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UNESCO Welterbe
30. April 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Stadtmauerhäuschen erfuhr weitere Aufwertung

Überraschender Farbfund bei der Restaurierung

Der Unterschied ist deutlich. Die Bilder zeigen einen Teil der Gefache des Speichers vor und nach der Verputzung.

Lahnstein. Im März diesen Jahres konnten im Stadtmauerhäuschen nach langer Zeit die Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten weitergeführt werden. Dabei wurden in den beiden obersten Stockwerken die Gefache der Fachwerkwände verputzt und farbig gefasst. Bisher befanden sich diese Wandflächen, nach dem Ausmauern der Gefache 1981 und der Renovierung der Außenfassade, noch im Rohbau. Die beabsichtigten öffentlichen Zuschüsse fielen immer wieder den Sparauflagen zum Opfer. Nun konnte der Förderkreis Stadtmauerhäuschen, Dank der an Aktionstagen gesammelten Spenden, die Arbeiten selbst stemmen.

Für die Ausführung konnte der Förderkreis eine im Denkmalschutz besonders versierte Lahnsteiner Firma gewinnen. Entsprechend schonend wurden die Arbeiten durchgeführt. Zunächst wurden die Bimssteine der Gefachausmauerungen aufwändig nachgearbeitet und mit einem feinen Kalkputz versehen. Anschließend wurden die Füllungen von Mitgliedern des Förderkreises mit Kalkfarbe nach historischer Rezeptur gestrichen. Die Eichenholzbalken des Fachwerks wurden gereinigt. Dabei konnte im Bereich eines Zimmers im 2.Obergeschoss sogar die bis dato unter weißen Kalkfarbschichten verborgene bauzeitliche, graue Fassung der Fachwerkbalken freigelegt und erhalten werden.

Bedingt durch diesen unerwarteten Befund wurde das vorgesehene Farbkonzept für die Füllungen korrigiert. Der Raum wurde folgerichtig in weiß mit grauem und schwarzem Randstrich rekonstruiert. Diese Farbgestaltung ist eigentlich dem 15. - 17. Jahrhundert zuzuschreiben. Offensichtlich waren die „einfachen Leute“, die zweifellos in einem derart kleinen Haus lebten, sehr traditionell eingestellt und lehnten die damals hochmoderne barocke Farbigkeit ab. Trotzdem wurden die Füllungen der beiden übrigen Räume in typischer, barocker Manier auch weißgrundig, aber mit rosaroten und oxidroten Beistrichen ausgeführt. Dieser Farbbefund stammt aus dem 1. Obergeschoss des Alten Rathauses. Dort wurden zwei überlagerte Fassungen belegt. Die Ältere (um 1540) in weiß und grau wurde dort im Treppenraum rekonstruiert. Die Jüngere aus dem 18. Jahrhundert in rosa und dunkelrot konnte bisher nur anhand einer Farbprobe in Augenschein genommen werden. Somit kann das Stadtmauerhäuschen nun auch einen Eindruck davon liefern, wie es im (Alten) Rathaus zur Barockzeit aussah.

Dank der gelungenen Arbeiten erhalten die beiden oberen Geschosse eine deutliche Aufwertung. Außerdem können nun neben den Wandanstrichen der Wende zum 20. Jahrhundert auch die der Renaissance und Barockzeit erlebt werden.

Das Stadtmauerhäuschen ist das nächste Mal am internationalen Museumstag (17. Mai, von 13.00 bis 17.00 Uhr) und am Sonntag von Lahneck live (31. Mai, von 13.00 bis 18.00 Uhr) für Besucher geöffnet. Weitere Besichtigungsmöglichkeiten im Rahmen der mittwochs stattfindenden Stadtführungen oder nach Vereinbarung bei Museumsleiter Bernd Geil (Telefon: 02621 914-296).