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UNESCO Welterbe
22. Oktober 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Besuch der Nachfahren von Emil Baer in Lahnstein


Familie Baer mit der Beigeordneten Beatrice Schnapke-Schmidt vor dem ehemaligen Wohnhaus der Geschwister Baer in der Mittelstraße. (Foto: Bernd Geil/Stadt Lahnstein)

Lahnstein. In Lahnstein erinnern mehrere Stolpersteine an die jüdische Familie Baer. Der Kaufmann Emil Baer (1876-1941) und seine Frau sowie drei seiner Geschwister wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Emils zwei Kinder konnten rechtzeitig nach Australien auswandern. Jetzt besuchte Emils Urenkel Michael Baer mit seiner Familie Lahnstein.

Beigeordnete Beatrice Schnapke-Schmidt und Stadtarchivar Bernd Geil, der mit Baer in Briefkontakt steht, begrüßten ihn mit Frau und zwei Töchtern. Zusammen gingen sie die Stellen ab, die in Lahnstein an Baers Vorfahren erinnern. Auf dem Judenfriedhof am Ahler Weg liegt Emils Vater Simon bestattet, der in Oberlahnstein einst Pferdehandel betrieb. Elmar Ries von der jüdischen Gemeinde Koblenz betete mit Familie Baer am Grab. Anschließend wurden sie von Familie Wöhner in der ehemaligen Villa Baer in der Ostallee empfangen. Hier lebte Emil Baer mit seiner Frau, bis sie im Februar 1939 von den Nationalsozialisten gezwungen wurden, in ein sogenanntes „Judenhaus“ zu ziehen. Gleiches geschah drei Geschwistern von Emil Baer, die bis dahin in der Mittelstraße 12 wohnten. Dort erinnern heute drei Stolpersteine an die ermordeten Geschwister Max, Minna und Barbetha Baer. Während Emil Baer im Gefängnis der Gestapo in Sachsenhausen am 16.10.1941 angeblich durch Freitod starb, wurde seine Frau nach Treblinka deportiert und umgebracht, die Geschwister in Sobibor ermordet.

Emil Baer, der einen Schrotthandel in  Friedrichssegen betrieb, stiftete 1914 die nach ihm benannte Baerenbrücke im Weiertal. Auch sie wurde von Michael Baer, seiner Frau und den beiden Töchtern besichtigt, ebenso die Mahnmale auf dem Salhofplatz und in der Erzbachstraße. Auch wenn Michael Baer das seinen Vorfahren 1941/42 zugefügte Leid niemals verzeihen kann, so ist er doch von der heutigen Erinnerungskultur in Deutschland sehr angetan, und freut sich, dass Emil Baer und seine Geschwister auf diese Weise nicht vergessen werden. Er sei für ihn wichtig gewesen, die Gegend kennenzulernen, wo seine Vorfahren aufwuchsen und eine wichtige Geschichtsstunde für ihn und seine Familie.