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Lahnstein. Am vergangenen Freitag wurden die ersten sechs Stolpersteine für ehemalige Lahnsteiner Bürger verlegt, die aufgrund ihrer körperlichen oder geistigen Behinderung in den Jahren 1941 bis 1945 ermordet wurden.
Erhaltene Patientenakten der Gedenkstätte Hadamar und des Bundesarchivs in Berlin, Namenslisten des Standesamts Lahnstein, alte Melderegister der Stadtverwaltung und Informationen aus der Bevölkerung wurden ausgewertet, um diejenigen Personen zu ermitteln, deren letzter freiwilliger Wohnsitz in Lahnstein war. So konnte das Stadtarchiv Lahnstein 19 Euthanasieopfer mit ihrer letzten Wohnanschrift in Lahnstein ausfindig machen. Angehörige wurden über die Lebensschicksale befragt und die heutigen Hausbesitzer um Erlaubnis gebeten, den Stolperstein auf dem Bürgersteig verlegen zu dürfen.
Rund 40 Bürger trafen sich auf dem Marktplatz Niederlahnstein. Die Begrüßung erfolgte durch Ferdinand Müller, Vorsitzender der Kolpingfamilie St. Barbara. Müller sprach über die Euthanasieverbrechen der Nationalsozialisten, erläuterte Entwicklung und Stand der Stolperstein-Aktion in Lahnstein und dankte allen Beteiligten und Spendern. Stellvertretend für Oberbürgermeister Peter Labonte nahm Beigeordnete Beatrice Schnapke-Schmidt an der Verlegung teil. Sie dankte der Kolpingfamilie für ihr Engagement. Stadtarchivar Bernd Geil stellte die Vorgehensweise zur Ermittlung der Opfer und Standorte für die Steine vor. Künstler Gunter Demnig war persönlich angereist, um die Steine vor Ort zu verlegen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Peter Auras. An jeder Station wurde an das jeweilige Schicksal des Opfers erinnert und ein gemeinsames Gebet gesprochen.
Der erste Stein wurde vor dem Haus „Im Flürchen 5“ zur Erinnerung an Katharina Ravior verlegt. In der Hungergasse vor dem Haus Nr. 6 wurde an Karl Hölzel erinnert, in der Becherhöll 23 an Anna Katharina Heimbach. Zur anschließenden Verlegung von drei Steinen in Oberlahnstein trafen sich die Teilnehmer auf dem Salhofplatz. Vor dem Mahnmal für verfolgte und ermordete jüdische Mitbürger, wo bereits ein Stolperstein an die Jüdin Anni Richter erinnert, wurde ein Stein für Johanna May verlegt. In der Hintermauergasse 6 wurde an Peter Schröder gedacht und abschließend in der Langwiesergasse 7 an Anna Maria Enkirch.
Verwandte und Angehörige der Opfer, heutige Hausbesitzer und Stein-Spender nahmen an den Verlegungen teil. Ein ehemaliger Lahnsteiner war sogar aus Berlin angereist.
Sämtliche Steine wurden über Patenschaften finanziert. 2015 geht die Aktion weiter. Für sechs der noch zu verlegenden 13 Steine werden noch Sponsoren gesucht. Wer die Aktion unterstützen möchte, kann dies durch eine Spende in selbstgewählter Höhe an die Kolpingfamilie St. Barbara Lahnstein, Volksbank Rhein-Lahn, IBAN DE115 709 280 002 040 841 06, Stichwort „Stolpersteine“ tun.