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UNESCO Welterbe
10. Juni 2014 Kategorie: Pressemitteilungen

Stadtarchiv erinnert an Künstlerin aus Oberlahnstein

Zum Tod von Franziska Plate-Gies

Portrait von Franziska Plate-Gies vor ihrer Malerei (Foto: Slg. Angelo Plate)

Franziska Gies wurde am 3. Februar 1923 in Oberlahnstein geboren und entstammte einer künstlerisch als auch handwerklich mit Farben befassten Familie. Ihr Vater war Malermeister Josef Gies (1899-1954), der als nebenamtli-che Lehrkraft auch an der Kreisberufsschule St. Goarshausen tätig war. 1947 begann Franziska Gies ihr Kunststudium: Nach Höhr-Grenzhausen, Offenbach, Köln und Paris schloss sie ihre Studien als Meisterschülerin von Prof. F. Vordemberge in Köln ab. Fortan wirkte sie als freischaffende Künstlerin und machte sich durch jeweils über 20 Einzel- und Gruppenausstellungen in ganz Deutschland einen Namen. Neben Bonn, Berlin, Dortmund, Limburg und Frankfurt sowie Mulhouse/ Elsass fanden die meisten ihrer Ausstellungen in Baden-Württemberg statt. Im südbadischen Freiburg im Breisgau lebte und arbeitete die fünffache Mutter seit 1959.

Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung findet sich der menschliche Körper, den sie meist in seiner nicht näher bestimmten weiblich gedachten  Gestalt  darstellt. Um die Körperlichkeit des Menschen, an der sich die menschliche Verfasstheit ganz grundlegend abbildet und um die Erforschung der eigenen Befindlichkeit geht es in fast allen ihrer Werke. Diese Körper-Bilder, oder Teile davon, wie Hände, Füße und Köpfe, stellt sie blicklos, ohne individuelle Züge einerseits ganz körperlich- prägnant, fassbar, substantiell, greifbar, begreifbar dar, anderseits aber auch oft als fluide, flüchtige, fliehende, transzendierende Objekte, die sich von einem diesseitigen hier und jetzt in ein transzendiertes dort und für immer hinübersehnen. Überindividualisiert erschließen sie sich so dem Betrachter in ihrer Wesenhaftigkeit.

In den Gemälden, geprägt einerseits durch Melancholie  (Verfasstheit des Men-schen in dieser Welt) und Schmerz ( empfunden durch den Körper), andererseits durch die Hoffnung und Sehnsucht auf das ganz Andere im Göttlichen nutzt sie oft gedämpfte Farben, dunkle Töne und mannigfaltige Grauabstufungen aller Art. Aber auch mit Textilien hat sie sich beschäftigt und mit Stoffcollagen, später Temperamalereien und Mischtechniken angewandt.

Franziska Plate-Gies hatte sich als Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Bil-dender Künstler, der GEDOK und als Mitglied in Kulturkommissionen sowie Jurys der Förderung der Kunst verschrieben. 2007 wurde sie im Moratinstitut und 2012 mit einer Ausstellung im Freiburger Amtsgericht für ihr Lebenswerk geehrt.

In Lahnstein befinden sich die einst farbigen Sgraffiti von Franziska Plate-Gies an Häusern in der Mittelstraße 4 und Adolfstraße 119. In Koblenz gestaltete sie ein Ehrenmal auf dem Hauptfriedhof, Eingang Hüberlingsweg.
Am 5. Dezember 2013 verstarb sie 90-jährig und wurde in Freiburg-Littenweiler beigesetzt.