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UNESCO Welterbe
14. März 2017 Kategorie: Pressemitteilungen

Lahnsteiner Stadtarchiv erinnert an die Nassauische Kleinbahn


Modellnachbau der Nassauischen Kleinbahn an der Endstation Oberlahnstein (Fotos: BSW Eisenbahnfreunde Lahnstein-Koblenz)

Lahnstein. Die Genehmigung für den Bau der meterspurigen Kleinbahn Zollhaus - Katzenelnbogen – Nastätten - St. Goarshausen mit einer Nebenstrecke von Nastätten nach Braubach und Oberlahnstein wurde bereits 1895 erteilt. Zunächst wurde die Strecke von Lohmühle nach Nastätten im September 1900 eröffnet. 1903 stand das ganze Netz von 79,4 Kilometer Länge zur Verfügung. Die Endstation Oberlahnstein lag nur 65 Meter über dem Meeresspiegel, die Trasse stieg bis zum Bahnhof Berndroth-Rettert auf 430 Meter an. Die Kleinbahn wies - durch enge Seitentäler bedingt - zahlreiche Kurven auf, vor allem aber durch die beträchtlichen Höhenunterschiede genoss sie den Ruf einer „wirklichen Gebirgsbahn“ von hohem landschaftlichem wie technischem Reiz. Beteiligt am Bau der 33 Kilometer langen Strecke Oberlahnstein bis Nastätten war auch der Niederlahnsteiner Bauunternehmer Heinrich Reifenrath, der vorwiegend Fremdarbeiter aus Italien, Polen und Russland einsetzte.

Das parallel zur Staatsbahn verlaufende Teilstück Braubach-Oberlahnstein wurde nie so ausgebaut wie eigentlich geplant. Nach der Inbetriebnahme am 18. Oktober 1903 stellte sich rasch heraus, dass dies eine Fehlinvestition war. Die Kleinbahnanlagen in Oberlahnstein lagen vor der Martinsburg  rheinaufwärts und gliederten sich in eine Güterverladestelle mit Nebengleis und den stumpf auslaufenden Personenhaltepunkt. An der Ausgangsstation stand ein Wellblechhäuschen. Als Bahnsteig diente der Uferweg (Leinpfad). Daneben stellte der Verschönerungsverein Oberlahnstein 1910 eine Sitzbank auf. Die Endhaltestelle war alles in allem recht bescheiden im Vergleich zum luxuriösen Staatsbahnhof von Oberlahnstein. Weitere Haltepunkte lagen an der „Rhenser Fähre“ und am „Victoriabrunnen“.

Anschlüsse an den Rheinhafen und die Staatsbahn blieben ebenso in der Planung stecken wie ein Anschluss an die Koblenzer Straßenbahn. Als diese 1933 endlich bis Oberlahnstein verlängert wurde, fuhr die Nassauische Kleinbahn längst nicht mehr.
Im Ersten Weltkrieg ging die Personenförderung der Kleinbahn so weit zurück, dass man am 1. März 1917 vorübergehend den Personenverkehr zwischen Nastätten - Oberlahnstein einstellte, ihn jedoch nach häufigen Protesten der Bevölkerung auf der Strecke Nastätten – Braubach wieder aufnahm. Der Abschnitt Braubach-Oberlahnstein wurde bis 1920 nur noch von einem Güterzug  befahren, vor allem zum Viehtransport und zur Milchversorgung Oberlahnsteins. Im August 1920 erfolgte der Streckenabbruch. Der Abschnitt Nastätten bis Miehlen wurde erst 1956 abgebrochen. Ein Inselbetrieb in Braubach zur Anbindung der Blei- und Silberhütte an Hafen und Staatsbahn bestand bis zum 30.07.1977.

Auf dem ehemaligen Bahndamm von Braubach bis Dachsenhausen wurden vor einigen Jahren vom Bechelner Heimatverein Infotafeln über die Geschichte der Nassauischen Kleinbahn aufgestellt. Die BSW Eisenbahnfreunde Lahnstein-Koblenz haben Abschnitte der Strecke Oberlahnstein – Braubach im Modell 1:87 nachgebaut.