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UNESCO Welterbe
21. Januar 2016 Kategorie: Pressemitteilungen

Neubau der Sebastianuskapelle vor 60 Jahren


Der 20. Januar wird in Lahnstein „Verlobtentag“ genannt, an dem noch vor einigen Jahren viele Geschäfte in Nieder- und Oberlahnstein geschlossen waren. Seit einigen Jahrhunderten wurde dieser Tag zu Ehren des heiligen Sebastian als kirchlicher (Feier-)Tag begangen. Das Gelöbnis der Vorfahren geht zurück in das 16. Jahrhundert als infolge von Kriegen und Wirrnissen die Pest und andere Seuchen ausbrachen. Nach der Überlieferung ließ das Wüten der Pest wie durch ein Wunder nach und als Dank wurde dem Schutzheiligen Sebastian für die erflehte und gewährte Hilfe der „verlobte“ Tag versprochen, der alljährlich an seinem Sterbetag begangen wird.
Der Heilige Sebastian stammt aus Narbonne in Südfrankreich, erhielt seine Erziehung in Mailand. Von früher Jugend an im Christentum unterwiesen, widmete er sich dem Soldatendienst. Trotz der Christenverfolgungen brachte es Sebastian fertig, neben seiner Tätigkeit als Offizier der Leibwache, auch die gefangenen Christen zu besuchen, ihnen Trost und Mut zu spenden und sie in ihrem Treuebekenntnis zum Christentum zu stärken. Sebastian wurde als Bekenner zu Christus verfolgt und zum Tode verurteilt. Er wurde an einen Pfahl gebunden und mit Pfeilen durchbohrt. Auf wundersame Weise überlebte er. Von einer Witwe gesund gepflegt, tritt er schließlich voller Mut wiederum vor den Kaiser Diokletian (284-305). Sebastian beschuldigte ihn mit lauter Stimme des Verbrechens der Christenverfolgung. Wutentbrannt ließ der Kaiser ihn zu Tode peitschen und die Leiche in eine Kloake werfen. Sebastian starb am 20. Januar 288 und wurde in Rom beerdigt. Über seinem Grab erhebt sich heute eine der sieben Hauptkirchen Roms.
Nach vorhandenen Unterlagen wurde 1619 in Niederlahnstein eine Sebastianus-Schützenbruderschaft und 1636 eine Sebastianus-Bruderschaft gegründet. Die Schützenbruderschaft hatte die Aufgabe während der Wirrnisse im 30-jährigen Krieg (1618-1648) für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Im früheren Schießgraben in der Nähe der Johanniskirche hielten sie zu diesem Zweck ihre Schießübungen ab. Aus diesen Übungen wurden auch die religiösen Belange gefördert, wozu die Schützen in der Barbarakapelle einen eigenen Sebastianusaltar besaßen, der bereits 1687 renoviert wurde. Eine Sebastianusfigur befindet sich in der Brückenstraße, die noch heute von der Sebastianusbruderschaft Niederlahnstein verehrt wird.
Auch in Oberlahnstein hängt eine Sebastianusstatue am Hotel „Altes Haus“. In der Martinuskirche gab es einen Sebastianusaltar.
Zu Ehren des Heiligen wurde auch eine kleine Sebastianuskapelle in der Bergstraße in Niederlahnstein errichtet, welche in den Jahren 1878/79 durch Erweiterung der Lahnbahn abgerissen wurde. Bereits 1879 wurde in der Bahnhofstraße ein neues Kapellchen errichtet, welches 1955 wegen dem neu ausgeführten Straßenprojekt abgebrochen wurde. Die darin befindliche Heiligenfigur wurde 1945 gestohlen. Als Ersatz baute die Stadt leicht versetzt gegenüber dem Amtsgericht eine neue moderne Kapelle aus Bruchsteinmauerwerk, die vor 60 Jahren, am Patronatstag, dem 20.01.1956 feierlich eingeweiht wurde. Im Innern der Kapelle befindet sich eine Figur des hl. Sebastian als römischer Legionär und ein Wegekreuz aus Basaltlava aus dem Jahre 1631 sowie ein gipsernes Figurenbild aus einer der Rosenkranzstationen zum Allerheiligenberg von 1873.
Das ca. zwei Meter hohe Wegekreuz mit einer Kreuzigungsgruppe trägt die Inschrift „Anno 1631. Anna Weinbachin. Darunter befindet sich ein Hauswappen. Es ist anzunehmen, dass die Verstorbene eine Stifterin oder Verehrerin des hl. Sebastian war.
Die Heiligenfigur schuf der Bildhauer Caspar Weis 1910 für die Kirche St. Maximin in Horchheim. 1956  wurde sie für 200 DM an die Sebastianusbruderschaft Niederlahnstein zum Aufstellen in der umgesetzten Sebastianuskapelle verkauft.