seiner Tätigkeit der Stadt Oberlahnstein in vorbildlicher Weise gedient. In einer Zeit der Not und des Elends als Folge des verlorenen Ersten Weltkrieges übernahm er die Geschicke der Stadt. Unter Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit gelang es ihm, die Notlage vieler Bürger, denen die notwendigsten Lebensgüter fehlten, durch besondere Maßnahmen zu lindern. Als Bürgermeister, der sich auch in schwerster Zeit rückhaltlos zu Deutschland bekannte, hatte er schwere Auseinandersetzungen mit der damaligen Separatistenbewegung zu bestehen. Seine vorausschauende und kluge Planung waren mit ausschlaggebend dafür, dass die turbulente Zeit der Inflation ohne schweren Schaden für die Stadt überwunden werden konnte. In der krisenhaften Zeit der Arbeitslosigkeit und des wirtschaftlichen Tiefstandes Ende der 1920er Jahre hat er, trotz der finanziellen Notlage, den Wohnungsbau gefördert. Eine besonders hervorragende und vorausschauende Tat war sein aktives Eintreten für die Lahnkanalisation. Auch auf kulturellem Gebiet hat sich Dr. Weber bleibende Verdienste erworben, wie etwa die Freilichtaufführungen, die die Stadt weit über die Grenzen bekannt machten.

1962 beschloss der Stadtrat von Oberlahnstein die Ernennung von Dr. Walter Weber zum Ehrenbürger der Stadt. Der Ehrenbürgerbrief wurde dem damals 75-jährigen, in Hofheim am Taunus lebenden ehemaligen Bürgermeister von seinem Amtsnachfolger Johannes Schoofs (1961-1963) am 30. Mai 1962 überreicht. In seiner Festansprache bat Schoofs den Geehrten, „in dieser Urkunde ein Zeichen unseres Dankes zu erblicken, eines Dankes, den unsere Stadt Ihnen seit langem schuldet.“ Stadtrat Knauf lobte Webers vorbildliche Charaktereigenschaften, Vaterlandsliebe, Gottesfurcht und Treue. Weber sagte dankend, dass ihn mit großer Freude erfülle, „nach nunmehr 29 Jahren wieder einmal an der alten Wirkungsstätte sprechen zu können“. Seine Rede endete mit dem Wunsch, dass sich die Stadt „in der Zukunft weiter entwickeln, blühen, wachsen und gedeihen möge.“

Am 13. Oktober 1886 in Frankfurt am Main geboren, war Dr. Walter Weber Magistrats-Assessor in Höchst am Main, ehe er 1920 Bürgermeister von Oberlahnstein wurde. Nach seiner Zwangspensionierung zog er nach Hofheim im Taunus und wurde bis 1945 von den Nationalsozialisten überwacht. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von der amerikanischen Militärregierung als kommissarischer Landrat des Main-Taunus-Kreises eingesetzt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er bereits im Juni 1946 sein Amt nicht weiter ausüben. Nach langer Krankheit verschied er am 25. Mai 1966. An ihn erinnert seit 1963 die Dr. Weber-Straße zwischen Adolfstraße und Europaplatz.