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UNESCO Welterbe
05. November 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Zum 10. Todestag von Karris Elard Schmidt


Vor zehn Jahren starb Karris Elard Schmidt, Lahnsteiner Industrieller, Künstler und Förderer des kulturellen Lebens im Allgemeinen und der deutsch-französischen Partnerschaft im Besonderen. Beruflich war sein Weg schon in der Wiege vorgegeben. Als Sohn des Fabrikanten Jakob Christian Schmidt (1881-1967) war Karris E. Schmidt viele Jahrzehnte als Vorstand des Unternehmens tätig, das sein Urgroßvater Jakob 1861 auf- und sein Großvater Christian Sebastian Schmidt ausgebaut hatte. Die Drahtwerke C.S.Schmidt entwickelten sich in den 1950er Jahren zum größten Arbeitgeber im damaligen Loreley-Kreis.

Geboren wurde Karris Elard Schmidt am 3. Juli 1923 in Niederlahnstein. Bereits in der Kindheit entwickelte sich die Neigung zum Zeichnen, Malen und Modellieren, ausgelöst durch bekannte Künstler, die im Rosenhof, dem Familiensitz, verkehrten. 1942 wurde Karris von der Schulbank zum Kriegsdienst einberufen. Seine Aquarelle, Tonplastiken und Holzschnitzereien fielen den Bomben zum Opfer. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft gründete er mit einigen anderen rheinischen Künstlern den „Mittelrheinischen Künstlerverband“, welcher noch heute unter anderem Namen fortbesteht. Er malte weiterhin Aquarelle und Ölgemälde. Bei einer Gemäldeausstellung des Mittelrheins erhielt Karris Elard Schmidt unter 400 ausstellenden Künstlern den ersten Preis. Außer in Lahnstein und Koblenz, wo er seit 1949 mehrfach seine Bilder vorstellte, machte er sich in den 1980er und 1990er Jahren durch zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland einen Namen. So sind hier Bendorf, Cochem, St. Goar, Bad Bertrich, München und Konstanz sowie Paris und Vence/Frankreich, Monte Carlo (Monaco), Seoul und Pusan (Korea) zu nennen. Auch einige der Märklin-Waggons, die in den 1990er Jahren mit Lahnsteiner Ansichten von der Werbegemeinschaft „Lahnstein Aktiv“ herausgegeben wurden, wurden von ihm gestaltet. Neben der rheinischen Heimat beeinflusste der Reiz der französischen Provence seine Arbeiten, die ins Impressionistische mutieren.

Seine Liebe zu Frankreich, nicht zuletzt durch seine aus dem Elsass stammende Mutter Louise Pierson beeinflusst, zeigte sich auch in seinem Engagement für die deutsch-französische Freundschaft. 1986 veranstaltete er eine große Gemäldeausstellung im Château de Villeneuve und 1994 im Centre Culturel Henri Matisse. Gut bekannt war er auch mit Marc Chagall.

Schon lange bevor die politische Idee der Entwicklungspartnerschaft aufkam, hat sich Karris Schmidt mit dem Partnerschaftskreis Lahnstein-Vence für den afrikanischen Kontinent interessiert und engagiert. Zusammen mit Johannes Knauf, Wolfgang Blüm, Günter Krämer und dem Partnerschaftskomitee baute er die Dreierpartnerschaft mit Ouahigouya in Burkina Faso auf. Neben den mit dem Verein durchgeführten Aktionen zugunsten der afrikanischen Freunde startete Schmidt auch eigene Initiativen zum Wohle der Frauen, Kranken und Kinder durch Bereitstellung von Spenden aus Erlösen von Familienfesten. Davon wurde u. a. der Betrieb der Kinderstation des Hospitals von Ouahigouya (etwa 300 Kinder) für ein weiteres Jahr gesichert. Der Partnerschaftskreis Lahnstein-Vence-Ouahigouya ernannte ihn bereits Anfang der 1970er zu seinem Ehrenpräsidenten. 2005 wurde er mit der Ehrenmedaille des Partnerschaftsvereins ausgezeichnet. Er war außerdem Träger des Bundesverdienstkreuzes, der goldenen Ehrenmedaille der Stadt Lahnstein sowie 2004 der „Madeleine-Barry-Gedächtnismedaille“. In Burgund wurde er zum „Chevalier de Tastevin“ ernannt.

Unter seinem weiteren Engagement auf kulturellem und gesellschaftlichem Sektor seien die langjährige Vorstandsmitgliedschaft im Musikinstitut Koblenz, in der Antonin Dvoràk-Gesellschaft und im Bundesvorstand der SOS-Kinderdörfer zu nennen. Ferner förderte er in besonderer Weise das „Mozarteum-Quartett Salzburg“ in Deutschland: Dessen Erster Konzertmeister, der ebenfalls aus Niederlahnstein stammende Karlheinz Franke, gab mehrere Benefizkonzerte auf dem Rosenhof. Bereits 1963 erhielt Karris E. Schmidt in Anerkennung seiner Verdienste als erster deutscher die Max-Reinhard-Medaille der Stadt Salzburg.

55 Jahre war Karris Elard Schmidt mit seiner Frau Rolandy verheiratet. Er verstarb am 12.11.2005 und wurde in der Familiengruft auf dem Friedhof in Niederlahnstein beigesetzt.