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UNESCO Welterbe
21. April 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Seit 150 Jahren versorgt die Buchhandlung Mentges die Lahnsteiner mit Lesestoff


Ludwig Leopold Mentges steht mit 84 Jahren in 5. Generation hinter dem Ladentisch. (Foto: Stadt Lahnstein)

Lahnstein. Herzog Adolph von Nassau war noch Landesherr, Ober- und Niederlahnstein hatten gerade Anschluss an die rechtsrheinische Eisenbahn erhalten und diskutierten, ob und wie sie durch eine feste Straßenbrücke verbunden werden könnten, als Rudolph Preus in der Kirchstraße eine Buchbinderei eröffnete. Durch herzogliches Dekret wurde sein Gesuch zum Betrieb einer Buch- und Kunsthandlung am13. April 1865 „im Auftrag herzoglicher Landesregierung vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufs“ durch das Amt Braubach genehmigt. Wenige Jahre darauf verlegte er die Buchhandlung in das Haus Hochstraße 43, dem heutigen Standort.

Nach dem Tod von Preus gelangte Matthias Josef Mentges 1873 durch Einheirat in den Besitz des Geschäftes, das er unter seinem Namen weiterführte. Von ihm ging es 1910 auf Sohn Josef Mentges über. Nach einem Umbau 1912 wurde der Buchhandlung ein kleiner Verlag angegliedert. 1929 ging das Geschäft durch Kauf auf den Buchhändler Hermann Leopold aus Bonn über, dessen Sohn Ludwig seit 1979 Inhaber ist. Hermann Leopold stand seinem Sohn bis kurz vor seinem Tod 1989 hilfreich zur Seite. Ludwig Leopold steht heute selbst mit 84 Jahren noch täglich im Laden. Als fünfter Inhaber seit Geschäftsgründung hält er zum Jubiläum das Dekret als vergrößerte Kopie in den Händen.

Generationen von Schülern haben in dieser Buchhandlung ihre Schulbücher gekauft. Mehrfach wurde das Geschäft modernisiert, zuletzt 1980 auf die doppelte Fläche. Neben Schreibwaren und Büroartikeln findet der Bücherfreund Unterhaltungs- und Kinderliteratur, Bücher über Reisen, Sprachen, Naturwissenschaft, Kunst, Musik, Geschichte und ein breitgefächertes Sortiment an Taschenbuch-Literatur. Nicht vorhandene Bücher können für den nächsten Tag bestellt werden.
Das war vor 150 Jahren noch ganz anders. Druckfrische Literatur wurde oft ungebunden verkauft oder man ließ sich vom Buchbinder die Hefte binden. Daher war der erste Besitzer noch Buchbinder. Rudolf Preus suchte 1865 über die Presse nach einem Buchbindergesellen. Er warb im herzoglichen Anzeiger mit „einer großen Auswahl schöner, neu angekommener Gebetbücher, besonders zu Communionbücher geeignet“. „Auch werden bei mir alle Geschäfts- und Contobücher in allen Liniaturen prompt und billigst angefertigt.“ Auf dem Briefkopf wirbt Preus mit dem Einrahmen von Bildern, ein „Lager in Cigarren und Gallanteriewaren“, Portemonnaies, Brief und Geschäftstaschen, Schulkästchen sowie Photographie- und Bilderrahmen“. Sein Nachfolger M. J. Mentges wirbt auf dem Briefkopf als „Buch-, Musikalien- und Schreibwaren-Handlung“ mit Leihbibliothek, „Abonnements auf sämtlichen Zeitschriften und Lieferungswerke“, einer Buchbinderei sowie „allen Comptoir- und  Schulartikeln“.

Wenn sich auch Vieles in den 150 Jahren gewandelt hat und Bücher via Internet bequem von zu Hause aus bestellt werden können, so geht man trotzdem noch gerne „zu Mentges“, um sich Anregungen oder das gewünschte Buch zu holen, oder eine Grußkarte zu kaufen.