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04. Dezember 2017 Kategorie: Pressemitteilungen

Rudolf Scharping feierte 70. Geburtstag

Stadtarchiv erinnert an seine Lahnsteiner Jahre

Bei der Übergabe des Baareschesserdenkmals 1992 erhielt Scharping einen Miniatur-Baareschesser. (Foto: Erwin Pollak)

Lahnstein. Zum 70. Geburtstag des ehemaligen Ministerpräsidenten, Kanzlerkandidaten, Bundesvorsitzenden der SPD und Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping erinnert das Stadtarchiv Lahnstein an Scharpings Lahnsteiner Jahre.

Geboren wurde Rudolf Albert Scharping am 2. Dezember 1947 in Niederelbert / Westerwald. Im Alter von fast zwei Jahren zog er mit seinen Eltern Albert (1904-1981) und Hilde Scharping (1922-2003) nach Lahnstein in die Taubhausstraße. Hier wuchs er mit insgesamt sieben Geschwistern auf.

Nach der Volksschule in Niederlahnstein besuchte er das Städtische Gymnasium Oberlahnstein (heutiges Marion-Dönhoff-Gymnasium) und machte 1966 Abitur. Im gleichen Jahr begann er das Studium der Rechtswissenschaft und Soziologie in Bonn. Nach fünf Semestern wechselte er zum Hauptfach Politikwissenschaft und legte 1974 die Magisterprüfung ab.

Bereits 1966 trat Rudolf Scharping in die SPD ein. 1969 wurde er zum Landesvorsitzenden der Jungsozialisten (Jusos) in Rheinland-Pfalz gewählt, was er bis 1974 blieb, von 1974 bis 1976 stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos.

Seine politische Karriere in seiner Heimatstadt Lahnstein begann im April 1974, als er erstmals in den Rat der Stadt Lahnstein gewählt wurde. Zusammen mit dem heutigen Ehrenbürger Willi Klein, mit Manfred Pöpping, Josef Jöntgen, Ingrid Barkhausen, Waldemar Derendorf, Bernd Wittkemper, Arthur Christ, Hans Holl, Franz Häusner, Martin Michels und Margot Lauschke vertrat er die SPD. Bereits 1975 wurde er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Lahnstein als Nachfolger von Hans Holl, 1987 auch Fraktionsvorsitzender als Nachfolger von Bernd Wittkemper.

In den Stadtrat wurde er dreimal wiedergewählt, zuletzt 1989. Bei der Kommunalwahl 1989, in der die Wähler nach geändertem Wahlrecht erstmals Panaschieren und Kumulieren durften, erhielt Scharping die meisten Personenstimmen (9.637).
Ab 1979 gehörte Rudolf Scharping auch dem Kreistag im Rhein-Lahn-Kreis an. Zudem war er von 1984 bis 1990 Vorsitzender des SPD-Bezirks Rheinland/Hessen-Nassau.

Im Landtag von Rheinland-Pfalz saß Scharping von 1975 bis 1994. Das Mandat im Mainzer Landtag übernahm er im Alter von 27 Jahren vom Bad Emser Bürgermeister Willi Diel. Vier Jahre später wurde er zum Fraktionsvorsitzenden seiner Partei im Landtag gewählt und 1985 zu deren Landesvorsitzenden. Was keinem seiner Parteivorgänger auf Landesebene gelang, erreichte er bei der Landtagswahl am 21. April 1991: Nach 44 Jahren wurde die CDU-geführte Landesregierung abgelöst und Rudolf Scharping mit erst 43 Jahren zum Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt. Daraufhin legte er sowohl sein Mandat im Lahnsteiner Stadtrat als auch im Kreistag des Rhein-Lahn-Kreises nieder, „weil er sich als Ministerpräsident allen Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet fühle“.
Der Stadt Lahnstein blieb er aber stets verbunden, blieb doch Lahnstein seine Heimat, wo er weiterhin mit Ehefrau Jutta und drei Töchtern gelebt hat.
Ministerpräsident Rudolf Scharping gilt als Initiator des Erlebnistages „Tal total“. Bei der ersten Großveranstaltung von „Tal total“ am 29. Juni 1992 gab er in Lahnstein den Startschuss und enthüllte auch das Denkmal des „Baareschesser“. Im gleichen Jahr wurde er vom Kur- und Verkehrsverein mit dem Hexenkrug ausgezeichnet.

In einer Urabstimmung aller SPD-Mitglieder wurde er am 25. Juni 1993 zum neuen Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. 1994 wurde er Kanzlerkandidat, das Amt des Ministerpräsidenten übergab er an Kurt Beck. Bei der Bundestagswahl 1994 erreichte Scharping mit 48,6% der Zweitstimmen in Lahnstein das beste Ergebnis für seine Partei bei einer Bundestagswahl, scheiterte aber bundesweit beim Kampf um das Kanzleramt.

Im November 1995 unterlag er auf dem Mannheimer Parteitag in einer Kampfabstimmung um den Parteivorsitz Oskar Lafontaine. Scharping war dann bis 2003 stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD und von März 1995 bis Mai 2001 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE).
1998 wurde er im Kabinett Schröder zum Bundesverteidigungsminister ernannt. Aus diesem Amt wurde er im Juli 2002 entlassen. Nach dem Ende der Legislaturperiode (2005) zog er sich aus der öffentlichen Politik weitgehend zurück.

Seit 2005 ist er Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer. In dieser Funktion nahm er im Juli 2017 an der Auftaktveranstaltung zum silbernen Jubiläum von Tal Total in Lahnstein teil. Oberbürgermeister Peter Labonte gratulierte dem Jubilar im Namen der Stadt Lahnstein an seiner einstigen Wirkungsstätte.